Nachdem der Herbst die in alle warmen Farben gefärbten Blätter von seinen Bäumen haucht und diese wie Federn auf den Erdboden dieser Welt sinken lässt, folgen die weichen, farblosen Kristalle, welche von überall vom Himmel fallen und auf der warmen Haut der Menschen in Wasser aufgehen.
Die langen Sommerstunden werden kürzer und schenken ihre Zeit den Nächten der kalten Wintermonate.
Ein Vorgang, der sich alle dreihundertfünfundsechzig Tage wiederholt und nach den Nächten aus weißen Schnee und Eis wie Glas wieder neues Leben aus der Erde sprießen lässt. Die Welt ändert erneut ihre Pracht in ein überwiegend sattes Grün entfaltet sich mit Blüten in allen, erdenklichen Farben.Die Menschen nutzen alle Zeiten des Jahres, um ihr Leben damit zu gestalten. Im Sommer baden sie im selben Wasser, auf dem sie im kalten Winter auf Eis laufen. Ein schöner Planet mit vielen verschiedenen Eigenschaften ...
Schade nur, dass seine Menschen nicht genauso schön sind.
Ich bin ein Mensch, der sich das eingesteht, aber ich bin glücklich, so wie ich lebe. Ich habe alles, was ich brauche. Frauen, Männer, Freunde, Geld. Am Ende ist das doch alles, was man benötigt, nicht wahr?"Bock, geilen Schnitten beim Schlitten zu zusehen?", fragt mich mein bester Freund, als er lachend meine Wohnungstür aufreißt. "Es geht", bringe ich heraus und schalte den Fernseher aus. Lieber würde ich hier faul liegen bleiben. "Ach, komm! Willst du, dass die ganzen heißen Frauen ihre schleimigen Fötzchen nur an meinen Bein reiben, Yoshi?"
Ich lache auf und erhebe meinen Körper. Schon ekelhaft. "Als ob", entgegne ich meinen Freund und schüttele den Ekel bei der bildlichen Vorstellung ab. Wenn er das immer so beschreibt, vergeht einen wirklich die Lust auf das Ganze. "Na siehst du! Also solltest du lieber mitkommen ..." Der junge Mann mit dem Namen Ray legt einen Arm um mich und zieht mich aus meiner unordentlichen Wohnung. Ich lasse mich oft von ihm zu so gut wie allem überreden und wir fahren gemeinsam zu einer Eislaufbahn, vor welcher sich schon die ganzen hübschen Mädchen tummeln. Leider alle wohl in dem Alter von vierzehn oder fünfzehn. Nur wenige mit Anfang oder Mitte zwanzig ... Eine kleinere Auswahl ist aber noch immer besser, als gar keine Auswahl.
"Kaum Bitches hier." Ray sieht mich enttäuscht an, doch dieses Mal bin ich der, der ihn aufheitert und ihm auf die Schulter klopft. "Für jeden Wurm gibt's ein Loch."
Er schubst mich aus Witz und wir gehen an dem Schlittschuhverleih vorbei, da wir nicht selbst auf das glatte Eis wollen. Als die ersten Girls auf die Bahn gehen, stehen wir in warmer Kleidung am Rand und wundern uns, dass bei so attraktiven Hinterteilen das Eis nicht schmilzt."Wie wär's mit der?", fragt Ray mich und deutet unauffällig auf eine Blondine im rosa Pullover. "Joa, schon geil." Wir lachen und setzen uns auf die Bänke, auf der die Leute sich die Schlittschuhe an- und ausziehen. Die Matten darunter sind feucht vom geschmolzenen Schnee und Eispulver.
"Warten wir auf die Tussi", meine ich, da tippt Ray mich an und zeigt auf einen sehr hellblonden Jungen, dessen Haar fast so weiß wie der Schnee ist. "Geile Haarfarbe", bemerke ich als Dunkelblonder, da schüttelt Ray den Kopf. "Beobachte den mal kurz."
Ich seufze und tue, was er will.
Der Junge mit dem beinahe weißen Haar lächelt eine ältere Dame an, die ihm seine Schlittschuhe abnimmt und diese in einen dafür vorgesehenen Koffer packt. Die sehen richtig professionell aus! Er bewegt sich manchmal langsam, manchmal normal und sieht der Dame in das Gesicht, wenn sie den Mund auf macht, um mit ihm zu reden.
"Und?" Der Junge fährt mit der Hand die Bank entlang, bevor er an das Ende rutscht. "Der ist blind", klärt mich mein Freund auf und grinst, als die alte Dame ihm einen Stab zum Sehen reicht. Ich grinse und blicke zu Ray. "Wenn du ihn so toll findest, fick' ihn doch."
"Ich doch nicht, ich habe doch nur einen Wurm", entgegnet Ray leise und grinsend. "Aber du tust doch immer so, als ob du alle herum kriegst. Fick' du ihn doch."
Mein Blick schweift wieder zu den Jungen herüber, doch er und die alte Dame sind verschwunden. "Der ist leider weg", sage ich und lasse einen ironischen Ton mit ziehen. Ray beugt sich zu mir und flüstert: "Hast du Angst, dass er nicht die Beine für dich breit macht?"
"Alle würden das!" Ray lacht und erhebt sich. "Also ich nicht."
Ich winke ab und sehe die blonde Dame im pinken Pullover auf uns zu kommen. "Die ist jetzt meine."
"Nein, deiner ist der Blinde!" - "Der ist doch weg!" Ray sieht mich scharf an. "Langsam zweifle ich daran, ob du die Eier in der Hose hast über 'ne Blindschleiche drüber zu steigen."
Ich runzle die Stirn bei dem Stich der Provokation und verschränke die Arme. "Ich könnte, wenn ich wollte!"
"Wetten?"
"Wetten!"
Ray lässt die Dame in Pink an sich vorbei ziehen und rückt wieder zu mir. "Ich will Beweise, wenn du ihn gebumst hast." - "Ja!" Dabei ch habe eigentlich kein Interesse an jemanden, der nicht einmal sehen kann, aber Ray denkt wohl, dass diese typisch sensiblen Menschen sich nicht auf eine Nacht mit mir einlassen würden. Bisher gab es niemanden, bei dem ich länger als einen Monat gebraucht habe. Die ganzen Bitches heulen danach immer und nennen mich ein Arschloch, aber hey! Selbst Schuld, wenn man sofort jeden rein lässt und nicht genug bekommt.
"Um was wetten wir?"
"Geld?"
Erneut lacht Ray und flüstert: "Nein, um deine Würde."
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Hold My Ice Skates (BoyxBoy, Yaoi)
Romance"Ich musste erst blind werden, um richtig sehen zu können." Für Yoshua gibt es keinen größeren Spaß als Sex! Egal, ob Mann oder Frau - Hauptsache willig! Doch der blinde Eiskunstläufer mit dem komischen Namen soll sich als eine Herausforderung herau...