Spannungen

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17 Uhr - Sasuke und ich sind überall. In meinem Zimmer, auf meinem Bett, an meiner Wand, im Himmel. Nur nicht da, wo wir sein sollten - nämlich bei Neji zuhause. Und nicht da, wo ich gerne wäre - nackt unter oder auf Sasuke. Vorhin konnten wir uns solange lösen, dass wir es zumindest geschafft haben, zu mir nachhause zu fahren. Doch kaum drinnen angekommen, haben wir weiter geknutscht und gefummelt. Er macht mich verrückt! Ich möchte doch nur mit ihm schlafen. Wieso macht er es mir so kompliziert? Okay, okay. Ich verstehe genau warum. Wir beide, Sasuke und ich, sind seit Jahren allerbeste Freunde und weil er scheinbar irgendwie in der Lage ist, seine Hormone zu kontrollieren, passt er auf, dass wir keinen Fehler machen. Ich habe wirklich viel über uns nachgedacht und ich habe Angst meinen besten Freund zu verlieren. Und ich kann nur noch an ihn denken. Ich möchte ihn so sehr. Aber können wir danach einfach wieder Freunde sein? Schon jetzt fühlt es sich merkwürdig an. Ich genieße das hier alles, aber wir haben gerade hunderte Male die Grenzen einer Freundschaft übertreten. Sasuke löst sich von meinen Lippen. „Sakura, wir müssen zu Neji." Ich schmolle. „Aber wer küsst mich denn, wenn wir bei Neji sind?" Er lacht. „Ich. Aber etwas weniger. Wir finden bestimmt irgendeine ruhige Stelle in seinem Haus." - „Na gut."
Ich packe einige Sachen für die Übernachtung zusammen. Sasuke beobachtet mich dabei aus sicherer Entfernung. „Saku?" Ich sehe zu ihm und spüre wieder mal, wie ernst er sein kann. „Wir machen das hier nicht, weil du immer noch versuchst deine Trennung zu verarbeiten, oder?" Ich schüttle den Kopf. „Nein, ich bin drüber weg. Wirklich. Aber mir fehlt Nähe. Und offensichtlich bin ich sexuell frustriert." Es sollte ein Witz sein, doch er lacht nicht darüber. „Klar, offensichtlich." Verdammt, ich habe ihn verletzt. „Sasuke, so meinte ich das nicht. Man muss nicht sexuell frustriert sein, um dich heiß zu finden. Ich finde es verrückt, dass ich auf diese Art und Weise von dir träume. Aber nicht, weil du nicht attraktiv bist, sondern weil wir beste Freunde sind." Sasuke seufzt. „Genau, beste Freunde. Das sind wir." Wieso hört sich das so zweifelnd an? Ich verstehe einfach überhaupt nichts.

Über eine Stunde zu spät, halten wir vor Nejis Haus. Wir klingeln und er selbst öffnet uns die Tür. „Wo seid ihr denn solange gewesen?" Sasuke antwortet. „Bei Sakura" Ich antworte im gleichen Moment „Bei Sasuke" Unsere Stimmen überschneiden sich und Neji sieht uns entgeistert an. „Ah ja." Dann lacht er kurz. „Ist auch egal, kommt einfach rein." Wir gehen ins Wohnzimmer, wo alle anderen schon auf uns warten. Naruto grinst mich wissend an. Ich strecke ihm dafür die Zunge raus. Ino wirkt neugierig, doch sie wird vorerst sicher nicht erfahren, was passiert ist. Ich fühle mich unbehaglich. Sasuke und ich sitzen soweit auseinander, wie es uns möglich war. Neji hat vorgeschlagen, dass wir einen Film schauen und so sitzen wir nun alle auf und vor der riesigen Wohnlandschaft im Wohnzimmer der Hyugas. Hinata schaut vorsichtig zu Neji bevor sie sich aufs Sofa setzt. „Onkel Hizashi wird sehr sauer sein, wenn er das hier erfährt." Neji zuckt desinteressiert die Schultern. „Ist mir egal, Hinata. Ich will gerade nicht über meinen Dad nachdenken." Eine Weile schauen wir alle auf den riesigen Fernseher im Wohnzimmer. Ich schaue ab und an zu Sasuke, wahrscheinlich um mich zu vergewissern, dass er noch da ist. Als ich ihn dieses Mal anschaue, spüre ich eine solche Eifersucht, dass mir davon schlecht wird. Er sitzt auf dem Boden, neben ihm Tenten. Sie zeigt ihm irgendwas auf ihrem Handy, woraufhin er breit grinsen muss. Er wuschelt ihr durch die Haare und das versetzt mir einen Stich. Ich sehe zu Neji, der diese Szene ebenfalls beobachtet, dann aber schnell weg schaut und so tut, als würde ihn das nicht interessieren. Ich wünschte, ich würde in diesem Moment genauso aussehen. Ich sitze ganz links auf der Couch. Neben mir sitzt Temari, die sich nun etwas zu mir beugt und anfängt mit mir zu flüstern. „Alles okay, Saku?" Ich nicke, auch wenn gar nichts okay ist. „Mir ist nur etwas schlecht." Sie schaut mich besorgt an. „Brauchst du Wasser oder so?" Ich flüstere zurück. „Danke, alles okay. Ich muss nur mal kurz aus dem Wohnzimmer raus. Es ist etwas stickig. Halt mir meinen Platz frei, ja?" Sie nickt, ich stehe vorsichtig und leise auf, um die anderen nicht zu stören. Dann schleiche ich in die Küche. Dort angekommen, nehme ich mir ein Glas und fülle es mit Wasser. „Machst du mir auch eins?" Neji. Ich zucke kurz erschrocken zusammen, nehme dann aber ein zweites Glas aus dem Schrank. Ich fülle es auf und reiche es ihm. „Danke." Er zögert kurz, bevor er weiter spricht. „Ich weiß, weshalb ich angepisst war, als ich Sasuke und Tenten gesehen habe. Aber wieso bist du es?" Ich spüre, wie meine Wangen rot werden. „Ich weiß nicht, was du meinst." Er hebt leicht den Mundwinkel an, fast als würde er lächeln wollen. „Was läuft zwischen Uchiha und dir?" Ich stelle mein Glas auf dem Tisch ab. „Nichts ernstes. Wir knutschen nur etwas." Diesmal grinst er offensichtlich. „Wurde auch mal Zeit! Und wieso passiert nicht mehr?" Ich sehe ihn an, als wäre das völlig klar. „Na weil wir Freunde sind." Er schüttelt den Kopf. „Ne. Tut mir echt leid, dass ich deine Illusion zerstören muss. Aber mit dem ersten Kuss, den ihr getauscht habt,  habt ihr es vermasselt. Ihr könnt niemals wieder beste Freunde sein. Dahin gibt es keine Rückkehr." Ich sehe ihn neugierig an. „Wie kommst du darauf?" Er erzählt es so genau, dass ich beinahe spüre, was er fühlt. „Nach dem ersten Kuss ist alles vorbei. Ihr macht euch vielleicht eines Tages vor, dass ihr wieder Freunde sein könntet, aber diese Spannung -sei sie nun romantisch oder erotisch- wird niemals wieder vergehen. Mit Tenten ist es dasselbe. Kann ich dir was im Vertrauen erzählen?" Ich nicke bloß und lasse ihn weiter sprechen. „Tenten und ich gehen ständig auf Dates und das einzige, was ich wirklich will, ist sie meine Freundin nennen zu dürfen. Aber sie ist wahnsinnig unsicher, hat Angst, dass ich sie hintergehen könnte. Vor unserem ersten Kuss hat sie mir noch blind vertraut. Wir waren beste Freunde. Aber jetzt hat sie erkannt, dass ich genau wie Hidan einfach nur ein Mann bin. Die sexuelle Spannung zwischen uns ist da, aber auf Grund ihrer Erfahrungen wird sie sich vielleicht niemals auf mich einlassen können. Sie ist vollkommen durcheinander, weil sie nicht mehr an mich als ihren besten Freund denken kann und immer nur die Gefahr davor sieht, verletzt zu werden. Ich leide darunter, weil ich sie so sehr will. Ich wollte aufgeben und zu unserem alten Leben zurück kehren. Akzeptieren, dass sie niemals meine Freundin sein wird, doch dann müssten wir wieder einfach nur Freunde sein und das geht einfach nicht. Also halte ich an der Vorstellung von uns als Paar fest. Denn es gibt keine andere Lösung." Ich fühle mich wie erstarrt. Wie konnte Sasuke und mir das passieren? Ob ich das wieder in Ordnung bringen kann, indem ich einfach mit ihm spreche? Neji ist in Tenten verliebt. Also ist das was anderes! Sasuke liebt mich nicht. Er ist doch total cool damit, dass wir was lockeres haben. Und ich bin das auch. Denke ich. Also, ich hoffe es.

-I can't live with or without you-Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt