Kapitel 14

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„Max!" rufe ich erschrocken, als ich endlich sehe, wer mich am Arm gepackt hat. Ich atme erleichtert aus. Ich dachte schon, dass mich sonst wer einfach irgendwo mitschleppen will. Mein Herzschlag will sich noch immer nicht beruhigen. Muss er mich so zu Tode erschrecken? „Können wir reden?" fragt Max mit einem unsicheren Lächeln. „Ich denke nicht-" Ich kann nicht zu Ende sprechen, da mich Max unterbricht. „Bitte Tia." fleht er. „Kurz. Du hast zwei Minuten Zeit." meine ich. „Können wir vielleicht woanders hingehen? Irgendwo wo es ruhiger ist." fragt er wieder. „Meinetwegen." Max sieht irgendwie verzweifelt aus, weswegen ich zustimme.

Wir gehen gemeinsam raus. Hier ist so ein kleiner Garten, wo man rauchen kann. Einige Laute stehen ebenfalls hier rauchen und quatschen mit Freunden. Hier ist es viel ruhiger und leiser als noch drinnen, doch trotzdem kann man noch immer die gedämpfte Musik hören. „Also, was willst du?" frage ich gereizt. Eigentlich will ich wieder zu meinem Mädels in den Club. Der Abend war bisher echt schön. Ich will ihn jetzt nicht zerstören, nur weil Max mit mir reden will und dabei möglicherweise alte Wunden in mir aufreißt.

„Ich will reden. Ich will dir alles erklären. Bitte hör mir zu." meint er mit verzweifeltem Gesichtsausdruck. „Okay." sage ich abwesend. Je schneller er fertig ist, desto schneller kann ich auch wieder reingehen. „Tia, damals auf dieser Party, ich bin mir nicht sicher, was du gesehen hast, aber Michelle hat mich geküsst. Ich wollte das nicht. Ich war auf der Suche nach dir. Ich weiß, ich habe gesagt, dass ich nicht komme, aber dann hatte ich ein schlechtes Gewissen dir gegenüber und bin doch gekommen. Ich wollte einfach nur zu dir, Tia. Michelle ist- " Ich unterbreche ihn. „Sag ihren Namen nicht!" meine ich streng und blicke ihn wütend an. „Tiana, es tut mir leid wirklich. Die Monate ohne dich, die waren das Schlimmste für mich. Bitte vergib mir. Ich kann einfach nicht ohne dich. Ich liebe dich." sagt Max mit Tränen in den Augen.

Was soll ich tun? Irgendwie glaube ich ihm ja. Seine Geschichte hört sich wahr an, aber trotzdem habe ich ein schlechtes Gefühl in mir. Vielleicht ist es ja doch nur eine Ausrede, die er sich über die ganze Zeit ausgedacht hat. „Warum kommst du jetzt auf einmal zu mir?" frage ich ihn. „Tia, ich habe versucht dich zu erreichen. Ich war sogar bei dir zu Hause, doch Ben hat mir erzählt, dass du zurzeit nicht bei ihnen bist. Ich habe dann noch eine Zeit versucht dich zu erreichen, doch es war immer sofort nur dein Anrufbeantworter. Irgendwann habe ich dann aufgegeben, auch wenn es mir wahnsinnig schwer viel. Du kannst dir nicht vorstellen, wie froh ich gerade bin, dich hier getroffen zu haben. Du bedeutest mir wirklich die Welt." sagt er völlig verzweifelt. Ich kann einfach nicht anders und umarme Max. Er ist die Liebe meines Lebens.

„Ich habe dich so sehr vermisst, aber du hast mir das Herz gebrochen." Ich kann nicht anders, als eine Träne zu vergießen. „Nicht weinen, Tia." Maximilian streicht mir mit seinem Daumen die heiße Träne von meiner Wange. „Du bist viel hübscher mit einem Lächeln im Gesicht." meint er und drückt mich wieder an sich. „Bitte gib mir noch etwas Zeit, Max." sage ich nach einiger Zeit und löse mich aus der Umarmung. „Natürlich, so viel Zeit wie du brauchst." sagt er. Ich nicke dankend. Danach verabschieden wir uns voneinander und ich gehe zurück zu meinem Freundinnen.

„Tiana, wo warst du so lange? Wir haben uns schon Sorgen gemacht." spricht Anna vorwurfsvoll, was mir ein Grinsen ins Gesicht zaubert. Sie sind mir ein Stück entgegen gekommen. Ich finde es süß, wie sie besorgt sind. „Alles gut. Ich habe nur jemanden getroffen und wir haben etwas geredet." meine ich schulterzuckend. Ich will noch nicht, dass sie wissen, dass ich mich mit Max ausgesprochen habe. Das soll vorerst nur unter uns bleiben. Ich hoffe, dass Max das genauso sieht. Wir gehen wieder auf die Tanzfläche und tanzen ausgelassen. Immer wieder blickt mich Max lächelnd an. Ich erwidere sein Lächeln. Ich bin wirklich froh, mit ihm gesprochen zu haben.

Wir bleiben noch ein wenig, doch kurz nach Mitternacht machen wir uns alle auf den Weg nach Hause. Wir müssen ja schließlich in ein paar Stunden alle wieder fit für das Fußballmatch sein. Das Spiel beginnt um 13:00 Uhr. Allerdings sollte man aller spätestens um 12:00 Uhr dort sein. Je früher man jedoch dort ist, desto besser. Zudem hat dann Nora nichts zu meckern und ist dann auch nicht so streng zu uns.

Als ich zu Hause ankomme, ist alles dunkel. Wahrscheinlich schlafen schon alle und irgendwer hat bestimmt mal wieder Dienst. Die meiste Zeit hat von den Jungs immer irgendwer Dienst. Es ist eine Seltenheit wenn wirklich mal alle gemeinsam zu Hause sind.

Leise ziehe ich mir meine Schuhe aus, bevor ich mich in die Küche schleiche und ein Glas Wasser trinke. Danach gehe ich nach oben in mein Zimmer, schminke mich ab und ziehe mir meinen Pyjama an. Ich bin müde und erschöpft. Ich habe zwar nur ein Glas Alkohol getrunken, aber trotzdem hat mich das ganze Tanzen müde gemacht.

Mit einem schwachen Lächeln im Gesicht, schlafe ich schließlich ein. Ich muss an Max denken. Ich hoffe, dass zwischen uns alles wieder gut wird und wir uns wieder gut verstehen. Vielleicht haben wir beide ja doch noch eine gemeinsame Zukunft vor uns. Ich würde mir das auf jeden Fall sehr wünschen. 


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Was soll mit Liora passieren? Habt ihr Ideen?

Twisted Life 3Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt