»Das gesamte Gebäude abriegeln! Und schicken sie alle man auf die zwanzig! Und schalten sie die verdammten Sirenen ab!«, brüllte Janson in sein Mini-Walkie-Talkie, dass er an seinem Handgelenk trug. Wir stürmten zu siebt hinter ihm her.
Ich nahm immer zwei Stufen auf einmal, um mit Janson mit zu halten. Wir hatten alle ein Affenzahn drauf, rannten die Stufen nach oben, durch die langen Flure, an Probezimmern vorbei. Ich wusste nicht, wo Janson uns hinführte, wo er die Jungs vermutete, doch ich wusste dafür etwas anderes: Fand er sie, waren sie tot. Und das musste ich verhindern.
Als wir den zwanzigsten Stock erreichten, rannte Janson geradewegs weiter, an einem Labor vorbei, zwei Treppen wieder runter.
»Irgendwas?!«, blaffte er eine Wache an, die auf ihn zugelaufen kam.
»Bisher keine Spur von ihnen, Sir!«, erstattete er Bericht. Mein Herz pumpte das Adrenalin nur so durch meine Venen, während mein Kopf vor Anstrengung schmerzte. Sie mussten hier raus. Und ich hoffte inständig, dass sie es bereits raus geschafft hatten.
»Aber sie sind hier irgendwo«, erwiderte Janson fassungslos. »Sie können nicht raus. Findet sie, los!«
Das war mein Moment. Sofort übernahm ich die Kontrolle: »Ihr zwei da lang!« Ich deutete den Gang links von uns hoch und dann auf zwei Wachen, die Janson und mir gefolgt waren. »Ihr zwei da lang«, diesmal deutete ich auf zwei andere Wachen und nach rechts und zuletzt nickte ich den restlichen Wachen zu. »Alle anderen folgen mir, na los!«
Janson sah mich einen Moment lange an, überlegte, etwas zu sagen, das sah ich ihm an, doch dann nickte er mir zu. Gut. Sein Vertrauen in mich war immer noch stabil genug, dass er mich losziehen ließ. Mir war klar, dass es verflucht riskant war, aber es war meine einzige Möglichkeit, vor Janson an die Jungs zu kommen.
»Code 22«, ertönte eine Stimme aus allen Lautsprechern, als wir den Flur hoch rannten. »Gesamtes Sicherheitspersonal: Begeben sie sich auf ihre Posten und achten sie auf weitere Befehle.«
Der Alarm war inzwischen manuell ausgeschaltet worden, doch die Türen waren alle immer noch verriegelt. Mir wummerte das Herz heftig gegen die Brust, ich spürte die Schmerzen in meinem Brustkorb, doch ich ignorierte alles andere. Wichtig war jetzt, Jasper, Thomas und Newt zu finden.
Die Durchsage von vorhin ertönte erneut. Immer und immer wieder. Sie erinnerte uns, dass wir auf Jansons Seite waren. Vielleicht waren das die ganzen Wachen, auf der Seite von diesem ... Monster, ja. So viel war klar. Aber ich nicht. Ich gehörte nicht zu WCKD. Ich war ich. Ein Mensch, der seinen freien Willen liebte. Ein Mensch, geboren für eine Rebellion, die ich nie wollte.
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Unterwegs teilte ich meine Gruppe nochmals auf. Jeder sollte zu zweit weiterlaufen. So war es für mich ein Leichtes, meine Freunde zu finden.
Doch die Rechnung schien ich nicht mit Janson gemacht zu haben. Während die Wache, mit der ich mich eingeteilt hatte, von der ich jedoch nicht mal den Namen kannte, und ich den Gang entlang rannten, stießen wir auf Janson und einige weitere Wachleute. Janson nickte mir zu.
Dann hörte ich die Rufe. Mein Kopf schnellte zur Seite, wo ich Newt, Thomas und Jasper stehen sah. Newt schubste die beiden Jungs aus der Schusslinie, als Janson auf sie los ging. Mir blieb nichts anderes übrig, als zu rennen.
Mein Puls stieg. Mein Kopf schmerzte. Meine Finger krampften. Und eine Entscheidung war gefallen. Während ich rannte, immer schneller wurde und letztendlich an Janson vorbeiraste, entschied ich mich gegen das, wofür WCKD je stand.
Ich drehte mich im Lauf um, darauf bedacht, nicht zu stolpern, sah Janson tief in die Augen und riss mit einem hämischen Grinsen den aufgenähten Sticker an meiner Uniform ab.
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FIGHTERS - Flammender Zorn ✔
FanfictionTRILOGIE | BAND 3 Teresas Verrat hatte tiefe Wunden hinterlassen. Vor einem halben Jahr war es geschehen: Sie nahm Kontakt zu WCKD auf und lotste sie in das sicherer Versteck, in dem sich die Lichter versteckt hielten und sich erholten, von allem, w...