Kapitel 20

114 4 0
                                    

☆☆☆☆☆☆☆☆☆☆☆~♡~☆☆☆☆☆☆☆☆☆☆☆

Nach vielen Tagen des Wanderns erreichen wir nun endlich Bruchtal. Gandalf und Bilbo lasse ich am Eingang bei Lindir stehen und begeben mich auf den Weg zu einer ganz bestimmten Person. Zu meinem Erstaunen finde ich sie nicht im Arbeitszimmer wie sonst immer, sondern im Garten bei dem kleinen Wasserfall, welchen ich nachts ab und an besuche. Natürlich hat die Person mich kommen hören und dreht sich zu mir um.

Elronds Augen weiten sich, als er mich erblickt und nur ein Blick in meine Augen reicht und er weiß, dass ich Schlimmes erlebt habe. Ich laufe auf ihn zu und umarme ihn fest. Im ersten Moment, weiß er gar nicht, was er machen soll, doch dann legt auch er seine Arme um mich.
,,Danke! Danke für alles, was du mir gegeben hast. Es tut mir so leid, dass ich mich so kindisch und unsinnig benommen habe”, rattere ich runter und ich spüre wie er zu grinsen beginnt.
,,Magst du mir erzählen, was du erlebt hast?”, fragt er mich, doch schüttle ich nur mit dem Kopf.
,,Ich bin einfach froh wieder hier zu sein. Ada”, sage ich und löse mich von ihm.
,,Das freut mich, mein Kind”, meint er lächelnd.
,,Ich habe noch etwas für dich”, fällt es mir ein und hole den Brief aus meiner Tasche.
,,Den hier soll ich dir überreichen”, erkläre ich und gebe ihm den Brief.
,,Von wem ist der denn?”, fragt er mich und kurz zögre ich mit der Antwort.
,,Von meinem leiblichen Vater”, antworte ich denn doch.
,,Ich werde mich mal ausruhen gehen. Es war ein langer Tag”, wechsle ich das Thema.
,,Mach das. Schlafe schön”, meint er und gibt mir einen Kuss auf den Scheitel.

Elrond begibt sich in sein Arbeitszimmer, nimmt auf seinem Stuhl Platz und öffnet den Brief, um zu lesen, was drin steht.

Herr Elrond, 

wenn Euch dieser Brief erreicht, bedeutet es, dass ich mich bedauerlicherweise nicht persönlich bei Euch bedanken kann. Ich möchte Euch dafür danken, dass Ihr meine Tochter bei Euch aufgenommen habt und sie wie Eure eigene Tochter aufgezogen habt. Auf dieser Reise habe ich gesehen, was für eine wunderbare junge Frau sie geworden ist. Stark, stolz und schlau. Ich danke Euch, dass meine Tochter mit Liebe aufgewachsen ist und nie das gefühlt haben musste, nicht willkommen zu sein. Ich würde Euch bitten, auch weiterhin an meiner statt ein Vater für sie zu sein. 

Thorin Eichenschild   

Nun wissend, warum ich nicht erzählen wollte, was mir widerfahren ist, legt Elrond den Brief bei Seite und schaut hinaus in den Garten.


Nach einer Weile klopft es an meiner Zimmertür und Adar kommt hinein. Ohne ein Wort zu sagen, setze er sich neben mich und nimmt mich in den Arm. Ich lege meinen Kopf auf seine Schulter und weine leise vor mich hin. Er scheint gemerkt zu haben, dass ich keine Ruhe finden werde. 
,,Aragon kommt in ein paar Tagen her und bringt jemanden mit”, versucht er mich etwas abzulenken.
,,Ich dachte, er hätte in der San Furt zu tun und kann nicht kommen”, sage ich und wische mir die Tränen weg.
,,Er meinte aufgrund der Tatsache, dass du auf Reisen warst und nun viel zu erzählen hast, kommt er her”, erklärt Adar, was mich zum Lächeln bringt.  

~♡~

Nach ein paar Tagen reisen Gandalf und Bilbo dann weiter Richtung Auenland.
,,Es war schön, dich kennenzulernen, Bilbo Beutlin”, sage ich zum Abschied. 
,,Das finde ich auch”, stimmt er mir zu und wir umarmen uns kurz.
,,Ich würde mich freuen, wenn du mich in Beutelsend besuchen kommt”, meint er.
,,Das mache ich gerne”, bestätige ich und die zwei machen sich auf den Weg.

Mein Weg führt mich zum Speisesaal, in welchem schon Adar und meine Geschwister auf mich warten. Ich ziehe mein Kleid etwas zur Seite, um mich ordentlich zu setzen.
,,Es ist immer noch eigenartig, dich in einem Kleid zu sehen, Anila”, meint Elladan.
,,Ich finde die kurzen Haare eigenartig”, mischt sich Elrohir mit ein.
,,Ja, sie lassen sie älter erscheinen”, stimmt Elladan seinem Zwilling zu. 

Das Analysieren der Zwillinge lasse ich über mich ergehen und stocher gedankenverloren in meinem Salat umher.
,,Sag Nethig, was hat es mit dem Ring an deinen Finger auf sich?”, spricht Arwen mich an, was auch dafür sorgt, dass alle anderen auch zu mir schauen.
,,Stimmt, das habe ich mich auch schon gefragt”, meint Elrohir.  
Ich seufze und lege meine Gabel neben meinem Teller ab.
,,Ich bin Verlobt”, antworte ich ehrlich, da es irgendwann eh herausgekommen wäre.

Elladan verschluckt sich an seinem Wein, Elrohir lässt seine Gabel auf den Teller fallen, Adar hat aufgehört zu Atmen und Arwen fängt an zu lächeln. 
,,Du bist Verlobt?!”, kommt es ungläubig von den Zwillingen und Adar, was mich dazu veranlasst meine Augen zu rollen.
,,Wer ist es?”, fragt Arwen aufgeregt.
,,Mit dem Zwergenkönig Erebors”, antworte ich, doch bevor noch jemand etwas sagen konnte, erregt etwas am Ende des Saals meine Aufmerksamkeit.
,,Onkel Legolas”, sage ich überrascht, welcher zusammen mit Aragorn den Saal betritt.
,,Naria”, meint er erleichtert.

Lächelnd stehe ich auf und umarme ihn freudig.
,,Onkel?”, hören wir die anderen Frage.
,,Ich habe mir Sorgen gemacht, als ich dich nach der Schlacht nirgends sah”, sage ich und lasse wieder von ihm ab.
,,Schlacht?”, fragen die anderen wieder.
,,Es freut mich ebenso dich wohlauf zusehen”, meint er zu mir.
,,Moment, willst du uns etwas sagen, dass du weißt, wer deine richtige Familie ist?”, fragt Elrohir mich und ich nicke.
,,Was machst du denn dann noch hier. Du solltest bei ihnen leben”, meint Elladan.
,,Im Düsterwald sind mir zu viele Spinnen und so ein gutes Verhältnis zu meinem Großvater Thranduil habe ich nun auch wieder nicht. Meine Mutter ist bei meiner Geburt gestorben, mein Vater und einer meiner Vettern sind bei der Schlacht um Erebor gestorben und ich habe den
Thron abgelehnt. Ich bin bei meiner Familie”, erkläre ich die Kurzfassung. 

~♡~

Aragorn und Legolas bleiben ein paar Tage, um dann weiter Richtung Westen zur reisen. Am Abend, bevor die beiden wieder abreisen, ruft Elrond Aragorn zu sich.
,,Ihr wolltet mit mir sprechen?”, fragt der Waldläufer.
,,Ich habe eine Bitte an dich Aragorn. Ich möchte, dass du Anila auf deine Reise mitnimmst.”
,,Warum?”
,,Der Tod ihres Vaters nimmt sie schwerer mit, als sie zugeben möchte. Sie schläft unregelmäßig und wird geplagt von Albträumen. Anila ist die rechtmäßige Königin von Erebor. Ich glaube, ihr versteht einander”, erklärt der Elb und Aragorn nickt verstehend.
,,Wenn sie mich begleiten möchte, so habe ich nichts dagegen”, stimmt er zu.

,,Bitte pass gut auf meine Tochter auf!”

Gimleul-Kind der Bindung Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt