Twisted Life 3

Kapitel 18

I'm back!!! Sorry, dass in letzter Zeit nichts kam. Ich werde ab jetzt wieder regelmäßiger updaten :).

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Als ich endlich fertig aufgegessen habe, bin ich wirklich voll. Ich hoffe, ich muss mich heute beim Training nicht übergeben. „Bist du so weit?" fragt mich Alex. Ich nicke und stehe auf. Schnell schnappe ich mir im Vorbeigehen mein Handy von Levin und lächle ihn dabei breit an. Er schüttelt nur lachend den Kopf. Ich schlüpfe in meine Senkers. Mein Bruder hat bereits meine Trainingstasche genommen und wartet draußen am Auto auf mich.

Wir steigen beide ein und fahren los. „Was hast du mit Nora gesprochen?" frage ich. „Darüber wird sie mit dir gleich auch noch einmal sprechen." meint er nur. Wenn sie doch eh gleich mit mir darüber redet, kann er mir das doch einfach auch schon jetzt sagen. „Ich will es aber jetzt schon wissen." sage ich mit einem eindeutig genervten Ton in meiner Stimme. Mein Bruder seufzt einmal laut, bis er dann beginnt zu sprechen. „Wir haben uns über dein Verhalten während des Fußballmatches unterhalten. Aber ich will mit dir darüber auch noch einmal ganz in Ruhe sprechen." Als er fertig gesprochen hat, sind wir auch schon angekommen. „Schreib Levin, wenn du fertig bist. Er holt dich dann ab. Ich muss arbeiten. Und Tia, brav sein." Damit wuschelt er mir durch meine Haare. Ich verdrehe die Augen. Immer dieses „brav sein". Alex sagt das fast jedes Mal, wenn wir uns voneinander verabschieden.

Langsam schlürfe ich in das Gebäude und gehe direkt zu Noras Büro. Ich klopfe zwei mal an ihre Tür und kurz später erklingt auch schon ihre Stimme, die mich reinbittet. „Hallo!" meine ich. „Hallo, Tiana! Schön das du da bist. Setzt dich doch." sagt sie. Zögerlich setze ich mich. Es wird ein richtiger Spaß jetzt werden.

„Also gut, was war gestern los?" fragt Nora ruhig. Ich atme einmal tief durch. Alleine wenn ich schon an die Situation von gestern denke, werde ich unruhig. Ich spüre förmlich die Wut in mir hochsteigen. „Nichts, es war alles okay." sage ich schulterzuckend, obwohl wir beide wissen, dass das nicht die Wahrheit ist. „Tiana, ich frage dich jetzt noch einmal, was war gestern los? Ich kenne dich so nicht. Jeder konnte sehen, wie wütend du warst und auch jetzt siehst du nicht richtig entspannt aus." Nora ist total ernst und ich weiß, dass ich keine andere Wahl habe, ihr die Wahrheit zu sagen, wenn mir nicht schnell eine plausible Lüge einfällt. „Ich war einfach nicht gut gelaunt. Das ist alles und dann wurde ich auch noch gefoult." sage ich etwas leiser. Nora blickt mich lange Zeit an, ohne etwas zu sagen, so als ob sie versucht, meine Gedanken lesen zu wollen. Es lässt mich nur noch mehr nervös werden.

„Nun gut. Ich will auf jeden Fall so ein Verhalten von dir auf dem Platz nicht mehr sehen. Es ist mir dabei völlig egal, ob es nur ein Training oder ein Match ist. Wenn du wütend bist, dann lässt du dir das nicht ansehen. Du unterdrückst dieses Gefühl einfach und lässt es später am Boxsack, oder weiß ich wo raus, aber sicher nicht an Spielern auf dem Platz. Ich glaube wir haben uns dabei verstanden und ich hoffe, dass das die erste und letzte rote Karte von dir gesehen habe." Nora ist wirklich streng, aber zeichnet sie als gute Trainerin auch aus. „Dann zieh dich mal um. Wir sind zuerst draußen und danach gehen wir noch kurz in den Kraftraum. Wenn du fertig bist mit Umziehen, komm einfach raus auf den Platz. Ich komme dann gleich zu dir." sagt Nora. Also bin ich wirklich mit ihr heute alleine. Na toll.

Ohne Motivation ziehe ich mir meine Trainingsklamotten und meine Schuhe an, nur um dann rauf aus den Platz zu laufen. Nicht viel später kommt auch schon Nora dazu. Überraschenderweise hat sie ebenfalls Sportkleidung an. „Na dann wollen wir mal anfangen." Übermotiviert klatscht sie in die Hände und fängt an zu laufen. Ich brauche einen Moment bis ich ihr zögerlich hinterherlaufe und wir auf der selben Höhe nebeneinander herlaufen.

„Weißt du, früher hatte ich oft Probleme. Ich wurde sehr schnell wütend. Mein Blut hat quasi in mir angefangen zu kochen und ich konnte daran nichts ändern. Diese Wut war nicht zu bändigen und hat mich zu genüge in schlechte Situationen gebracht." erzählt mir Nora, während wir uns warm laufen. Ich sage dazu nichts. Ich verstehe auch nicht ganz, warum sie mir das erzählt. „Ich musste lernen, damit richtig umzugehen. Anfangs war es nicht leicht für mich, aber mit der Zeit ging es immer besser. Heute habe ich keine Wutausbrüche mehr." meint sie. „Warum erzählst du mir das?" hinterfrage ich skeptisch. „Könnte dieses Verhalten vielleicht auch auf dich zutreffen?" fragt sie. Ich höre auf zu laufen, auch Nora stoppt. „Nein." sage ich einfach nur. „Bist du dir sicher? Ich würde dir gerne helfen." meint Nora wieder. „Ja, ich bin mir sicher. Ich brauche keine Hilfe." antworte ich ihr und laufe wieder weiter. Auch Nora fängt wieder an, sich zu bewegen.

Das ganze restliche Training gehen mir ihre Wörter nicht aus dem Kopf. Ich bin schon oft wütend, aber trotzdem habe ich mich doch im Griff. Es gab schon auch Momente, in denen ich kurz vor dem explodieren stand, wie bei dem Fußballmatch, aber trotzdem war ich eigentlich noch ruhig.

Ich brauch ihre Hilfe ganz bestimmt nicht. Was will sie überhaupt machen? Noch mehr Training? Ihre Wörter machen mich wütend, je länger ich darüber nachdenke.

Das Training ist anstrengend. Ich gebe alles, was ich kann. Wir machen verschiedene Laufübungen, arbeiten ein wenig mit dem Ball, bis wir dann schließlich in den Kraftraum gehen und dort weiter machen. Ich bin komplett nass geschwitzt und komplett rot im Gesicht. Außerdem ist mir wirklich schlecht. Ich wusste, dass das Essen heute morgen keine gute Idee war. Zum Glück sind wir gerade fertig geworden.

Völlig erschöpft gehe ich in die Umkleide und dusche schnell. Danach ziehe ich mir frische Kleidung an und gehe dann an die frische Luft, wo Levin schon auf mich wartet. Ich habe ihm vorhin noch kurz geschrieben, dass er schon kommen kann, sodass ich jetzt nicht auf ihn warten muss.