Die Ehrlichs-Das Leben geht weiter. (Die Geschwister-Heinemann-Reihe Teil 5)

Glück im Unglück

Magdalenas Handy bimmelte gegen 10.20 Uhr und als sie abnahm, ertönte die Stimme ihrer Tochter. "Hallo Mami, ich wollte nur kurz Bescheid sagen, dass ich das Flugzeug verpasst habe. Leonardo braucht nicht zum Flughafen fahren. Ich nehme den späteren Flug nach Düsseldorf.", erklärte Stephanie ihrer Mutter. "Wieso hast Du denn das Flugzeug verpasst, Spatz? Du bist doch sonst so pünktlich?", wunderte sich Magdalena. "Naja, es ist ziemlich spät, bzw früh geworden und da habe ich verschlafen.", erklärte Stephanie und Magdalena konnte das Grinsen ihrer Tochter praktisch spüren. "Naja okay, mein Spatz. Ich sag Leonardo Bescheid, das er umkehren kann, denn er ist schon unterwegs. Melde Dich, sobald Du weißt, wann der nächste Flug geht.", antwortete Magdalena und legte auf, bevor sie ihren Sohn anrief, wo aber nur die Mailbox ansprang. "Hallo Leonardo, Stephanie hat das Flugzeug verpasst. Sie kommt voraussichtlich heute Abend an.", sprach Magdalena ihm auf die Mailbox. Gegen 11.30 Uhr machte Leonardo sein Handy wieder an und hörte die Nachricht ab. Er rief sofort seine Mutter an und berichtete, was er erfahren hatte. "Mutti, das Flugzeug, wo Stephie drin sein sollte, ist wahrscheinlich abgestürzt.", sagte er, den Tränen nahe. Aber als er seinen Patenonkel Klaus am Flughafen traf, der seine Familie abholen wollte, weinte er wieder und rief nochmal seine Mutter an, der er es erzählte.

Magdalena stand unter Schock und weinte in Ralfs Armen. An Arbeiten war an dem Tag nicht mehr zu denken und das Ehepaar fuhr nach Hause.

Stephanie hatte am Flughafen in Barcelona schon erfahren, was passiert war und war froh, dass sie verschlafen hatte.

In der Zwischenzeit stürmte Steffi ins Büro von Andreas und Chris und teilte den beiden mit, was passiert war. Es war für Chris, als ob ihm der Boden unter den Füßen weggezogen worden war. Er zitterte am ganzen Körper und er ließ seinen Tränen freien Lauf. Steffi hielt Chris ganz fest, während Andreas mit Magdalena telefonierte.

Andreas: "Hallo Magdalena? Weißt Du schon, was mit Stephanie ist?"

Magdalena: "Hallo Andreas. Ja, Stephanie hat heute morgen verschlafen und dadurch den Flug verpasst. Sie kommt voraussichtlich heute Abend in Düsseldorf an."

Andreas: "Das sind ja gute Neuigkeiten. Wir haben es gerade von Steffi erfahren und Chris ist vollkommen aufgelöst."

Magdalena: "Der Arme. Gib ihn mir mal."
Andreas reichte den Hörer rüber zu Chris, der ihn zitternd nahm.

Magdalena: "Chris? Magdalena hier. Hör mir bitte zu. Stephanie war nicht an Bord der Maschine. Sie landet erst heute Abend in Düsseldorf, okay?"

Chris: (mit zitternder Stimme) "Woher weißt Du das?"

Magdalena: "Weil ich vorhin noch mit meiner Tochter telefoniert habe, und sie klang ziemlich lebendig. Sie hat verschlafen und dadurch den Flug versäumt. Bist Du nun beruhigt?"

Chris: "Kann ich sie abholen? Bitte Magdalena."

Magdalena: "Weißt Du was? Rufe Leonardo an, der ist in Düsseldorf und bleibt bis zu Stephanies Ankunft dort. Vielleicht könnt ihr euch da dort irgendwie treffen?"

Chris: "Der wird mir eh nicht glauben, dass ich Stephanie abholen möchte. Nach meinem Ausrutscher damals hat er eh nicht mehr mit mir viel gesprochen."

Magdalena: "Ich rede mit ihm und er wird Dich anrufen, versprochen."

Chris: "Magdalena? Danke.

Chris legte auf und ging im Büro auf und ab. Steffi und Andreas sahen sich an.
"Leonardo wird es eh nicht zulassen. Ich bin bei ihm seit der Sache mit Lena eh unten durch.", sagte Chris und sah aus dem Fenster.
"Mensch Chris, warte doch einfach mal ab. Vielleicht meldet er sich doch noch. Und wenn er Ja sagt, dann nimmst Du am besten den Zug ab Herford zum Düsseldorfer Flughafen, okay?", schlug Steffi vor. Gerade als Chris etwas erwidern wollte, ging sein Handy und als er sah, dass Leonardo anrief, atmete er tief durch, bevor er dranging. "Hallo Leonardo.", sagte Chris schüchtern.
"Hey Chris. Meine Mutter hat mich angesprochen, dass Du heute Abend Stephanie mit vom Flughafen abholen möchtest?", fragte Leonardo. "Ja, das stimmt.", antwortete er und senkte den Kopf. "Dann schwing mal die Hufe hierhin und wir warten gemeinsam auf die Trulla.", erklärte Leonardo. "Echt jetzt? Ich dachte, Du wärst sauer auf mich wegen Deiner Cousine.", sagte Chris. "Wir können nachher nochmal darüber sprechen. Aber jetzt komm in die Puschen.", sagte Leonardo. "Ich komme mit dem nächsten Zug von Herford nach Düsseldorf. Ich rufe Dich an, sobald ich im Zug bin.", erklärte Chris und schnappte sich seine Jacke sowie den Rucksack. "Okay.", antwortete Leonardo und legte auf. Andreas pfiff Chris zurück. "Bruder, warte. Ich fahre Dich zum Flughafen und warte mit euch.", erklärte Andreas und lächelte. "Danke Bruder. Das weiß ich wirklich zu schätzen. Steffi, Du hast doch nichts dagegen, oder?", fragte Chris seine Schwägerin. "Na los, zischt schon ab.", antwortete Steffi lächelnd.