Light in the darkness

Kapitel 12

Alessandro

Santo cielo

Konzentrier dich endlich! Es ist hoffnungslos. Meine Gedanken schweifen die ganze Zeit zu Claire, ihre Lippen, ihre weiche Haut, ihre vor verlangen getrübten Augen, ihr sexy Körper, ihr lustvolles keuchen. Ich bekomme sie einfach nicht aus meinem Kopf. Das Gefühl, während wir uns küssten, so habe ich mich noch nie gefühlt. Dieses kribbeln auf meinen Lippen und an den Stellen, die sie berührte, ich möchte es wieder spüren. Jede kleinste Berührung von ihr hat mich verrückt gemacht. Wie soll ich sie jetzt jemals gehen lassen? Ich hatte nicht vor sie zu küssen, eben weil ich mich von ihr vernhalten wollte, aber als sie ihre weichen Lippen auf meine gelegt hatte, war es um mich geschehen.

Wären Dario und Grace nicht aufgetaucht, hätte ich vermutlich nicht aufhören können. Hätte sie es nicht gesagt, hätte ich sie gegen diese schäbige Mauer gefickt und das komische daran ist, ich möchte es nicht, nicht so. Wer hätte das geglaubt? Ich nehme Rücksicht auf andere, wenn meine Brüder davon erfahren lachen sie sich mit Sicherheit schlapp. Ich könnte es ihnen nicht verübeln, ich würde es genauso bei ihnen machen. Wir sind die verdammte Mafia und diese Frau scheint die Macht zu haben mich zu beherrschen. Nichtmal in Anwesenheit meiner Familie, dem kostbarsten in meinem Leben, hatte ich jemals so wenig Kontrolle über mich wie bei Claire.

Das bereitet mir Sorgen. Was wenn ihr was passiert? Schon jetzt sträubt sich alles in mir bei diesem Gedanken, wie sollte es erst werden, wenn ich dem allem eine Chance gebe? Ich bin gefährlich, mein Leben ist gefährlich und meine Feinde sowieso. Kann ich das Risiko wirklich eingehen? Und dann ist da noch die wichtigste aller Fragen. Wird sie bei mir bleiben, wenn sie von diesem Leben erfährt? Sie ist Ärztin, während ich Menschen töte, rettet sie Menschen. Wie sollte sie das jemals verstehen? Wie sollte sie mich jemals wieder so ansehen können wie vor zwei Tagen an dieser Mauer, wenn sie davon erfährt?

Ein Räuspern reißt mich aus meinen Gedanken. Ich Blicke auf und begegne den Blicken meiner Familie. Warum glotzen die so? Was hab ich verpasst?  
,,Was ist los?" Meine kalte Stimme beeindruckt die anwesenden recht wenig. ,,Du bist seit 20 Minuten in Gedanken versunken und hörst nicht zu. Was ist denn los? Seid wann bist du so unkonzentriert?", fragt mich meine Mutter verwirrt. Siehst du, was du mit mir machst Baby? Wir besprechen gerade die Geschäfte und ich denke nur an dich. Ich räuspere mich und konzentriere mich nun wirklich auf das Gespräch. ,,Tut mir leid, ich habe über etwas nachgedacht. Wo waren wir?"

Alessio schnaubt und ich schenke ihm einen dunklen Blick. Was bildet er sich eigentlich ein? Ja ich war abgelenkt, aber muss er sich immer so aufspielen, wenn mir ein Fehler unterläuft? Was ist aus dem Mistkerl nur geworden? ,, Nichts wichtiges, deinen Teil haben wir glücklicher Weise schon vorhin besprochen. Allerdings wollten eure Mutter und ich euch mitteilen, dass wir damit einverstanden sind, wenn Dr. Franklin Ariellas persönliche Ärztin wird. Wir haben sie überprüfen lassen und nichts auffälliges gefunden. Sie soll ihre Idee testen, aber wenn es nichts wird, wird sie wieder entlassen."

Ich nicke einverstanden und die anderen machen es mir gleich. Ich bemerke trotzdem den schmunzelnen Dario neben mir sitzen. Ich verdrehe die Augen, natürlich weiß er worüber ich nach denke. Da Dario so gut wie zur Familie gehört, ist er bei diesen Treffen meistens ebenfalls dabei.

,,Ist Cl... Dr. Franklin bereits darüber informiert?" Fuck, beinahe hätte ich sie beim Vornamen genannt. Ich kann nur hoffen, dass es niemanden aufgefallen ist, aber natürlich habe ich nicht so viel Glück. Während Dario vergeblich versucht sein Grinsen zu unterdrücken ziehen meine Eltern und Alessio die Augenbrauen hoch.

,,Woher kennst du den Vornamen der Ärztin? Soweit ich weiß hast du nich ihre Akte durchgelesen und laut ausgesprochen haben wir ihn auch noch nie." Mein Vater sieht mir eindringlich in die Augen. Verdammte scheiße, seit wann bin ich so unvorsichtig? Verleugnen ist unnötig, sie wissen, dass etwas im Busch ist. ,,Ich habe Claire vor zwei Tagen privat kennengelernt, daher kenne ich ihren Namen." ,,Du hast sie gefickt, obwohl du noch nicht wusstest, ob sie zum Feind gehört? HAST DU ETWA GAR NICHTS VOM LETZTEN MAL GELERNT?" Die letzten Worte brüllt mir mein Vater entgegen. Ich springe wütend von meinem Stuhl auf und starre ihm in sein wütendes Gesicht.

,,Ich habe sie nicht gefickt! Selbst wenn, soll ich jetzt erst jede Frau vorher abchecken bevor ich an sie ran darf? Hast du etwa dasselbe gemacht bevor du madre kennengelernt hast? Claire hat es nicht nötig, sich vom nächst besten Kerl ficken zu lassen." Die Tatsache ignorierend, dass wir beinahe soweit gegangen wären, bebe ich nun vor Wut und allein weil ich so reagiere, werde ich noch wütender. Meine gesamte Familie schaut mich schockiert an, selbst Dario. Es ist Ewigkeiten her, dass ich so ausgeflippt bin, nichtmal als padre mit der Hochzeit ankam, habe ich so reagiert. Scheiße, es ist noch schlimmer als erwartet.

Meine Mutter erhebt sich aus ihrem Stuhl und in ihren Augen sehe ich Erkenntnis. ,,Du magst sie." Es ist keine Frage, sie sagt es als wäre es eine Feststellung. Ich schnaube auf und schmeiße mich wie ein bockiges Kind wieder auf den Stuhl. Alle schauen überrascht zwischen madre und mir hin und her. So überfordert habe ich sie schon ewig nicht mehr gesehen und ich muss ein schmunzeln unterdrücken. Ihre Gesichter sind wirklich amüsant, aber die Tatsache, dass Claire mich so aus der Haut fahren lässt beunruhigt mich selbst.

Mit einer lässigen Bewegung lehne ich mich im Stuhl zurück und erwiedere in kalter Stimme, ,,Ich kenne sie nicht mal näher. Wie sollte ich sie dann mögen?" Meine Familie lässt sich von meinem eindeutig gelogenen Geschwätz allerdings wenig, naja gar nicht beeindrucken. Die Augen meiner Mutter beginnen zu strahlen, was überhaupt nichts gutes für mich zu bedeuten haben kann und meine Brüder haben ein dämliches Lächeln aufgesetzt.

Merda

Ab jetzt werden sie mich niemals damit in Ruhe lassen. Ich verdrehe über ihren Anblick genervt die Augen und ihr grinsen wird noch breiter. Ist das ihr beschissener Ernst? Als ich allerdings zu padre schaue, wirkt er eher grüblerisch. Was denkt er dazu? Eigentlich würde Claire zu seinen Anforderungen passen, nicht das es mich interessieren würde. Aber warum schaut er dann nicht genauso dämlich?

,,Bist du dir sicher mit ihr?" Überascht blicke ich wieder zu ihm hoch. Ich weiß genau, was er meint. Jeder weiß, was er meint, aber bin ich bereit es zuzugeben? Ich schnaufe und schaue mich erneut im Raum um, als mein Blick wieder bei padre landet ergreife ich das Wort. ,,Ich werde sie nicht hier mit rein ziehen. Sie ist das Gegenteil von all dem hier. Alles wofür sie steht ist gut und ihr wollt, dass ich sie dem hier aussetze? Ich werde nichts des gleichen tun. Also schmeißt euch den verdammten Gedanken wieder aus dem Kopf." Ich weiß nicht, was ich von padre erwartet habe, aber sicher nicht, dass stolz in seinen Augen schimmert. Auch in den Augen meiner Mutter und Dario sehe ich diese Emotionen. Was soll dass schon wieder? Erneut verdrehe ich die Augen und stehe auf.

,,Wenn ihr mich entschuldigen würdet. Ich habe besseres zu tun, als euch bei euren sinnlosen Fantasien zu unterstützen." Mit diesen Worten wende ich mich ab und öffne die Tür. ,,Vielleicht ist sie genau deshalb die richtige" Ich halte in meiner Bewegung inne. Meint Alessio das ernst? Was will er mir dieser Aussage bezwecken? Sein Ziel ist nicht, mich glücklich zu sehen. Er interessiert sich doch sonst nur für sich und meine Fehler. Möchte er genau das? Das ich sie an mich ranlasse und ihr dann was passiert. Ich schaue über meine Schulter zu Alessio. ,,Als würde dich mein Glück interessieren." Damit trete ich endgültig aus der Tür.

Mit schnellen Schritten laufe ich in mein Zimmer. Wütend schmeiße ich die Zimmertür ins Schloss und schmeiße mich auf mein Bett. Jetzt, wo sie wissen, dass Claire und ich eine Verbindung haben, werden sie sie niemals in Ruhe lassen. Besonders, wenn wir sie ab morgen jeden Tag im Krankenhaus sehen. Wenn ich so darüber nachdenke, ist es bereits zu spät. Wer die Aufmerksamkeit meiner Familie bekommt, wird nicht aus unseren Machtspielchen raus gehalten. Es wird auffallen und sie wird in Gefahr geraten. 

Merda

Ich wollte doch all das verhindern.

Was soll ich jetzt machen? Alles seinen Lauf nehmen lassen und hoffen, es wird alles gut oder sollte ich bei ihr sein, wenn sie angegriffen wird? Will ich bei ihr sein?

Fuck, ja! Ich will bei ihr sein. Ich will ergründen, was da zwischen uns läuft und ich möchte sie nicht mehr gehen lassen. Merda was hast du nur mit mir gemacht Baby?

Hey Leute, ich fliege am Sonntag für 2 Wochen weg. Während des Schüleraustauschs kann ich nicht versprechen, 2 Kapitel in der Woche zu veröffentlichen. Eins gibt es auf jeden Fall, ein zweites lade ich allerdings nur hoch, wenn ich die Zeit dafür finde.

Eure Ally♡