XIX

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Da Professor Jackalope tot war, und ihr neuer Lehrer für Verteidigung gegen die dunklen Künste, Professor Quirrell, kein Animagus war, fiel ihr zusätzlicher Unterricht flach. Allerdings war sie da gar nicht so traurig drum, da sie nun mehr Zeit für den normalen Unterricht hatte und auch für die Zwischenmenschlichen Beziehungen.
Und das war auch nötlig, denn von nun an war Harry wie ein kleiner Bruder für Callisto.
Sie half ihm bei seinen Schulaufgaben, unterstütze ihn bei seinen Problemen mit dem Sprössling der Malfoys, vor welchem Remus sie bereits gewarnt hatte, und ließ sich von ihm immer über seinen Tag berichten. 
Sie bekam mit, was er alles mit seinem besten Freund Ron anstellte, doch intervenierte sie nie, da sie wusste, wie wichtig es war, dass man mit seinen Freunden auch etwas erlebte. Er hatte großes Vertrauen in sie, auch wenn er natürlich bald von den Gerüchten um sie gehört hatte. Doch das hinderte den Jungen nicht daran, sie zu mögen.
Als er als Sucher in die Quidditch-Mannschaft aufgenommen wurde, war sie unglaublich stolz auf ihn und scheute sich auch nicht, ihm das zu sagen. 
Erst, als er eines Tages nervös zu ihr in die Bibliothek kam, wusste sie, dass etwas ganz gewaltig nicht stimmte. 
"Hey, Callisto...", begrüßte er sie.
"Hallo, Harry.", sagte sie und legte ihre Feder weg, um ihn ansehen zu können. "Was möchtest du?"
Er stockte. "Wie kommst du darauf, dass ich etwas möchte?"
Sie schnaubte belustigt. "Och, nur so ein Gedanke. Also, was gibt's?"
"Naja...", er sah etwas beschämt zur Seite. "Ich weiß, dass wir das eigentlich nicht machen sollten, aber Ron, Hermine und ich sind heute versehentlich im Gang im dritten Stock gewesen...", er wartete auf eine Reaktion, doch sie lieferte ihm keine. "Und weil wir uns vor Filch verstecken mussten, sind wir da auf etwas gestoßen. Und wir- und ich wollte fragen, ob das normal ist und was es damit auf sich hat."
"Auf was seid ihr denn gestoßen?", sie schmunzelte.
"Auf einen riesigen, dreiköpfigen Hund."
Verblüfft sah sie ihn an. "Einen dreiköpfigen Hund?"
Er nickte. 
"Nun, da solltet ihr mit Hagrid reden. Wenn es irgendetwas mit Tieren zutun hat, dann weiß Hagrid Bescheid."
"Und der Hund stand auf einer Falltür. Hermine vermutet, dass der Hund etwas bewacht..."
"Das kann gut sein, aber ich kann dir auch nicht sagen, worum es sich dabei handelt. Tut mir leid, Kleiner."
Sie wuschelte ihm durch die ungebändigten Haare, und er kicherte.
"Trotzdem danke."
Dann wollte er gehen, doch sie hielt ihn noch einmal an der Hand fest.
"Aber Harry, egal, worauf ihr stoßt, ich bitte dich, nicht wieder zu dem Hund zu gehen... das könnte sehr gefährlich sein, und ich will nicht, dass dir oder den anderen etwas passiert."
Auch wenn sie nicht davon ausging, dass er auf sie hörte, aber sie ließ das Trio einfach machen und beobachtete sie aus der Ferne, um im Notfall eingreifen zu können.
Nach seinem ersten Quidditch Spiel waren die Kinder zwar überzeugt, dass Snape böse war und versuchte, Harry umzubringen, doch Callisto sah das ganze etwas entspannter. Sie sagte ihnen, dass sie den Lehrer für Zaubertränke nicht mögen mussten, ihn allerdings nicht direkt verfluchen brauchten. Nur weil er unsympatisch war, war er nicht gleich böse.

Eine ganze Weile geschah wieder nicht viel nennenswertes, bis Harry auf einmal an Weihnachten vor ihr stand. Oder viel mehr, sein Kopf schwebte vor ihr.
Callisto, die gerade erst aufgestanden war, musste erst ein paar Mal blinzeln, bevor sie verstand, dass sie nicht träumte.
"Schau Mal, Callisto!", rief er begeistert. "Der Umhang macht mich unsichtbar."
"J-ja, das sehe ich.", sie kratzte sich verschlafen am Kopf. "Wo hast du den her?"
"Der wurde mir zu Weihnachten geschenkt. Auf dem Zettel steht, dass er vorher meinem Vater gehört hat, aber nicht, von wem ich ihn bekommen habe."
"Natürlich!", rief sie aus. "James und dieser olle Mantel.", sie kicherte leise. "Ich habe ihn einmal geklaut und mich versteckt und wurde erst wieder gefunden, als Peter über mich drüber gestolpert ist, weil ich auf dem Boden in der Küche gelegen habe..." 
Über die Weihnachtsferien blieben die Freunde einfach nur zusammen, machten Schneeballschlachten und spielten Zaubererschach, als gäbe es kein Morgen mehr.

Doch irgendwann bemerkte Callisto, dass Harry abwesender war. Er wollte an nichts mehr teilnehmen, hatte dunkle Ringe unter den Augen und motzte viel herum. Natürlich sprach sie ihn darauf an, woraufhin er ihr sagte, dass sie sich in der Nacht treffen würden, weil er ihr etwas zeigen müsste.
So kam es, dass Callisto den Spiegel Nerhegeb fand. Als sie hineinblickte, noch während Harry ihr davon erzählte, wie er ihn gefunden hatte, sah sie sich selber, Sirius rechts neben sich, und Remus links neben sich. Peter stand auch dabei, und James, Lily und Harry waren auch hinter ihnen. 
Scharf atmete sie ein.
"Harry, das ist nicht gut.", sagte sie dann. "Da ist ganz böse Magie am Werk."
"Ist es nicht!", fauchte er und sie sah ihn erschrocken an. 
"Doch, Harry. Es ist gefährlich und es wäre glaube ich besser, wenn du nicht wieder herkommst. Der Spiegel zeigt dir ja nicht, was in der Realität ist."
"Du hast doch keine Ahnung wovon du redest!", sagte er und lief davon. Den Umhang nahm er natürlich mit, und so musste sie sich durch die Gänge schleichen in der Hoffnung, dass niemand sie erwischte. 
Zwar schaffte sie es, allerdings hatte sie am nächsten Morgen das allererste Mal Streit mit Harry. 
Und das gefiel ihr gar nicht.

Painful Truth // Remus Lupin FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt