Die Sonnenblume

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Ein Sommermorgen mit Ideenzauber

Kaum eine Blume steht mehr für Sommer als die Sonnenblume. Ihr Strahlen zaubert den Menschen ein Lächeln ins Gesicht, ihr Leuchten tüncht die Landschaft in warmes, sanftes Licht. Es ist, als könnte man den Honig bereits riechen, wenn man den Bienen zusieht, wie sie von Blüte zu Blüte fliegen.

Die Sonne ist erst vor kurzem aufgegangen und noch hängt ein sanfter Rosa-Schimmer in den Wolken. Vögel zwitschern und es säuselt ein zarter Wind. Das sanfte, goldene Licht der Sonne scheint über ein großes Sonnenblumenfeld, an dessen Rand ein kleiner Weg entlangführt. Dort steht eine Bank, auf welcher eine junge Frau sitzt, mit einem Buch in den Händen. Sie hat blaue Augen und etwa brustlange blonde Haare, die sie immer in leichten Locken und offen trägt, wobei sie die vorderen Strähnen nach hinten zusammenbindet. Ein sehr ruhiges, friedliches Bild.

Ich freue mich sehr auf dieses Gespräch, denn ich kenne bereits ihre Zwillingsschwester. Heute erwartet mich Ideenzauber; sie blickt auf, legt ihr Buch zur Seite und lächelt mich an. "Hallo, Christine. Freut mich, dass wir uns treffen können."

"Und mich erst, hallo Viktoria. Du hast dir eine schöne Bank ausgesucht."

Wir setzen uns. Von hier aus haben wir einen offenen Blick über die weiten Felder und Blumen, die ihre Knospen dem neuen Tag entgegenstrecken.

"Ich sitze sehr gerne hier. Das unendlich scheinende Feld voller Blumen macht mich fröhlich", beginnt sie. "Ich bin ein eher ruhiger Mensch. In Gruppen bin ich die, die ruhig und interessiert zuhört, weshalb andere mir viel erzählen. In kleineren Gruppen oder unter Gleichgesinnten kann ich selbst auch sehr viel reden - erst Recht, wenn die Begeisterung durchgreift. Insgesamt würde ich mich deshalb auch als offen, lebensfroh und empathisch bezeichnen."

"Das glaube ich gern. Mit dem Zuhören kommst du bestimmt auch auf deine Ideen, die du beim Schreiben brauchst."

"Ja, genau. Ich liebe es, Welten zu bauen, zu träumen und auch zu lesen. Für gute Geschichten bin ich immer zu haben. Weiterhin mag ich Ohrwurm-Musik, Geschichten & Filme, mich weiterzubilden und fasziniere mich für Mythen und Astronomie. Wofür man mich gar nicht begeistern kann, sind zum Beispiel Politik und Profi-Sport wie Fußball."

"Ich sehe auf dem Gras auch lieber Blumen als jammernde Machos", füge ich lachend dazu. "Was gibt dir das Schreiben? Du sprichst auf deinem Profil von 'Grenzenlosigkeit' - wie darf ich das verstehen?"

"Ich habe in den Sommerferien zwischen der zehnten und elften Klasse aus einem lustigen 'Zufall' angefangen. Davor habe ich gerne gelesen, jedoch nie darüber nachgedacht, dass eigentlich jeder Bücher schreiben kann. Während im Schulalltag alles recht normal und durchgeplant war, hatte ich plötzlich ein Ventil, wo ich meiner Kreativität freien Lauf lassen konnte - und zwar ohne Grenzen, ohne Regeln und ohne dass alles zwingend logisch sein musste. Denn ich konnte bestimmen, was sein sollte, Welten bauen und die Magie kreieren, die ich gerne auch im echten Leben gehabt hätte. Ich war schon immer im Bereich Fantasy unterwegs. Das Wort Grenzenlosigkeit trifft das euphorische und glückliche Gefühl, welches ich damals gespürt habe und immer noch spüre, sehr gut. Nicht nur, da ich frei in meinen Gedanken und Worten war, sondern vor allem konnte ich eine Seite von mir leben, die ich damals sonst nicht so verwirklichen konnte. Deshalb ist Schreiben mein absolutes Lieblingshobby geworden."

"Und das soll erst 2019 gewesen sein?" Mein Blick muss recht erstaunt sein.

Viktoria lacht. "Ja. Ich habe nochmal nachgerechnet und doch, es war im Sommer 2019. Ich kann selbst kaum glauben, wie viel Zeit seitdem vergangen ist und trotzdem, wie schnell die Zeit verflogen ist.

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