Twisted Shots

Emanzipation

Elaine: „Braves Mädchen! Ich werde kontrollieren ob du auch gegangen bist, also Versuch es erst garnicht!"

Allison: „Jawohl Frau Doktor, ich werde brav Ihren Anweisungen folgen!"

Wenn meine Schwester sich etwas in den Kopf gesetzt hat, dann wird sie es auch so machen.
Da brauche ich mir erst gar keine Hoffnungen zu machen, dass sie es nicht tun würde.

Nachdem wir endlich fertig waren mit essen, machte ich mich sofort wieder an die Arbeit und zog meine übliche Runde neben meinem Chef durch die Stationen.
Ein paar Operationen standen auch noch auf dem Plan und eher ich mich versah, war meine Schicht auch schon rum.
Heute hatte ich es mir auch verkniffen noch länger zu bleiben, da ich für die morgige Weiterbildung fit sein wollte.

Ich hatte schließlich monatelang warten müssen, bis ich es auf die Teilnehmerliste geschafft hatte und meinen Chef musste ich zusätzlich noch um die Finanzierung der Weiterbildung anbetteln.
Zuhause machte ich meine übliche Abendroutine, ging joggen, meinen kurzen Einkauf erledigen, duschen, Bailey füttern und dann ab ins Bett.

Seit Sanzu weg war, habe ich mal wieder renoviert, neue Möbel gekauft und die alten verkauft.
Es erinnerte mich alles zu sehr an ihn und mein Verstand wollte das einfach alles ausblenden und vergessen können, also half nur eine Umgestaltung.
Grade wollte ich in mein Schlafzimmer gehen, da klingelte es plötzlich.
Es ist mittlerweile 0Uhr, wer kommt um so eine Zeit auf die Idee zu klingeln?
Ich schaute auf meine Videoklingel und sah, dass es Nobuo war.
Was will er denn bitte um diese Zeit von mir?
Er weiß doch nicht wie ich arbeite und wann ich zuhause bin!
Also nahm ich den Hörer ab und schaute was er wollte.

Allison: „Was machst du so spät in der Nacht hier?"

Nobuo: „Kann ich kurz reinkommen? Es ist wirklich dringend."

Allison: „Nein kannst du nicht! Du kannst es mir auch durch den Hörer sagen."

Nobuo: „Elaine hat mich angeschrieben und beschuldigt ich hätte schuld an deinen jetzigen Zustand und das ich dich nicht belästigen solle, also was soll das?!"

Allison: „Dabei hab ich ihr doch gesagt, dass du damit nichts zutun hast. Sie hat das alles wieder mal hinein interpretiert. Du bist also völlig umsonst hergekommen."

Nobuo: „Wie ist dein Zustand? Geht es dir gut? Bist du krank? Lass mich dich wenigstens kurz sehen."

Allison: „Tut mir leid, daraus wird nichts. Du bleibst schön da draußen und ich hier drin. Mir geht es gut, ich bin nur ein bisschen ausgepowert und wie Elaine nun mal so ist, macht sie sich viel zu viele Sorgen um mich."

Nobuo: „Auch wieder wahr. Aber dennoch würde ich gerne sehen ob es dir wirklich gut geht."

Allison: „Meine Aussage muss dir reichen. Ich werde nicht aufmachen. Das würde mich nur wieder unnötig verletzen."

Nobuo: „Hängst du immer noch so sehr an mir? Wir sind jetzt seit fast 4 Jahren geschieden, irgendwann musst du doch mal darüber hinweg kommen."

Allison: „Ich bin über dich hinweg. Verwechsle ein Trauma nicht mit unerwiderter Liebe. Jetzt geh, bevor ich den Sicherheitsdienst rufe!"

Nobuo: „Den Sicherheitsdienst? Ernsthaft Alli?!"

Allison: „Du hast schon richtig gehört! Was meinst du warum ich aus meinem alten Appartement ausgezogen bin?"

Nobuo: „Tss! Dich versteh nun wirklich einer! Sonst hast du mich immer mit offenen Armen empfangen und jetzt bist du so? Hast du nen neuen gefunden oder warum dieser Wandel?"

Allison: „In Zukunft bitte ich dich nicht nochmal herzukommen. Wenn du etwas von mir wissen musst, kannst du mich anrufen."

Nobuo: „Wer ist der Typ den du vögelst huh?! Ist er bei dir?! Ist er da drin?!"

Allison: „Was faselst du da für einen Stuss?! Verschwinde! Ich hab den Rufknopf schon in der Hand!"

Nobuo: „Mach gefälligst auf! Ich will wissen wer dich fickt!!!"

Er wurde wütend und hämmerte gegen die Haustür.
Bailey ist vor Schreck ins Schlafzimmer getürmt und unters Bett gekrochen.
Ich selbst hab mich auch erschrocken, da er so noch nie an die Decke gegangen ist seit wir geschieden sind.
Ich wartete nicht weiter und rief den Sicherheitsdienst des Wohnhauses, der ihn auch sofort von meiner Tür kratzte und rauswarf.
Immerhin war er es damals, der mich betrogen hatte und dann die Scheidung eingereicht hat.
Es ist also mein gutes Recht ihn nicht mehr sehen zu wollen wenn es nicht nötig ist.
Nach dieser Schreckensbegegnung war mir klar, ich war wirklich über ihn hinweg gekommen.
Sonst hab ich immer auf eine Reunion mit ihm gehofft und das wir wieder zueinander finden, aber seit das damals mit Sanzu war, ist er mir egal geworden und immer weiter aus meinen Gedanken und aus meinem Leben verschwunden.
Ich habe ihm heute gezeigt, dass ich nur noch Verachtung für ihn übrig habe und ihn nie wieder sehen will.
Ein Glück habe ich mich vor Monaten schon entschieden hierher zu ziehen, sonst hätte er mir mit Sicherheit die Tür eingetreten und die ganze Nacht davor kampiert.
Endlich konnte ich ins Bett gehen und schlafen.
Bailey legte sich dazu und schnurrte mich ganz leise in den Schlaf.

Emanzipation

Ende