Kapitel 8

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Ich trug ihn in unser Krankenzimmer.

In den vergangenen Jahren hatten Vater und ich unser Tore geöffnet um jeden Vampir einzulassen der ein Bett, Blut, ärztliche Pflege oder Gesellschaft benötigte.
Nun war unser großes, kaltes Schloss voller Leben, nunja so gut das für Untote eben ging.
Jeden Abend gab es große Blutfeste.

Mir gefiel unser Haus so besser. Vater muss sich immer noch daran gewöhnen...

Wir hatten mehrere ehemalige Ärzte und Schwestern angestellt, welche sich nun um unser verletzten kümmerten.
Sie bekamen extra viel Blut, damit sie sich nicht bei ihren Patienten bedienten.

"Holt Elisabeth!"
Meine Stimme hatte den Klang eines Königs obwohl ich mich miserabel fühlte. Ein der neuen Schwestern rannte los um sie zu holen.
Was wenn er nicht durchkam?
Was wenn die Sonne zu starke Schäden angerichtet hatte?
Erneut legte mir mein Vater seine Hand auf die Schulter.
Plötzlich wurde die Tür auf geschmetert. "Was ist es jetzt, Herbert?! Noch ein eingerissener Fingernagel?!"
Ich blekte die Zähne, was sie dazu brachte zu erstarren.
"Heilige Scheiße! Was ist dem denn passiert."
Ich fauchte sie an.
Ich wusste das ich es mir mit unserer besten Ärztin nicht verscherzen sollte aber sie beleidigte meinen Alfred!
Sofort schrillten bei mir alle Alarmglocken.
Sie wich leicht zurück.
Mein Vater schob mich zur Seite.
"Bitte entschuldige Elisabeth.
Dieser junge Vampir auf denn Armen meines Sohnes war in der Sonne.
Wir wissen nicht genau wie lange allerdings solltest du dir merken dass das da mein zukunftiger Schwiegersohn ist. Also halte deine Zunge im Zaun!" Elisabeth neigte den Kopf.
"Bitte entschuldigt Master Herbert. Legt ihn hier ab."
Vorsichtig, als wäre er aus Glas und könnte jede Sekunde zerbrechen, legte ich Alfred auf der Liege ab.
"Herbert. Ich glaube du solltest gehen. Du kannst nicht rational denken und es wird schmerzhaft für ihn. Ich will nicht von dir angegriffen werden."
"Ich hab mich im Griff."
"Ich denke wirklich nicht das du bleiben-" "Ich bleibe."
In meinem Blick lag eine Herausforderung, aber sie zuckte nur mit den Schultern und lief davon um die Medikation zu holen.
"Schnallt ihn schonmal fest."
Zwei Schwestern traten neben ihn.
Sie fesselten seine Hände und Füße in Lederfeßeln und zum Schluss spannten sie einen Gurt über seine Brust. Eine dritte Schnitt ihn aus seiner Kleidung da diese an manchen Stellen mit seiner Haut zusammen gewachsen waren.
Ich sah wie er verkrampfte, schnell ließ ich mich neben ihm auf die Knie sinken und nahm seine Hand.
"Es wird alles gut, Liebster."
Er schien sich sichtlich zu entspannen. Als ich aufblickte verkrampfte sich mein inneres.
Elisabeth hatte Weihwasser geholt.
Sie trug Leder Handschuhe und sah mich an als erwartete sie das ich zurück trat. "Ich werde seine Hand halten. Während der... Prozedur."
Sie nickte und begann dann damit zu erklären was passieren würde.
"Das Weihwasser ist die einzige uns bekannte Heilung gegen unsere Sonnenbrände.
Es wird ihn heilen, allerdings versetzt es ihn in einen Zustand unendlicher Qualen. Es ist eine persönliche Hölle durch die wir, wie die Vampirjäger heraus gefunden haben, sterben.
Wir werden ihn damit beträufeln, so dass seine Wunden heilen werden und er nicht stirbt."
Ich nickte mit zu geschnürter Kehle. Alfred würde zur Hölle fahren und gesund und unbeschadet zurückkehren. Ich nickte erneut.
Er würde es schaffen.
Alfred würde es schaffen.
"Gut. Beginnen wir."
Sie öffnete das Fläschchen.
Sie gab einen Tropfen auf jedes Hand- und Fußgelenk, einen etwas über seinem Bauchnabel. Einen auf die Mitte seiner Brust und einen dort wo einst sein Herz schlug. Dann einen auf sein Kinn, einen auf seine Nasenspitze, einen auf die Stirn und drei Tropfen träufelte sie in seinen Mund.
Erst fing er an zu zittern, dann stämmte er sich gegen die Fesseln und versuchte sich loszureißen.
Ich drückte ihn wieder auf die Liege, aber ich sah weshalb er sich so wehrte. Dort wo das Weihwasser seinen Körper berührte zischte und dampfte es und dann fing er an zu schreien.
Ein Wort, immer und immer wieder.
"Herbert!"

Sarah
Er war also wirklich zum Schloss zurückgekehrt.
Alfred hatte mich verlassen, mich seine Erschafferin.
Wegen irgendso einem bescheuerten Brauch der Grafen Familie!
Ich hatte alles aus Sascha heraus gequetscht. Es war unfassbar!
Alfred gehörte mir!
Er hatte nicht dagegen gekämpft als ich ihn biss! Er war mein!
Das bedeutete wohl das ich nach Rumänien musste und mir meinen Engel zurück holen würde.
Auch wenn das bedeutete den Grafen und seinen Sohn umbringen zu müssen. Alfred gehörte mir.
Das hatte er schon immer.
Schon als Mensch hatte ich ihn um meinen Finger gewickelt.
Die Unendlichkeit mit ihm war nur fair.

Ich träume von ihm (tanz der vampire ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt