Kapitel 15: Weylan

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Weylan wälzte sich auf dem Boden herum um etwas mehr von seiner Umgebung zu sehen, da sich irgendetwas großes auf ihn zu bewegte. Bunte schlieren zogen sich über seine Augen, aber er konnte vage eine riesige Gestalt erkennen, die sich auf ihn zu Bewegte. Es gab nur eines im Dungeon, was so groß war. Der Ratten-Minotaurus. Was hatte der verdammte Dungeon-Kristall jetzt wieder vor? Wollte er ihm den Gnadenstoß geben lassen? Weylan war nicht ganz abgeneigt. Sein kompletter Körper fühlte sich an, als würde er in Brand stehen. Es fiel ihm immer schwerer überhaupt noch zusammenhängend zu denken. Die riesige Gestalt beugte sich über ihn und streckte die Hand aus. Er hielt keine Waffe in der Hand. Etwas das ihm trotz Schmerzen sofort auffiel. Ein Effekt seiner Klasse als Assassine, der ihm bereits öfter aufgefallen war.

Das Boss Monster beugte sich herunter und griff nach dem Amulett auf seiner Brust. Er zog ihm das Band über den Kopf. Die brennenden Schmerzen ließen nach. Er atmete tief durch. Dann begann seine Adern wieder zu brennen und der Schmerz kehrte zurück. Er presste ein leises „Was?" heraus.

<Weylan, ich sage das nicht gerne. Aber wir haben ein Problem.>

Der Assassine hob den Kopf und stieß ein unverständliches Stöhnen aus.

<Genau genommen hast Du das Problem. Darüber hinaus bist du auch der Einzige, der es lösen kann. Deine Kanäle haben sich geöffnet. Du verströmst Mana unkontrolliert in die Umgebung und saugst immer weiter Mana in dich hinein. Ich kann das nicht aufhalten. Wenn ich eingreife, mache ich es nur schlimmer. Du musst die Kontrolle über deine Magie bekommen. Konzentriere dich.>

Weylan krümmte sich zusammen und krümmte sich mühevoll in eine sitzende Position. „Ich kann nicht..."

<Nun, dann wirst du eben sterben.>

Weylans Stimme war brüchig: „Du bist furchtbar... im... motivieren..."

<Danke. Nun konzentriere dich auf deine Atmung.>

Weylan keuchte: „Ich spüre meine Brustmuskeln nicht..."

<Du kannst sie trotzdem bewegen. Sonst könntest du nicht jammern, oder?>

Der Schäfersohn erinnerte sich an die Zeit seiner Jugend. An Tage auf der Wiese beim Schafe hüten. Im Regen. In der Kälte. Hinter den Schafen herrennen. Sich den Knöchel brechen und den Weg nach Hause humpeln. Er war kein verwöhntes Stadtkind. Er hatte sich durch eine Armee von Wiedergängern gekämpft. Er konnte doch wohl atmen. Egal ob es brannte, als hätte jemand glühende Kohlen auf seine Brust geschaufelt hätte.

Skill erlernt: Schmerzen Widerstehen (Laie I)

Skill gesteigert: Schmerzen Widerstehen (Laie II)

Skill gesteigert: Schmerzen Widerstehen (Laie III)

Malvorik bemerkte, dass Weylans Atmung regelmäßig wurde.

<Gut. Nun, kannst du das Mana spüren, dass durch dich hindurch strömt?>

„Den brennenden Schmerz?"

<Ausgezeichnet. Stell dir vor, dass es in enge Bahnen läuft. Stellt dir Rohre vor, wie in der Kanalisation. Halte das Mana im Kanal.>

Skill gesteigert: Schmerzen Widerstehen (Laie IV)

Weylan saß stumm da. Sein Gesichtsausdruck entspannte sich. Der Strom des Mana beruhigte sich. Es tat nicht weniger weh, aber zumindest beschränkte sich das Feuer nun auf enge Bahnen durch seinen Körper.

<Ausgezeichnet. Nun schließ die Kanäle.>

Weylan konzentrierte sich auf den Schmerz. Das Brennen. Er stellte sich einen Baumstamm vor, der in den Bach fiel und dem Wasser den Weg versperrte. Ein Damm.

Dungeon der Assassinen (Band 2: Power Levelling)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt