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Später am Abend hatten die Jungs beschlossen sich über die vergangenen Jahre auszutauschen, also zog ich mich zurück. Im Moment war mir nicht danach mit den anderen Zeit zu verbringen, weshalb ich das Haus ein bisschen erkundete.

Ja Schneider hatte mir schon alles gezeigt, aber nur flüchtig. Irgendwann war ich dann im Keller gelandet. Mit geweiteten Augen ließ ich meinen Blick in dem riesigen Raum umherfahren. Der gigantische Billardtisch, der in der Mitte des Raumes stand, hatte letztendlich meine Aufmerksamkeit eingenommen.

Ohne zweimal drüber nachzudenken griff ich nach einen Queue und schritt auf den Tisch zu. Da ich meine Kopfhörer immer mit mir trug, fischte ich diese kurzerhand aus meiner Hose und setzte sie in meine Ohren.

Sobald Musik lief, richtete ich die Kugeln aus und begann mit meinem Spiel. Früher hatte ich immer Billard mit meinem Vater gespielt, weshalb ich relativ gut war. Angestrengt fixierte ich die vor mir liegenden Kugeln. Die rote drei war dem Loch am dichtesten.

Ein gezielter Stoß und sie sollte darin verschwinden.

Konzentriert betrachtete ich die leuchtende Kugel. Mit einer geübten Bewegung stieß ich die weiße Kugel an, welche Schnurstracks auf die rote zusteuerte. Und...versenkt.

Nun lag die weiße Kugel auf einer direkten Linie mit der grünen. Erneut beugte ich mich über den Tisch, praktisch gesehen lag ich fast auf ihm, und visierte die Kugeln an.

Mit einem sauberen Stoß versenkte ich sie ebenfalls in der linken Ecke. "Sauberer Stoß.", ertönte es plötzlich hinter mir. Erschrocken fuhr ich herum und blickte in zwei eisige Augen. Till. Auf seinen Gesicht lag ein stolzer Gesichtsausdruck. Mit einer kleinen Handbewegung stoppte ich meine Musik und ließ meine Kopfhörer wieder in meiner Hosentasche verschwinden.

"Danke.", antwortete ich nur knapp und wandte mich schnell wieder meinem Spiel zu. Normalerweise schreckte ich nicht so vor Augenkontakt zurück, aber sein Blick jagte mir eine leichte röte auf die Wangen, was ich ihm nur ungern zeigen wollte. Seinen Blick nicht von mir wendend, wanderte Till auf den Tisch zu.

"Weißt du deine Form ist nicht ganz richtig. Wir wollen ja nicht das du Rückenschmerzen bekommst, oder?"

Gezielt platzierte er sich hinter mir und legte seine Hände auf meine Hüften. Die Wärme seiner Haut ließ mich leicht erzittern. Vorsichtig näherte sich sein Gesicht meinem Ohr. "Wenn du irgendetwas nicht willst, schrei."

Ich wusste selber nicht so recht was ich wollte, beschwerte mich aber nicht als Till mir mit meiner Haltung half. Sanft drückte er meinen Oberkörper hinunter, sodass mein Hinterteil gegen ihn gepresst war. Seine rauen Händen wanderten Stück für Stück von meinen Hüften weiter nach oben.

Mit einer geübten Bewegung fuhr Till meine Rippen entlang und hinauf zur meinen Brüsten, berührte diese aber nicht. Zielsicher fuhr er die Außenlinie meines Busen entlang. Allein diese kleine Berührung ließ mich innerlich nach mehr schreien. Langsam lehnte Till sich nun auch nach vorne.

Sein warmer Atem streifte meinen Nacken als er einen kleinen Kuss auf diesem platzierte.

Scheiß drauf.

Ohne zweimal drüber nachzudenken, ließ ich den Queue zu Boden fallen und drehte mich zur Till um. Hungrig legte ich meine Händen um seinen Nacken und zog ihn näher an mich heran. Augenblicklich hob Till mich hoch und setzte mich auf dem Billardtisch ab. Als ich meine Beine um seine Hüften schlang, konnte ich seine entstandene Beule an meiner Mitte fühlen. Während wir uns in Küssen verloren, wanderten Tills...

"Lass dich von mir nicht ablenken.", säuselte der Große in mein Ohr. Augenblicklich wurde ich von seinen Worten zurück in die Realität geholt. Wo kam das denn her? Meine Wangen begannen feuerrot zu glühen. Toll, jetzt fantasierte ich auch noch von ihm.

Langsam ließ Till wieder von mir ab. Ohne seine Berührungen fühlte ich mich irgendwie leer. So sehr ich auch versuchte mich auf die Kugeln zu konzentrieren, konnte ich es nicht. Ich konnte gar nicht in Worte fassen wie sehr ich diesen Mann da gerade wollte.

All das nur wegen einer kurzen Berührung, welche ich immer noch wie Brandmale auf meiner Haut vernehmen konnte. Mein Fleisch fühlte sich an als würde es brennen. Richard hatte noch nie ein so starkes Verlangen in mir geweckt, wie Till in wenigen Sekunden.

Die Fantasie von ihm hatte es in sich gehabt. Das pochen in meinem Unterleib wurde stärker an dem Gedanken das Till hinter mir stand. Erregt biss ich mir auf die Lippe und richtete meinen Blick wieder auf die Kugeln. Das was wir hier machen ist kein fremdgehen, versuchte ich mir einzureden. Solche Gedanken sind normal.

Nun meine volle Aufmerksamkeit wieder auf die Kugeln lenkend, holte ich zum Stoß aus und... verfehlte. Normalerweise verhau ich so einen einfachen Schlag nicht. Normalerwiese steht dabei aber auch nicht Till Lindemann in deinem Rücken.

Kopfschüttelnd visierte ich die nächste Kugel an und versuchte, so gut wie möglich, Till zu ignorieren. Was mir nicht so recht gelang da ich seine Blicke in meinem Rücken spüren konnte. "Willst du ein Bier?"

Seine plötzliche Frage verwirrte mich kurz, aber zur einem Bier sagte ich nicht nein. Leicht nickend bejahte ich seine Frage und versenkte zeitgleich die lila Kugel im Loch. Jetzt nur noch die schwarze Acht.

Immer noch auf die Kugeln fixiert, lief ich um den Tisch herum um den perfekten Winkel zu finden. Till stand etwas abseits und beobachtete mich bei meinem tun. Gespannt sah er dabei zu wie ich die letzte Kugel einlochte. Grinsend drehte ich mich zur ihm herum und nahm Till ein Bier ab.

"Du bist wirklich gut. Lust auf ein Match?"

Liebe ist für alle da Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt