Bonus: Ab in den Urlaub

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Enthält Spoiler zu Teil 2 und 3. 

Aus Sicht von Alex

„Kannst du mir nochmal erklären, wessen bescheuerte Idee es gewesen war, mit all unseren Lieben ans Meer zu fahren?", wollte ich wissen, während ich verzweifelt versuchte, den riesigen Koffer im Kofferraum zu verstauen.
„Immer der, der fragt, mein Großer!", erwiderte mein Herzblatt, während er sichtlich amüsiert dabei zusah, wie ich mich hier abmühte.

Ja, es war tatsächlich meine umnachtete Idee gewesen, vorzuschlagen, mit allen Jungs gemeinsam ein paar Tage an der Adria zu verbringen. Wir hatten sogar ein Strandhäuschen gleich neben dem von Lus Großeltern gemietet, sodass wir zu siebt unsere gemeinsame Zeit dort verbringen konnten. Neben Sandro und Lu würden nämlich auch noch Blondi, Struppi und natürlich der süße Kai mitkommen. Da aber mein bester Freund gemeinsam mit seinem liebsten Mafioso gleich mal eine Tour mit dem Motorrad daraus machen wollten, blieb es an mir, ihre Koffer mitzunehmen. Die und Kai, der wahrscheinlich schon darauf wartete abgeholt zu werden und immer noch einen Narren an mir gefressen hatte. Aber gut, wer konnte es ihm verübeln? Neben Blondi war ich natürlich der reinste Glücksgriff.

„Was zum Teufel hat Lu alles in seinen Koffer gesteckt? Betonschuhe?", meckerte ich weiterhin mürrisch vor mich hin.
„Schwächelst du langsam?", wollte mein Liebster wissen und grinste. „Liegt wohl daran, dass du deine Zeit lieber in meiner Küche, statt im Fitnesszentrum verbringst."
„Idiot ...", schimpfte ich beleidigt und hievte den letzten Koffer in den Kofferraum. Das alle immer so gemein zu mir sein musste! Und das, obwohl ich doch eine Bereicherung für ein jeden darstellte.

„Wirds bald, Großer? Kai wartet bestimmt schon seit Ewigkeiten und sein liebster Onkel kommt einfach nicht zu", bekam ich als Randnotiz und rollte mit den Augen.
„Du weißt, ich könnte dich nachher einfach im Meer ertränken?", warf ich in die Unterhaltung mit ein und schlug den Deckel zu. Also ich hätte es getan, wenn er sich geschlossen hätte. Stattdessen schwang er wieder retour und mir fast ins Gesicht.

„Tu dir nicht weh ...", meinte Elias, nur noch breiter grinsend. „Außerdem bestraft Gott die kleinen Sünden sofort", setzte er hinzu und zwinkerte, als ich ihm ganz galant einen schiefen Todesblick hinüberschickte.

„Ich liebe es, mit dir in den Urlaub zu fahren", seufzte Elias, meinen Blick ignorierend und streckte sich.

Es war noch mitten in der Nacht, wir wollten aber auch nicht ewig im Stau stehen, und schon gar nicht mit einem Fünfjährigen im Auto, der bestimmt binnen kürzester Zeit vor Langeweile tot umfiel oder noch besser, seinen liebsten Onkel zu Tode nervte.

„Ja, ja ... schon recht ...", murmelte ich also etwas abgelenkt vor mich hin, während ich weiter mit dem Gepäck Tetris spielte. „Glaubst du, Lu würde es auffallen, wenn ich einen seiner Koffer hier ließe?", fragte ich nachdenklich. „Oder mach' ich Sandro damit einen Gefallen, weil Lu nach ein paar Tagen nackt rumlaufen müsste? Wobei ... wir müssten diesen Anblick auch ertragen und auch wenn ich sonst echt nicht abgeneigt bin, hübsche, nackte Männer anzusehen, so fühlt sich das bei Lu einfach nur falsch an ..."

Als ich keine Antwort bekam, sah ich mich irritiert um, nur um festzustellen, dass mein liebster Mensch auf Erden einfach so verschwunden war.

„Danke auch!", schimpfte ich weiter vor mich hin. Schloss erneut den Kofferraum, der endlich zuging und stieg ins Auto. Vielleicht sollte ich einfach losfahren? Ob Elias mich dann richtig wahrnehmen würde? Auf der anderen Seite wollte ich auf gar keinen Fall eine Woche lang auf dem Sofa verbringen. Also schluckte ich meinen Frust hinunter und wartete auf mein Herzstück, das gerade im Laufschritt unsere Einfahrt hinunterlief, in der Hand eine Box.

Schmeiß die Cupcakes an die Wand (Capcakes 1)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt