Kapitel 19

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„Na, wie war das Training?" fragt Levin, als ich ins Auto einsteige. „Gut." antworte ich nur und schaue aus dem Fenster, während Levin den Motor startet und losfährt. „Ist etwas vorgefallen?" fragt er direkt nach, weil ich nicht gerade gut gelaunt bin. Allerdings liegt das nur daran, dass es mir gerade nicht so wirklich gut geht. Mir ist wirklich schlecht. Ich wusste, dass das Frühstück eine schlechte Idee war. „Nein, alles gut." meine ich schulterzuckend.

Die Fahrt verläuft soweit still. Nur der Radio läuft im Hintergrund. „Levin, bitte halte kurz an." sage ich plötzlich. Ich spüre schon, wie mir das Essen hochkommt. Gerade noch rechtzeitig hält Levi das Auto an. Ich reiße die Autotür auf und muss mich sofort übergeben. Ich hasse dieses ekelige Gefühl. „Tiana!" ruft Levin erschrocken. Sofort öffnet er seine Tür und steigt aus, um auf meine Seite zu gehen.

Als ich fertig mit dem Kotzen bin, lehne ich mich erleichtert, aber total fertig, zurück in den Sitz. „Was ist denn los?" fragt Levin besorgt. Er hockt sich neben mich und achtet dabei nicht in meine Kotze zu treten. Levin schaut mich voller Sorge an. „Hm?" fragt er nach, als ich ihm keine Antwort gebe. „Nichts, alles gut." Levi öffnet das Handschuhfach, um mir ein Taschentuch zu geben, mit welchem ich mir den Mund abputze. „Hier trink mal etwas." Er reicht mir eine Wasserflasche. Zögerlich trinke ich einen Schluck Wasser. „Geht es wieder?" Ich nicke bloß.

Levin versichert sich nochmal, dass mir wieder etwas besser geht und ich zumindest nicht nochmal mich übergeben muss. Dann steigt er wieder ins Auto ein und fährt den restlichen Weg zurück nach Hause. Ich habe dabei meine Augen geschlossen, so fertig bin ich.

„Tia, wir sind da." holt mich Levi zurück aus meinem leichten Schlaf. Vorsichtig steige ich aus, wobei ich schon leicht ins Wanken komme. Mir ist schwindelig. Ich hoffe einfach mal, dass Levin das nicht gesehen hat, ansonsten bin ich wahrscheinlich schneller bei Alex in der Klinik, als ich schauen kann.

Leider ist heute das Glück so gar nicht auf meiner Seite und Levin ist sofort bei mir und stützt mich. „Was ist los?" fragt er sofort. Ich schüttle nur meinen Kopf und will mich von seinem Griff losreißen, doch Levin ist einfach zu stark. Er begleitet mich rein und führt mich direkt ins Wohnzimmer.

„Hier, leg dich mal hin." sagt er. Ich habe echt Mühe mir die Schuhe auszuziehen, auch das bemerkt Levi natürlich und hilft mir schließlich. Danach gibt er mir eine weiche Decke. Ich mache es mir bequem auf dem Sofa, auch wenn ich viel lieber oben in meinem Zimmer sein würde. „Ich bin gleich wieder bei dir." sagt Levin und angelt sein Telefon aus seiner Hosentasche. Wahrscheinlich ruft er jetzt sofort Alex an und fragt, was er machen soll. Ich seufze einmal tief auf. Ich will auf keinen Fall ins Krankenhaus. Ich war dort sowieso schon viel zu oft in letzter Zeit.

Nach einigen Minuten kommt Levin wieder zurück. Er hat eine große Flasche Wasser in der Hand. „Also, ich habe gerade mit deinem Bruder telefoniert und ihm geschildert, was alles passiert ist. Eigentlich wollte er, dass wir zu ihm kommen, damit er dich untersuchen kann. Ich weiß allerdings, dass du das nicht willst, deshalb haben wir einen Kompromiss gefunden. Du wirst die Flasche in den nächsten zwei Stunden austrinken und ich bleibe die ganze Zeit bei dir. Ich habe dem Revier bescheid gegeben, dass ich Akten von zu Hause aus bearbeite, was glücklicherweise kein Problem darstellt." sagt er ernst. Es war so klar, dass er Alex gleich alles petzen muss. Mir ist nur etwas schwindelig und schlecht. Kein Grund gleich so riesen Drama anzufangen. Aber immerhin bin ich ihm dankbar, dass nicht ins Krankenhaus muss.

„Tiana, wenn es dir schlechter geht, gibst du mir sofort Bescheid. Haben wir uns verstanden, Fräulein?" fragt Levin toternst. Ich nicke nur und verkrieche mich unter der Decke. So komplett ernst kenne ich Levin gar nicht. Ist er in seinem Job auch immer so ernst?

„Bist du immer so, wenn du arbeitest?" frage ich ihn, als er mit seinem Laptop und einigen Akten bewaffnet, zurück ins Wohnzimmer kommt. „Was meinst du?" Levi zieht die Augenbrauen hoch. „Naja, so ernst und streng." meine ich schulterzuckend. Levin muss daraufhin grinsen. „Ja, so kann ich durchaus auch schon mal sein. Mein Job fordert es manchmal einfach streng und disziplinierend zu sein. Es gibt Situationen, da komme ich mit einem netten Bitte nicht weiter." erzählt er nachdenklich. „Aber du solltest dich jetzt ausruhen und dir darüber nicht den Kopf zerbrechen." meint er schließlich. Ich seufze einmal und schließe dann die Augen. Ich bin auch echt müde. 

Twisted Life 3Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt