Kapitel 16

100 4 1
                                    

☆☆☆☆☆☆☆☆☆☆☆~♡~☆☆☆☆☆☆☆☆☆☆☆

Am nächsten Morgen befinde ich mich auf dem Tor, welche nun wieder verschlossen ist und schaue stirnrunzelnd zu Thal, welches voll mit einem Heer aus Elben ist.

Was Thranduil wohl will?’, geht es mir durch den Kopf.

Auch Bard ist überrascht, das Heer aus Elben zu sehen. Noch überraschter wird er, als Thranduil höchst persönlich auf seinem Hirsch durch das Tor reitet.
,,Mein Herr Thranduil”
,,Ich hörte, ihr braucht Hilfe”, meint der Elbenkönig und ein Wagen mit Verpflegung hält vor den Menschen. 
,,Wir danken Euch”, meint Bard, doch interessiert es Thranduil nur wenig.
,,Euer Dank ist für mich nicht von Belang. Ich bin wegen etwas anderem hier.”

Thranduil reitet weiter und bringt sein Heer auf Position.
,,Findet ihr ein Krieg um Gold notwendig?!”, fragt Bard ungläubig.
,,Mir geht es nicht um Gold. Die Zwerge verweigern mir das Vermächtnis meines Volkes. Auf anderes reagieren diese Zwerge nicht”, meint dieser.
,,Das glaube ich nicht”, sagt Bard und Thranduil schaut ihn ungläubig an.
,,Ihr wollt mit den Zwergen verhandeln?!”
,,Nicht direkt, eher mit Naira. Sie ist die vernünftigere von ihnen”, korrigiert Bard ihn.
,,Natürlich ist sie das. Immerhin stammt sie von meiner Blutlinie. Dann hat sie den Morgul Pfeil also überlebt”, meint Thranduil am Ende überrascht.
,,Sie ist Eure Enkelin”, haucht Bard.
,,Versucht Euer Glück, doch werden sie nicht mit Euch verhandeln”, meint Thranduil überzeugt.

Von weitem sehe ich, wie Bard auf einem Pferd zum Berg geritten kommt. Ich behalte ihn die ganze Zeit im Blick, bis er vor dem Tor zum Halten kommt.
,,Seit gegrüßt Naira, Prinzessin unter dem Berge”, begrüßt er mich.
,,Bitte nennt mich nicht so, Bard. Es freut mich ebenso, Euch zusehen”, gebe ich zurück.
,,Wie ich sehe, gab es eine Veränderung an Euch. Desto trotz seid Ihr nicht weniger schön”, meint er, was mich leicht lächeln lässt.
,,Ich danke Euch, für dieses schmeichelnde Kompliment. Dennoch bin ich mir sicher, wird Tilda nicht sonderlich erfreut über diese Tatsache sein”, sage ich und auch auf Bards Gesicht bildet sich ein leichtes Lächeln.
,,Geht es ihr gut?”, frage ich gleich dran.
,,Ja, ihnen geht es gut. Thranduil kam mit Vorräten, das wird eine Weile reichen”, antwortet er.
,,Doch gewiss nicht den ganzen Winter”, sage ich und bedrückt nickt er.

,,Ihr kommt zum Verhandeln, nicht war Bard?”, frage ich ihn.
,,Ja, das stimmt. Ich möchte nicht, dass es in einem Krieg endet”, antwortet er.
,,Das will keiner, außer mein Vater und Großvater. Was will der Waldkobold?”, frage ich am Ende und mache eine Kopfbewegung rüber zu Thal, wo ich ihn auf seinen Hirsch sitzen sehen kann. 
,,Die Zwerge sollen ein Erbstück für sich behalten”, erklärt er mir und ich nicke verstehend.
,,Die weißen Steine aus reinem Sternenlicht”, fällt es mir ein.
,,Ihr wisst, worum es sich handelt?”, fragt er überrascht.
,,Gewiss und ich befürchte, es war meine Schuld, dass Thranduil sie nie erhalten hat”, antworte ich und schaue in die Ferne zu ihm.
,,An dem Tag, als er sie bekommen sollte, bin ich in die Verhandlung geplatzt. Das war der Tag, als ich ihn kennengelernt habe. Thror ist ausgerastet über diese Tatsache, dass auch Thranduil mein Großvater ist. Seit dem Tag hat Thror versucht meine Elbenseite zu unterdrücken”, erkläre ich Bard und schaue wieder zu ihm runter. 
,,Versucht Euer Glück, doch befürchte ich, die Krankheit ist schon zu weit vorangeschritten”, sage ich und setze mich dann in Bewegung.

Ich gehe zu Balin und richte ihm aus, dass Bard den König sprechen möchte und mache mich dann wieder auf den Weg zum Tor. Nach und Nach kommen auch die anderen zum Tor und als letztes Thorin.

Leider verläuft die Verhandlung von den Beiden nicht besonders gut und wütend macht Bard sich wieder auf den Weg zu Thal. Bevor er losreitet, sieht er noch einmal zu mir nach oben und ich gebe ihm mit einem Blick zu verstehen, dass es noch nicht vorbei ist, welcher er mit einem Nicken quittiert.
,,Das Heer an Elben hast du wohl übersehen, oder?”, frage ich ihn und komme die Treppe zu ihm nach unten gelaufen.
,,Das Blatt wird sich schon bald wenden”, meint er.
,,Du kannst so viele Zwerge anfordern, wie du willst. Thranduil wird nicht ruhen, bis er hat, was er will!”, knurre ich.
,,Er kann es nicht mit einer Zwergenarme aufnehmen”, sagt er entschlossen, was mich auflachen lässt.
,,Bist du wirklich schon so besessen von dem Gold, dass du unüberlegt unschuldige Zwerge in die Schlacht ziehen lässt, damit sie abgeschlachtet werden?! Keine einzige Münze in diesem verfluchten Berg ist so viel wert, wie das eines Zwerges!!”

Wütend kommt er auf mich zu und mit schnellen Bewegungen bringt er mich zu Fall. Er beugt sich zu mir runter und drückt mich weiter in den Steinboden.
,,Dieser Schatz ist mehr wert als alles andere auf dieser Welt. Nicht einmal dein Leben ist mehr wert als der des Arkensteines!!”
,,Ich verfluche diesen Stein. Mögen die Valar mir gnädig sein und diesen Stein auf ewig verschwinden lassen!”, spucke ich ihm auf Elbisch entgegen.
Natürlich hat er in etwa verstanden, was ich gesagt habe und drückt mich weiter in den Boden, sodass ich noch kaum Luft bekomme. Ich lasse mir nichts anmerken und schaue ihm entschlossen an.

Wir durchbohren uns mit Blicken, bis Thorin von mir ablässt und mal wieder einfach geht. 
,,Auch wenn er es im Moment nicht einsehen will, so bist du dennoch eindeutig seine Tochter!”, lächelt Balin leicht und Dwalin hilft mir auf.
,,Hast du dich verletzt?”, fragt er mich, doch schüttle ich nur den Kopf.
,,Wir müssen uns schleunigst etwas einfallen lassen. So kann es nicht weiter gehen! Der Winter steht vor der Tür und die Menschen leiden Not!!”, sage ich.
,,Und was? Man kann mit Thorin nicht reden”, meint Kili.
,,Mir wird schon etwas einfallen und wenn ich das Gold selbst dort hinbringen muss!”, sage ich und sie schaue mich erschrocken an.
,,Bist du wahnsinnig!? Wenn er es herausfindet, bringt er dich um”, ruft Fili.
,,Ich habe am wenigsten Bezug zu ihm. Mein Verlust wäre nicht so groß, wie der eure!” 
,,Natürlich wäre dein Verlust genauso groß, wie der unsere. Du bist seine Tochter!”, meint Kili.
,,Bin ich das? Zurzeit bin ich nur ein Halbblut, welches sich wegen des Abenteuers der Gemeinschaft angeschlossen hat”, sage ich. 

,,Was habe ich gesagt, die Zwerge verhandeln nicht. Sie verstehen nur das eine”, sagt Thranduil, als Bard wieder bei ihm ankommt und zieht demonstrierend sein Schwert.
,,Ich verstehe es nicht, warum wagt er einen Krieg, den er nicht gewinnen kann?”, fragt Bard sich.
,,Die Logik eines Zwerges braucht man nicht zu verstehen, wenn sie überhaupt eine haben”, meint Thranduil.
,,Gewiss wird es nicht zum Krieg kommen”
,,Was macht Euch da so sicher?”, fragt Thranduil.
,,Ich vertraue auf Naira!”, antwortet Bard und Thranduil hält in seiner Bewegung inne.
,,Wie mir scheint, hat sie die Naivität ihrer Mutter angenommen. Dennoch bin ich mir sicher, dass sie etwas findet. Aber ob es reichten wird, bleibt abzuwarten”, sagt er und ein leichtes Grinsen bildet sich auf seinen Lippen. 

~♡~

Auf dem Abend kommt Bilbo auf mich zu und möchte mit mir sprechen.
,,Was ist los?”, frage ich den Hobbit.
,,Ich habe darüber nachgedacht, was du heute gesagt hast und vielleicht etwas gefunden, was uns helfen könnte”, meint er und reicht mir etwas, was in einem Tuch eingewickelt ist.
Verwirrt nehme ich es entgegen.
,,Du bist die Prinzessin des Erebors, auch wenn du dich nicht danach fühlst. Es ist dein Vermächtnis!”, sagt er noch und ich öffne das Tuch.
Was sich dort befindet, lässt alles aus meinem Gesicht verschwinden.
,,Der … Wo hast du den denn her?”, frage ich verblüfft und packe ihn schnell wieder weg.
,,Ich habe ihn schon seit wir gegen Smaug gekämpft haben, doch bin ich mir sicher, wenn ich ihn Thorin gebe, wird alles nur noch schlimmer. Auch wenn du von seinem Blut bist, scheinst du der Krankheit nicht zu verfallen. Deswegen gebe ich ihn dir”, antwortet er.
,,Du bist wahrlich der mutigste Hobbit, dem ich je begegnet bin!”, sage ich und umarme ihn.
,,Was machen wir jetzt mit ihm?”, fragt er mich, als ich von ihm ablasse.

,,Komm vor Mitternacht zum Tor”, erkläre ich, gebe ihm den Stein wieder und wir trennen uns.

Gimleul-Kind der Bindung Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt