In the 𝒈𝒍𝒐𝒘 of stadium lights

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- 2017/18 Nico Schlotterbeck
Sc Freiburg U19 -

Neu in einem Verein zu sein ist immer ein bisschen schwierig.
Wenn man vom Karlsruher SC in die Freiburger U19 wechselt, dann kennt man zunächst kein einziges Gesicht.
Alles ist irgendwie neu.
Die Stadt und der Verein.

Die Straßen in Freiburg sind holprig. Die Innenstadt ist voll mit Kopfsteinpflaster. Nicht sonderlich gut für eine ruhige Fahrt.

Meine Anfänge im Fußballergeschäft verliefen ebenfalls etwas holprig. Beim VfR Aalen bin ich irgendwie nie richtig angekommen und so ging es bald darauf nach Karlsruhe.
Das das die richtige Entscheidung für mich war hat sich schnell gezeigt. 2015, während meiner Zeit in der U17 wurde ich zum Stammspieler, endlich. 2016 ging es weiter steil nach oben, ich wurde in die A Mannschaft des KSC berufen und spielte meine erste Saison in der A Junioren Bundesliga.
Läuft würde ich sagen.

Nun, ein weiteres Jahr später bin ich dank meiner guten Leistungen hier in Freiburg gelandet, mittlerweile stolze 17 Jahre alt und auf dem besten Weg im Dezember endlich volljährig zu werden.

Mit 16 bin ich bereits von zuhause ausgezogen. Nachwuchsleistungszentrum. Voller Fokus auf Fußball und Schule. Hat sich offenbar sehr gelohnt. Leider Gottes muss ich allerdings auch hier in Freiburg weiter zur Schule gehen. Schließlich sollte ich einen Abschluss in der Tasche haben. Ab Herbst werde ich daher auf dem Max Weber Gymnasium mein Abitur in Angriff nehmen, aber gut das ist noch ein bisschen hin.

Nun heißt es also kein Internat mehr, ich wohne bei meinem Bruder.
Er spielt ebenfalls hier in Freiburg.
Meinen Namen hat man wahrscheinlich trotzdem eher nicht gehört. Nico Schlotterbeck liest man nicht mal in der Zeitung. Nun zumindest in keiner großen.
Ist ja auch klar, ich bin gerade einmal 17 Jahre alt.
Besonders viel habe ich daher noch nicht wirklich erreicht. Aber was nicht ist kann ja noch werden oder?

Und damit das alles was wird muss man natürlich viel trainieren.

"Auf geht's Kleiner" lachend setzt Keven mich am Trainingsgelände ab.
"Jaja" murmle ich und lege mir meine Tasche über die Schulter.
Seufzend schlage ich die Autotüre zu, winke meinem Bruder und betrete die neue Kabine.

Natürlich werde ich sofort angesehen, ist ja auch klar wenn da so ein schlacksiger 1,90m Junge durch die Tür tritt. Ein bisschen mehr Muskeln könnte ich schon vertragen, zumindest an den Armen.

"Ah du musst Nico sein" ein Junge mit blonden lockigen Haaren kommt auf mich zu "Ich bin Yannik."
Wie ich später erfahren sollte ist er ebenfalls neu.
"Hallo" sage ich in die Runde und schüttle seine Hand.
"Such dir einfach nen Platz" fordert mich ein anderer auf, er ist definitiv noch keine achtzehn.
"Alles klar" antworte ich, lasse mich einfach zwischen die beiden fallen und ziehe mich um.

Sagen wir ab dort finde ich die neue Stadt nicht mehr ganz so schlimm. Spätestens als es endlich auf den Platz geht sind alle Sorgen sowieso vergessen.
Wir harmonieren ziemlich gut und ich finde schnell Anschluss innerhalb der Mannschaft.

Die Vorbereitung auf die neue Bundesliga Saison läuft bereits auf Hochtouren.
Nach zwei Stunden ist mein erstes Training endlich beendet und es geht frisch geduscht nach Hause.

Als ich aus der Einfahrt biege fällt mir ein Mädchen auf. Es sitzt auf der anderen Seite des Weges auf einem Stein. Eine Sporttasche zu ihren Füßen, die ebenfalls in Sportschuhen stecken. Fußballschuhe um genau zu sein. Interessant.
Die Schienbeinschoner liegen einfach achtlos auf dem Boden, eine halbleere Flasche Wasser daneben.
Eine Haarsträhne hat sich aus ihrem Zopf gelöst und hängt ihr ins Gesicht.
Sie tippt auf ihrem Handy herum, während das verbliebene Licht des Stadions auf sie fällt. Ihre Augen und die Haut strahlen lässt.