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Später am Abend fanden wir uns in den Straßen Palermos wieder. Klar, Till war immer noch berühmt, hatte hier aber deutlich weniger Fans. So wurden wir, so gut wie, die ganze Zeit in Ruhe gelassen. Und wenn doch jemand den Sänger erkannt hatte, stellte Till sich dafür bereit Autogramme zu geben und Fotos zu machen.

"Wohin gehen wir eigentlich?", fragte ich den Großen neugierig.

"Ich dachte es wäre schön mal wieder essen zu gehen. Ich-", weiter kam er nicht da eine Gruppe schreiender Mädels auf uns zu gerannt kam. Etwas unwohl ließ ich Tills Hand los und entfernte mich ein Stück von dem Geschehen. Die aufgedrehten Mädchen sprangen wie wild um Till herum.

Ich wusste wie nervig Fans und Paparazzi sein konnten. Durch meine Beziehung mit Richard, wurde ich auch schon das ein oder andere mal von Fans verfolgt. Besonders lustig war das nicht. Zur meinem Pech erkannte mich auch noch eine der Frauen. Mit einem freudigen Lächeln auf den Lippen kam sie auf mich zu.

"Bist du nicht Richards Freundin?"

"Ex-Freundin.", korrigierte ich sie.

Das schien sie aber nicht zu stören. "Und wie ist er so im Bett?", fragte mich die blonde ohne Scharm. Perplex sah ich sie an. Konnte diese Situation noch unangenehmer werden?

"Die Frage möchte ich lieber nicht beantworten. Frag ihn doch selber."

Eingeschnappt wandte sich die blonde wieder Till und den anderen zu. Stumm beobachtete ich wie Till mit allen Fotos machte. Normalerweise war ich nicht der eifersüchtige Typ, denn wer fremdgehen will soll es auch tun, aber all die Frauen waren, im Vergleich zu mir, wunderschön.

Zur meinem entsetzen hob eine der Blondinen auch noch ihr Shirt an und präsentierte Till ihre Brüste. Das war einer zu viel. Gerade wollte ich etwas dazu sagen, als Till sich zu mir drehte und einen Arm um meine Taille schlang. Ohne Vorwarnung zog er mich in einen leidenschaftlichen Kuss.

Grinsend löste er sich nach einigen Sekunden wieder von mir. Die verdutzten und eifersüchtigen Blicke der Frauen waren unbezahlbar.

"Wenn die Damen mich jetzt entschuldigen würden, ich möchte gerne mit meiner Freundin essen gehen."

Ohne auf eine Antwort zu warten zog Till mich an der Hand an der Gruppe vorbei. Im meinem Rücken konnte ich noch immer ihre Blicke brennen spüren.

"Ist alles okay? Du bist so ruhig. Tut mir leid wegen vorhin.", leicht besorgt musterte Till mich von der Seite.

Seine Worte rissen mich aus meinen Gedanken. "Hast du deine Worte so gemeint?", fragte ich, ohne auf seine Frage einzugehen.

"Was meinst du? Sind wir etwa nicht zusammen? Tut mir leid ich wollte keine Grenze überschreiten, ich dachte nur das-", weiter kam Till nicht da ich meine Lippen auf seine legte und ihn somit verstummen ließ. Sehnsüchtig erwiderte er meinen Kuss.

"Ich würde liebend gerne deine Freundin sein.", hauchte ich glücklich, sobald wir uns voneinander gelöst hatten. Ein zufriedenes Lächeln legte sich auf Tills Lippen. Hand in Hand schritten wir weiter Richtung Restaurant.

Das kleine Lokal, welches Till gewählt hatte, bot einen wunderschönen Ausblick über einen Teil der Stadt. Natürlich hatte er den besten Tisch im ganzen Restaurant reserviert. Er stand draußen auf der Dachterrasse, etwas abseits von anderen Tischen und wurde aufwendig mit Rosenblätter und Kerzen geschmückt. Das gedimmte Licht verlieh dem ganzen eine ruhige Atmosphäre.

Sobald wir saßen, brachten man uns den besten Wein den sie hatten. Beim Anblick der Flasche wurde mir schwindelig. Allein die sah schon aus als kostete sie ein Vermögen. Etwas unsicher schwenkte ich die dunkelrote Flüssigkeit in meinem Glas umher. Selbst die Farbe sah teuer aus.

Liebe ist für alle da Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt