Kapitel 3: Punkt bewiesen

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Bucky zog los, um nach y/n zu suchen. Sie musste irgendwo im Gebäude sein. Die Gemeinschaftsräume hatte sich jedenfalls verlassen. Zuerst versuchte er es bei ihren Zimmer, klopfte vorsichtig an, doch sie war nicht da. Auch die Sporthallen waren leer. Dann hörte aber entfernt einige Schüsse. Sie war im Schießstand.

Er betrat den Vorraum, der durch kugelsicheres Glas den Trainingsraum überblickte. Sie hatte gerade ihre erste Trainingsrunde beendet. Selbstbewusst im Umgang mit der Waffe startete sie einen zweiten Trainingslauf. Jeder Schuss ein tödlicher Treffer. Bucky war stark beeindruckt. Vielleicht würde er sogar soweit gehen, zu sagen, zu sagen, dass sie die beste Schützin war, die er je gesehen hatte.


Als sie gerade dabei war, den dritten Durchlauf zu beenden, atmete er tief durch und betrat dann den Schießstand.

Bleib entspannt, sagt er zu sich selbst.

„Ich hoffe die Kugeln gelten nicht mir", scherzte er.

„Jede einzelne", antwortete sie kalt und schnappte mehr Munition.

Was auch immer ihre abweisende Haltung zu verantworten hatte, es musste etwas Ernsthaftes gewesen sein. Es bedrückte ihn, dass er nicht einmal ansatzweise eine Idee hatte, warum sie so reagierte. Da war diese wunderschöne und tödlich starke Frau vor ihm und irgendwie hatte er es längst vermasselt.


„Können wir darüber sprechen?", bat er.

„Ich dachte, ich hätte mich verständlich ausgedrückt", sagte sie während sie die Waffe in ihrer Hand lud.

„Verpiss dich."

Sie richtete sich für die nächste Trainingsrunde aus.


Vielleicht musste er etwas charmanter werden.

„Komm schon. Sei nicht so hart zu mir, Kleine", sagte er mit einem verschmitzten Grinsen.

Schneller als er begreifen konnte, hatte sie sie zu ihm umgedreht und die geladene Waffen direkt auf ihn gerichtet.

„Nenn mich noch mal Kleine und ich knall dich ab."

Schockiert erstarrte er.


Sein Herz raste und sein Atem stockte. Eben hatte er noch beobachtet wie sicher sie im Umgang mit der Waffe war. Er musste die Situation irgendwie deeskalieren, also senkte er seine Stimme, um seriöser und ernster zu klingen.

„Das willst du nicht tun."


In Sekundenschnelle richtete sie ihre Hand nur minimal neu aus und feuerte die Waffe ab. Die Kugel verpasste so eben seinen Kopf und raste gerade in die Wand hinter ihm. Für einen Augenblick verstummte das Gehör auf seinem Ohr, bevor ein leises Piepen wiederkehrte. Schockiert blickte er zur Einschussstelle in der Wand.

„Du hast keine Ahnung, wie gerne ich das will."

Er wurde still als er erkannte, dass ihr Blick eiskalt war.

Langsam, ohne den Blickkontakt zu unterbrechen. ließ sie ihren Arm mit der Waffe hinunter. Ihr kaltblütiger, wütender Blick erregte ihn. Sie war verrückt, aber dabei verdammt heiß.


Er schüttelte den Kopf:
„Sprich mit mir! Ich versteh's nicht! Was hab ich dir getan?"


Tränen der Wut stiegen in ihre Augen. Sie war voller Hass für ihn.

„Du warst es, Barnes. Du hast meine Schwester getötet."

i forgive you (Buckys POV) [Deutsch]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt