Work Bitch

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Dr.Kojima in die Notaufnahme bitte! Dr.Kojima in die Notaufnahme bitte!

So geht es Tag ein, Tag aus hier im St. Lukes International Hospital.
Wenn man Ärztin ist, hat man immer etwas zutun und die Arbeit ist so etwas wie ein zweites Zuhause.
Von ganz oben des Gebäudes aus der Intensivstation, wieder nach ganz unten in die Notaufnahme um den dortigen Ärzten unter die Arme zu greifen.
Es ist mittlerweile 21 Uhr und ich hätte schon seit knapp 5 Stunden Feierabend.
Aber wie so üblich sagt das Business nein zu mir und ich gebe trotzdem Vollgas.
Unten angekommen, kam mir auch schon einer der Pfleger entgegen und brachte mich in den Behandlungsaal.
Es war ein kleiner Junge mit schweren Verletzungen und sein Herz drohte zu kollabieren.

Allison: „Was genau ist vorgefallen?"

Arzt: „Schwerer Autounfall mit kollidierten Fahrzeugen. Die Mutter ist über den Berg aber um den Jungen steht es nicht gut."

Pfleger: „ drohender Herzstillstand!"

Arzt: „Dann machen Sie die Reanimation bereit!"

Allison: „Einen Moment! Lassen Sie mich mal!"

Ich hörte den Jungen ab und stellte fest, dass etwas in seiner Lunge drückte und so das Herz beim schlagen behinderte.
Ich fackelte nicht lange und legte eine Drainage um so einen Zugang zu bekommen.
Es lief Blut ab und der Puls des Jungen normalisierte sich.

Allison: „Ab in den OP mit ihm! Die Wunden müssen promt versorgt werden und nächstes mal denken Sie bitte nochmal gründlich nach bevor Sie zu dieser Option greifen wollen! Das hätte ihn umbringen können!"

Ich schnappte mir schnell meine OP Sachen während die Sanitäter und Schwestern alles bereit machten für eine Operation.
Den Arzt blieb die Spucke weg bei meinem schnellen handeln und vor allem wegen meiner Ansprache an ihm.
Er war ein etwas älteres Semester als ich und hat eigentlich demnach auch viel mehr Erfahrung, aber so eine riskante Prognose hab ich noch nie von einem Arzt gehört.
Ich griff ihn mir und schleifte ihn mit in den OP.

Allison: „Sehen Sie das als Gelegenheit zu lernen! Sie sind noch nicht lange hier, daher drücke ich mal noch ein Auge zu und melde das nicht!"

Arzt: „Woher wissen Sie..."

Allison: „Ich kenne alle hier die hier arbeiten und Ihr Gesicht habe ich erst kürzlich auf der Neulingsliste gesehen."

Arzt: „Vielen Dank! Ich weiß das sehr zu schätzen!"

Allison: „Ich bin Dr. Allison Kojima und Assistenzärztin von Prof. Dr. Mikami. Sie werden mich also öfters überall rumspringen sehen."

Gemeinsam führten wir die Operation an dem Jungen durch und ich zeigte ihm dabei noch einige moderne Kniffe die ich von meinem Chef gelernt habe.
Ich hatte Glück, dass ich nach meinem Studium und der Spezialisierung hier auch arbeiten konnte und mich nicht weiter nach einer Stelle umsehen musste.

Dieses Krankenhaus ist immerhin das beste in ganz Tokyo und bezahlt außerordentlich gut.
Der Arzt war sehr aufmerksam und beobachtete jede meiner Schritte genau um in Zukunft auch keine weiteren Fehler zu machen.
Nach weiteren 2 Stunden war die Sache zum Glück durch und ich konnte endlich Feierabend machen.
Ich wollte grade aus dem Haupteingang gehen als der Arzt mich von eben nochmal anhielt.

Arzt: „Nochmal vielen Dank für vorhin! Ohne Sie, hätte ich womöglich einen kleinen Jungen gefährdet. Dafür wollte ich mich nochmal aufrichtig bedanken und auch entschuldigen."

Allison: „Ist schon okay. Sollte es noch Unklarheiten geben dann können Sie mich jederzeit Ausrufen lassen! Ich helfe Ihnen gern. Also dann... angenehme Schicht Ihnen noch."

Ich verabschiedete mich und machte mich mit der nächsten U Bahn auf den Weg nach Hause.
Im Bezirk Kōtō angekommen, ging ich nur noch schnell zum Konbini um mir mein Essen für morgen zu holen und dann sofort nach Hause.
Dort begrüßte mich auch Bailey schon an der Tür und wartete darauf, dass ich sie endlich füttere.
Ich streichelte sie erstmal ausgiebig und dann folgte sie mir in die kleine Küche.

Ich streichelte sie erstmal ausgiebig und dann folgte sie mir in die kleine Küche

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Ich füllte ihren Napf auf und stellte meine Einkäufe in den Kühlschrank.
Dann wechselte ich meine Sachen und machte mich bereit zum joggen.
Abends war es schön leer und angenehm auf den Straßen.
Auch wenn ich einen knallharten Job habe, versuche ich meine Fitness nicht zu vernachlässigen.
Immerhin ist joggen wohl der kostengünstigste Sport wofür ich in kein Gym muss.
Ich entschied mich diesmal am Hafen zu laufen um noch ein bisschen Seeluft zu tanken.
Von dort aus sah die Stadt immer so schön aus bei Nacht und mit meiner Lieblingsmusik auf den Ohren konnte ich entspannt nochmal den Kopf frei bekommen.
Doch im Endeffekt war ich gedanklich nur wieder am überlegen wie ich nächsten Monat am Kostengünstigsten über die Runden komme.
Nobuo kostet mich immerhin fast mein halbes Monatsgehalt und meinen Eltern gebe ich auch jeden Monat etwas, damit sie es nicht so schwer haben.
Was mit mir ist, ist mir im Grunde egal.
Hauptsache meine Familie hat es gut und mein Ex Mann lässt mich zufrieden.

Work Bitch

Ende

Twisted ShotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt