Kapitel 12

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Gerade als ich mir noch einmal durch die Haare kämme, klingt es an der Tür. Schnell laufe ich nach unten und öffne die Haustür. „Hey, Lisa. Komm doch rein." Zur Begrüßung drücken wir uns gegenseitig. „Du siehst richtig gut aus." sagt Lisa zu mir. „Und du erst." Wir beide fangen zu lachen an. „Komm lass uns noch rauf in mein Zimmer gehen. Wir haben doch noch etwas Zeit, oder?" sage ich. „Ja, klar. Es ist erst kurz vor 20:00 Uhr. Die meisten werden sowieso erst so gegen 22:00 Uhr kommen, schätze ich." meint Lisa. Gemeinsam gehen wir nach oben in mein Zimmer.

„Bist du eigentlich noch in Niklas verknallt?" frage ich irgendwann. „Was? Nein, nein. Aber es überrascht mich wirklich sehr, dass du es noch nicht gehört hast." sagt Lisa. „Was habe ich denn nicht mitbekommen?" frage ich neugierig. „Niklas und ich waren einige Zeit zusammen. Aber irgendwann hat es dann nicht mehr so wirklich gepasst, von beide Seiten. Wir haben uns dann friedlich getrennt. Die Zeit mit ihm war großenteils schön, auch wenn die Beziehung nicht lange ging." erzählt mir meine Freundin. Mein Mund steht offen. Seit ich Lisa kenne, weiß ich, dass sie bis in beide Ohren in Niklas verknallt ist, oder besser gesagt war.

„Nein, das ist jetzt nicht war, oder?" meine ich noch immer geschockt. „Doch, doch." bestätigt sie nochmal. „Wow, das überrascht mich jetzt wirklich. Ich bekomme wirklich gar nichts mit." meine ich. „Das war zu diesem Zeitpunkt, als du nicht mehr zum Training gekommen bist. Was war da eigentlich los?" fragt sie. „Ehm ... Ich möchte nicht, dass es alle wissen, deshalb behalte es bitte für dich. Es gab einen großen Streit zwischen meinem Bruder und mir, weswegen ich dann auch weggelaufen bin." erzähle ich ihr die Wahrheit. „Klar, bleibt das zwischen uns. Keine Sorge." sagt Lisa und umarmt mich. Sie ist wirklich eine gute Freundin.

Gegen 21:30 Uhr machen wir uns auf den Weg zu dem Club von dem Lisa schon die ganze Zeit spricht. Anscheinend hat dieser erst vor ein paar Wochen seine Eröffnung gefeiert und ist seitdem unter uns Jugendlichen sehr beliebt. Ich bin gespannt wie es dort so aussehen wird und ob dieser Club wirklich jedes Wochenende so gut besucht ist, wie Lisa erzählt. Vielleicht sehe ich heute Abend ja auch irgendwen, den ich schon kenne. Zu diesem Zeitpunkt konnte ich noch nicht erahnen, wie sich diese Vermutung bestätigen wird.

„Ist der Nachtclub eigentlich weit weg?" frage ich, da Lisa meinte, wir können dort ruhig hinlaufen. Lisa und ich haben beide High Heels an, weswegen ich jetzt nicht unbedingt durch die ganze Stadt laufen will. „Nein, nicht wirklich. Es sind so circa zehn Minuten von hier." meint sie lächelnd. Ich nicke nur.

Nach dem kleinen Spaziergang sind wir angekommen. Zwei breite, muskulöse Männer stehen vor einer pinken Tür, auf der viele verschiedene Sticker kleben. Zum Glück ist keine Schlange vor uns, sodass wir sofort unsere Ausweise den zwei Securitymänner zeigen können, ohne uns anstellen zu müssen. Sie geben uns grüne Armbänder. Die sind dafür da, damit die Barleute erkennen können, ob man volljährig ist oder nicht. Die grünen stehen für Volljährigkeit und wenn man pinke Armbänder trägt, ist man noch nicht über 18, was heißt, dass man nichts Hochprozentiges trinken darf. Lisa und ich haben beide gefälschte Ausweise, weshalb wir auch die grünen Armbänder bekommen haben. Zum Glück weiß mein Bruder von diesem Ausweis nichts. Ich bin mir ziemlich sicher, dass er mir meinen Kopf abreißen würde, wenn er es wüsste.

Als wir reingehen, kommt uns sofort laute Clubmusik und viele bunte Lichter entgegen. Ich muss zugeben, dass es hier drinnen wirklich sehr cool aussieht. Alles leuchtet in verschiedenen Lichtern. Es gibt auch reichlich Couches, die eigentlich ganz bequem aussehen.

Jetzt gerade sind noch nicht so viele Menschen hier

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Jetzt gerade sind noch nicht so viele Menschen hier. Die meisten Couches sind noch frei und ein paar Teenager stehen in Gruppen herum. „Holen wir uns zuerst etwas zu trinken und dann setzen wir uns?" fragt Lisa, was ich bejahe. „Was wollt ihr zwei Hübschen denn trinken?" fragt uns der Barkeeper, als wir an der Bar ankommen und zwinkert uns zu. Er sieht echt zum Anbeißen aus, das muss ich schon zugeben. Er hat ein markantes Gesicht und dunkle Haare, die nicht zu lange, aber auch nicht zu kurz sind, wie ich finde. Außerdem kann ich noch einige Tattoos an seinem Armen und an seinem Hals erkennen. Wahrscheinlich hat er noch mehr, die unter seinem weißen Hemd versteckt sind.

„Wir hätten gerne zwei Cola-Bacardi." bestellt Lisa für uns beide. Der Barkeeper mischt uns unsere Getränke, während wir uns weiter über belanglose Sachen unterhalten. „Hier. Bitteschön." Wir bedanken uns und zahlen, bevor wir unsere Getränke in die Hand nehmen und uns einen Platz suchen.

Lisa und ich haben uns in eine Ecke gesetzt. Von hier aus hat man eigentlich den ganzen Club schon im Blick, aber uns selber sieht man nicht sofort.

Immer mehr Leute kommen und schon langsam wird es voll. „Sind das nicht Julia und Anna?" fragt plötzlich Lisa neben mir uns zeigt dabei in eine Richtung. „Ja, stimmt. Sie können sich ja zu uns setzen, wenn sie wollen." meine ich. Ich stehe auf und winke die beiden zu uns rüber. Julia und Anna sind auch in unserer Mannschaft.

„Hallo, schön euch zu sehen." Wir umarmen uns alle und unterhalten uns. „Ich hätte nicht gedacht, dass ich dich hier mal treffen werde." sage ich zu Anna. Anna ist ein Mädchen, welches etwas schüchtern und zurückhaltend ist. Irgendwie konnte ich mir nicht vorstellen, dass sie in so einen Club gehen würde. „Ja, stimmt. Julia hat mich überredet und ich habe mir gedacht, ich sollte dem Ganzen mal eine Chance geben." spricht sie und lächelt mich süß an. „Ich bin auf jeden Fall froh, dass ihr hier seit." meine ich. 

Twisted Life 3Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt