Light in the darkness

Kapitel 15

Claire

Ich öffne die Tür und sehe einige Leute im Raum stehen. Eine etwas ältere Frau und ein älterer Mann sitzen neben Ariellas Bett. Ich kenne ihre Gesichter bereits aus den Nachrichten. Es sind Edoardo und Isabella Rossi, die Eltern von Ariella. Auch einige andere Gesichter kommen mir bekannt vor.

Zum einen sehe ich Dario, welcher mir ein wissendes Grinsen schenkt. Zudem stehen drei weitere Männer neben Dario, deren Ähnlichkeit zu Alessandro kaum zu übersehen ist. Weiter hinten stehen zwei komplett in schwarz gekleidete Männer. Sie sind groß, muskulös und allem Anschein nach bewaffnet. Vermutlich sind sie die Bodyguards der Familie. Kaum trete ich in den Raum wuseln auch gleich alle anderen der Ärzte in den großen Raum.

Ariella sitzt lächelnd in ihrem Bett. ,,Ariella, Mr. und Mrs. Rossi, ich bin Dr. Franklin. Ich freue mich ihre Bekanntschaft zu machen. Wie sie bereits Wissen, werde ich dank ihrer Zustimmung in den nächsten Tagen Ariella behandeln." Ich schüttel Ariellas Eltern die Hand und nicke den anderen Anwesenden höflich zu. Dann wende ich mich an Ariella. ,,Hallo Ariella, wie geht es dir?" Wie immer, wenn ich mich mit meinen Patienten unterhalte, verliert meine Stimme an strenge. Ariellas Augen leuchten förmlich.

,,Guten Morgen Dr. Franklin. Ich fühle mich super. Ich habe nur ein wenig Kopfschmerzen." ,,Wo genau sind deine Kopfschmerzen, eher am Nacken oder vorne?" Sie zeigt mir die Stelle und ich nicke lächelnd. Auch diese Symptome passen in das Bild. ,, Wie fühlen sich die Schmerzen an? Eher ein ziehen oder stechen?" ,,Es ist eher ein Stechen aber es pulsiert schon fast."

,,Okay. Ariella, ich weiß, dass du bereits in einem MRT warst. Allerdings würde ich diese Untersuchung nochmal durchführen wollen. Ich denke, dass man vielleicht an der falschen Stelle gesucht hatte. Ist das für dich in Ordnung? In der Zwischenzeit führen die netten Ärzte hinter mir nochmal ein paar kleineren Untersuchungen durch. Das geht ganz schnell." Sie nickt lächelnd.

,,Ist das MRT die Marschiene, die so laute Geräusche macht und in der ich mich eine Zeit lang nicht bewegen darf?" ,,Ganz genau die." Ich lächle und drehe mich zu ihrer Familie um. Als ich plötzlich Alessandro sehe, bleibt mir für eine Sekunde die Luft weg. Wann war er denn rein gekommen? Schnell wende ich meinen Blick von ihm ab. ,,Wenn es für sie in Ordnung ist, würde ich jetzt das MRT vorbereiten lassen." Mr. Rossi nickt mir zu und ich wende mich auch von ihnen ab. Ich gebe den Ärzten die Anweisung, welche Untersuchungen sie durchführen sollen. Manche wurden bereits durchgeführt, aber ich gehe auf Nummer sicher.

Mit einem kurzen Nicken verlasse ich das Zimmer und gebe beim MRT Bescheid. Kurze Zeit später kommt Ariella und macht sich fertig. Ich gehe in den Raum vor dem MRT, in welchem man das Ergebnis später erkennen kann. Als Ariella dann auch schon in Röhre kommt und wir ihr die entsprechende Spritze verabreicht haben, warten wir. Das MRT Gerät fokussiert einen ganz bestimmten Punkt, der vorher ignoriert wurde. Als ich nach 10 Minuten etwas erkenne, schaue ich mir das konzentriert genauer an. Es dauert einen Moment bevor ich es realisiere. Ich bin mir nun absolut sicher mit meiner Theorie, auch wenn ich noch ein wenig mehr brauche als das.

Es könnte immernoch etwas anderes, weniger schlimmes sein, allerdings grenzt es das ganze enorm ein. Ich lasse das MRT beenden und bringe Ariella wieder zu ihrem Zimmer. Meine Gedanken schweifen umher. Kurzerhand entscheide ich mich, Dr. Thomson zu suchen. Er ist ein sehr erfahrener Oberarzt und hat selbst schon bei den Untersuchungen von Ariella geholfen. Vielleicht kann ich mir seine Meinung einholen. Eine halbe Stunde später sitzen wir zusammen im Gemeinschaftsraum und ich reiche ihm die Akten. ,,Dr. Thomson, sie wissen bereits über meine Theorie bescheid. Ich denke, dass ich etwas gefunden habe. Was denken Sie dazu?"

Überrascht zieht er die Augenbrauen hoch. ,,Sie fragen nach meiner zweiten Meinung?" Ich nicke entschlossen. ,,Sie wissen, dass sie der beste in diesem Krankenhaus sind und ich vertraue ihnen. Es passt alles zusammen, die Symptome, das MRT, die erhöten Blutdruckwerte." ,,Wie sind sie überhaupt auf diese Idee gekommen? Ich bezweifle, dass sonst jemand daran gedacht hätte." ,,Ich durfte bereits Bekanntschaft mit dieser Krankheit machen. Aber ich habe Angst,..."
,,Sie haben Angst, zu fokussiert auf Hinweise zu sein und somit das offensichtliche zu übersehen. " Ich nicke betrübt.