2 - Auf Hilfe angewiesen

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„Da wären wir. Wunder dich nicht, die anderen werden bestimmt Fragen stellen." warnte mich der schwarzhaarige vor. Da fiel mir auf das ich seinen Namen noch gar nicht kannte. Die Tür öffnete sich und direkt sprang uns ein Lockenkopf entgegen. „Jacob da bist du ja. Oh wer bist du denn?" fragte er neugierig. „Bene hol mir mal den Verbandskasten her." sagte Jacob lediglich und Mister Locke sprang Richtung Badezimmer. Jacob, wie er zu Heißen schien setzte mich auf dem Sofa ab. Erleichtert atmete ich aus. Es tat gut zu sitzen. Aber wie sollte ich so mein Praktikum wahrnehmen. „Fuck." murmelte ich zu mir selbst und legte meinen Kopf auf die Lehne ab. Nun schalteten sich die Kopfschmerzen ein, die hätten auch nicht unbedingt sein müssen. Ich verzog das Gesicht. „Ich hol dir mal eben was zu trinken, dann kümmern wir uns um den Fuß." kommentierte Jacob und lief zur Kücheninsel die ein wenig vom Wohnbereich entfernt war. Der Raum war sehr offen gestaltet. An sich schien das die Suite des Hotels zu sein, der Einrichtung nach zu urteilen. Der Raum wurde von Licht durchflutet und die Möbel waren modernen, als die in meinem Zimmer. Die Küche besaß schwarze Fronten und der mit Gold überzogene Wasserhahn passte perfekt zum allgemeinbild und. „Wie geht es eigentlich deinem Kopf?" unterbrach Jacob meine Gedanken, als er wieder bei mir war. Er reichte mir ein Glas Wasser und stellte eine volle Karaffe auf dem Tisch ab. „Hab Kopfschmerzen." murmelte ich. Er lachte herzhaft. „Das sieht irgendwie lustig aus." ich lächelte leicht. Sein Lachen war ansteckend und ehrlich. „He Tim, wo ist denn der Verbandskasten? Ich finde ihn im Bad nicht." rief jemand laut, was mich das Gesicht verziehen lies. Meine Hände fanden Platz an meinem Kopf und ich massierte ein wenig meine Schläfen. Jacob schien das hier sehr unterhaltsam zu finden. „Grins mich nicht so an, hilf mir lieber." meckerte ich. Er brachte mir ein Aspirin, welches er direkt in mein Wasserglas schmiss.
„Man Jacob das arme Mädchen. Wie hast du das denn geschafft?" fragten ihn die anderen vier Jungs die sich hier mittlerweile versammelt hatten belustigt. „Er hat nichts gemacht außer hallo gesagt. Irgendwie bin ich erschrocken und die 20 Kg Platte ist auf meinen Fuß geknallt, dann hab ich mir den Kopf an einer hantelstange gestoßen." klärte ich die Situation auf. „Nur weil er hallo gesagt hat?" fragte einer mit blonden Haaren und dunklem Ansatz. „Ja, das nennt sich eigene Dummheit. Ich bin nunmal sehr tollpatschig." sagte ich genervt. Warum ich ihn so anpampte wusste ich nicht genau, er konnte ja gar nichts dafür. „Naja du bist hier allerdings in besten Händen."lachte der Lockenkopf. Gott die hatten alle so gute Laune. Ob das ansteckend war? Überhaupt warum war ich plötzlich so abweisend. „Wie gehts deinen Kopfschmerzen?" fragte Jacob. „Gut. Sind so gut wie weg. Deswegen werde ich jetzt auch schlafen gehen." merkte ich an und wollte aufstehen. „Hältst du das für eine gute Idee?" fragte der braunhaarige. „Tim hat recht, lass dir helfen, wir beißen immerhin nicht." Jacob sah mich besorgt an. Doch warum diese Sorge, wie kannten uns doch überhaupt nicht.
Der Versuch aufzustehen scheiterte natürlich. Wer hätte es gedacht, ich konnte das ganze nicht so überspielen, wie ich es eigentlich wollte. „Komm bleib einfach hier. Das Sofa ist okay um darauf zu schlafen, hat Jacob gestern auch schon. Wir schauen uns noch einen Film an und gehen dann schlafen, wie wärs?" fragte die Lockenpracht, welcher sich als Bene vorstellte lächelnd. Ich nickte. „Na gut, aber einer von euch müsste mir ein paar Schlaf Klamotten aus meinem Zimmer holen." die Jungs wechselten einen Blick, als wenig später Jacob das Zimmer mit meiner Karte verließ. Ich seufzte. „Macht euch keine Umstände ich bin morgen pünktlich um acht Uhr hier weg." richtete ich mich an die andere. „Wieso das, also ich mag dich irgendwie, du kannst gerne bleiben." antwortete Bene auf meine nicht gestellte Frage. „Ich habe ein Praktikum diese Woche, deshalb bin ich eigentlich auch hier. Ich muss um halb neun bei meinem Ansprechpartner sein." ihre neugierigen Blicke ruhten auf mir. „Am Wochenende findet hier ein Event statt, und da ich Eventmanagement studiere, habe ich mir die Chance auf ein Praktikum nicht nehmen lassen, auch wenn ich die Kosten für Hotel und Fahrt aus eigener Tasche bezahlen muss." alle vier hatten ein breites Grinsen im Gesicht. „Was grinst ihr mich so an." fragte ich die drei als  die Tür sich öffnete. „Jacob rate mal, wer dieses Wochenende auch auf der Messe ist." Der schwarzhaarige blieb verwirrt im Gang stehen. Ich hob meine Hand und verdrehte lächelnd meine Augen. „Wie cool, dann sehen wir uns ja doch wieder." lächelte Tim. „Aber wie willst du zu deinem Praktikum kommen mit deinem Fuß? Du wirst sicher viel auf den Beinen sein." fragte einer deren Namen ich noch nicht kannte. „Jacob kann dich ja begleiten. Immerhin hat er dich so zugerichtet." das Grinsen auf seinen Lippen wurde immer breiter. Ich rollte erneut mit den Augen. „Praktikum?" fragte Jacob nun und die Jungs wiederholten, was ich ihnen erzählt hatte. „Wer seit ihr überhaupt, wenn ihr auch dort seit? Scheint nicht so als wärt ihr zum arbeiten dort." fragte ich nun. „Du kennst uns nicht?" fragte Jacob, weshalb ich mit dem Kopf schüttelte. „Wir sind die Elevator Boys. Wir drehen TikToks." erklärte er und zeigt mir ein paar Videos, die sie in der letzten Woche so hochgeladen hatten. Das ergab irgendwie Sinn. Immerhin war es eine Infoveranstaltung, bei der hauptsächlich influencer eingeladen wurden. 
„Hilfst du mir kurz?" fragte ich Jacob, der gerade mit den Jungs diskutierte was wir essen. Er nickte und kam zur anderen Seite des Sofa's gelaufen. „Ich wäre für Sushi." kommentierte ich kurz, bevor mir auf geholfen wurde und ich mit den Klamotten und dem schwarzhaarigen Richtung Badezimmer humpelte. „Aber nein stop. Ihr braucht mir nichts zu bestellen, ich hab meinen Geldbeutel vergessen." und damit verschwand ich im Bad um mich umzuziehen. Als ich die Tür öffnete, schlang Jacob direkt wieder seinen Arm um mich. „Gott ich komm mir so dumm vor." nuschelte ich leise, doch er schien es gehört zu haben. „Warum denn das?" fragte er. „Weil ich nicht einmal selbst laufen kann." grinste ich ein wenig. „Soll ich mit auf dem Sofa schlafen? Ist ja immerhin groß genug." ich versuchte krampfhaft irgendeinen Grund zu finden die Jungs nicht zu mögen, allerdings gab es keinen. Ich seufzte, weshalb er lachte. „Du nimmst sehr ungern Hilfe an oder?" ich nickte wieder lächelnd, weshalb er nur den Kopf schüttelte. „Frauen." sagte er gespielt genervt und verdrehte leicht die Augen. Ich schlug ihm auf den Arm und ließ mich auf dem Sofa fallen.
„Jacob lass ja deine Finger bei dir." lachte Bene, wofür einen Mittelfinger zu Gesicht bekam. Ich musste lachen. Die Jungs waren wirklich ein verrückter Haufen, doch ich fing an sie zu mögen. „Reicht dir die Sofa Decke?" fragte Jacob. „Mir ist schon etwas sehr kalt." murmelte ich. Er sprang auf wie von der Tarantel gestochen und war schnell die Treppe oben. So schnell konnte ich gar nicht nachschauen, da wurde ich auch schon mit meinem großen Kissen abgeworfen. „Danke." lächelte ich den schwarzhaarigen an. Die Decke breitete er über mir aus. Ich kuschelte mich in diese ein und atmete einmal tief ein. Belustigt stand Jacob immernoch vor mir und beobachtete mich. „Was denn, die Decke riecht gut." erklärte ich mein Verhalten, weshalb sein grinsen nur noch breiter wurde. „Ich weiß, ist ja auch meine Decke." verdutzt sah ich ihn an. Er legte sich auf die andere Sofa Hälfte und legte seinen Kopf auf dem großen Kissen ab. „Gute Nacht Val." flüsterte er und ich lächelte. „Gute Nacht Jacob." ich Schloß meine Augen, zog die Decke bis zu meinem Kinn und atmete den Duft der Decke nochmal ein, bevor ich komplett wegdriftete.

Ich hab irgendwie schon wieder viel zu sehr Spaß daran zu schreiben :D

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