Kapitel 5 (Dämon)

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Ich lief zum Eingang der Höhle und sah wie unsere Menschen über einem Feuer, Kartoffeln anbrieten.
Ich starrte hinauf in den Himmel.
So lange hatte ich die Sonne schon nicht mehr gesehen und nun war sie das einzige was noch zwischen mir und Herbert stand.
Ich musste zu ihm.
Jetzt!
Ich konnte nicht länger ohne seine Berührungen leben.
Leopold wurde auf mich aufmerksam. "A-Alfred? Warum bist du wach? Es ist Tag?"
Ich ignorierte ihn.
Ich konnte nicht klar denken.
Ich musste los.
Ich musste zu ihm.
Ich musste durch die Sonne.
Ich machte einen Schritt vorwärts.
Die Haut meines Fußes, welcher dem Sonnenlicht ausgesetzt war, verbrannte. Zischend zog ich meinen Fuß zurück. "Was tust du denn?!"
Sascha war aufgesprungen und auf mich zu gekommen.
"Alfred. Sonne bringt dich um."
Theo.
Die Nachbildung.
Der Falsche.
Ich fauchte ihn an. Er wich zurück.
Ich schrie aus Frustration. 
Die verbrannte Haut heilte bereits wieder.
Ich schaute Sascha in die Augen und er konnte alles sehen was ich fühlte. Er sah die Emotionen die ich die letzten zwei Wochen verloren hatte und als er das sah nickte er und trat aus meinem Weg.
Er wusste zu wem ich musste.
"Sascha! Was machst du denn?! Er wird sterben! Du musst ihn aufhalten."
"Nein, Melanie.
Das hier.
Diese Höhle wäre sein Grab.
Er ist die letzten Wochen verkümmert. Also geh, Alfred.
Finde ihn und werde glücklich."
Ich wusste nicht ob meine Augen menschlich aussahen aber ich war mir sicher das Sascha wusste das ich ihm dankbar war.
Mit einem letzten Blick auf den Sarg, ließ ich meine unterwürfigkeit Sarah gegenüber und den Blutpackt den ich mit ihr geschlossen hatte zurück und verließ die Höhle.
Es fühlte sich so an als würde meine Haut schmelzen. Es brannte und riss und blutete.
Ich sah schrecklich aus.
Sira fing an zu weinen und musste sich abwenden.
Sie alle drehten mir den Rücken zu als die Sonne die Menschlichkeit von mir brannte.
Nur Sascha nicht.
Er sah dem Dämon, der unter meiner menschlichen Hülle schlummerte, ins Gesicht, neigte den Kopf und sprach: "Finde dein Glück, Alfred."
Mit einem nicken wandte ich mich ab und rannte los.
Ich wusste wo ich hin musste.
Mein Körper und Herz kannten den Weg. Den Weg zu ihm. Zu meinem Gefährten. Wenn es so etwas denn für mich gab...

Ich träume von ihm (tanz der vampire ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt