Kapitel 25: Zuhause (Teil 1)

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Bucky saß in dem selben grauen Therapiezimmer, in dem er mittlerweile schon so viele Stunden verbracht hatte. Nervös spielte er mit den Autoschlüsseln. Bis sich endlich die Tür öffnete und y/n den Raum betrat. Auch sie wirkte nervös. Es war ein wichtiger Tag. Sie begrüßte ihn mit einem aufgesetzten Lächeln. Als sie auf der Couch neben ihm Platz nahm, setzte Bucky sich aufrecht hin.

„Geht's dir gut?"

Sie nickte. Ihr Blick wandere zu der Frau, die sie begleitet hatte. Sie setzte sich auf das andere Sofa. Nach etwas oberflächlichem Geplausche stellte die Frau endlich ihre Frage.


„Sie wollten darüber sprechen, was Sie vor Ihrer letzten Mission so wütend gemacht hat, Miss Ward."

„Das wollte ich."

„Möchten Sie Ihre Gedanken noch immer mit uns teilen?"

„Ja."


In der letzten Sitzung hatte y/n etwas über einen Alptraum erwähnt, der sie immer und immer wieder verfolgt hatte. Es fiel ihr nicht leicht darüber zu sprechen. Auch, wenn sie mittlerweile gelernt hatte sich zu öffnen und ihnen beiden zu vertrauen, Bucky und der Psychologin, fielen ihr manche Dinge noch immer schwer. Sie nahm sich etwas Zeit, atmete tief ein und schloss dann ihre Augen.


„Ich ging über die Metallbrücke. Meine schweren, schwarzen Einsatzstiefel trafen das Metall laut und deutlich. Ich versuchte nicht, still zu sein, während ich durch die dreckigen Untergrundtunnel ging. Sie sollten alle wissen, dass ich kam. Und sie sollten wissen, dass ich keine Gnade walten lassen würde. Mein Durst nach Blut wurde mit jedem Schritt größer. Ich konnte spüren, dass sie in der Nähe waren. Ich konnte ihre Angst spüren. Ich konnte sie riechen. Die feuchte Luft war damit völlig verpestet. Das überhebliche Grinsen auf meinen Lippen wurde immer und immer wahnsinniger. Meine Augen waren weit geöffnet. Meine Ohren waren überall. Wohl wissend, dass bald jemand sterben wurde, stieg mein Verlangen immer weiter. Meine Hände waren fest um mein Gewehr geschlungen. Das Silber glänzte in der Dunkelheit der Nacht."

Bucky sah zu seinen eigenen Händen hinunter. Er trug die selben alten Lederhandschuhe, der er immer trug, wenn er das Haus verließ. Es war besser, wenn die Leute hier nichts von seinem Arm wussten. Und auch, wenn sie es nicht gesagt hatte, wusste Bucky genau, über welches Silber sie sprach. Er vergrub seine Hände in seinem Schoß.


„Es war kalt, ich konnte meinen Atem vor mir sehen. Aber so sehr ich es auch genoss, ich wusste, dass die Jagd bald vorüber sein würde. Und endlich stand ich vor meiner Beute. Sie beide standen einfach nur da und erwarteten ihr dunkles Schicksal – Barnes auf der einen und meine Schwester auf der anderen Seite."


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In Buckys Kehle hatte sich ein großer Kloß gebildet. Es brauchte nicht viel Vorstellungskraft, damit er wusste, wo ihr Alptraum spielte. Er wusste es genau. Er wusste ganz genau, wo das alles stattfand. Die Erinnerungen an diesen Ort schlichen sich zurück in seine Gedanken. Erinnerungen an diese Nacht schlichen sich in seine Gedanken.

i forgive you (Buckys POV) [Deutsch]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt