Gestern Abend habe ich den Anruf von der Vermieterin bekommen. Ich kriege den Laden! Voller Freude musste ich erstmal Noah davon erzählen und auch Carlos wurde fett abgeknutscht. Ich konnte meine Freude gar nicht in Worte fassen.
Voller Elan stehe ich also auf, und laufe im direkten Wege ins Bad. Meine morgendliche Routine gehe ich durch und ziehe mir was neues an. Gestern Abend hatte ich noch Lust Wäsche zu waschen, was auch mal wieder Zeit wurde. Ich ziehe mir eine blaue Hose und einen pinken Pullover über. Es ist recht frisch draußen, normal für den Februar. In der Küche schmiere ich mir ein Toast und stopfe es in mich hinein, bevor ich den Kaffee zu Ende austrinke und mich auch schon auf dem Weg zur Werkstatt machen will. Fuck! Ich hab doch gar keine Adresse.
'Hallo, Adresse vorher schicken wäre nett gewesen' schreibe ich ihm. Sofort kriege ich eine Nachricht.
'Huch, das ist mir wohl entgangen' Ich könnte schwören, dass er gerade grinst.
'Schickst du sie mir jetzt?'
'Wie wäre es mit einem Bitte?' Pff! Das kann er vergessen.
'Vergiss es'
'Ich hol dich ab' Meine Augenbrauen ziehen sich zusammen.
'Lieber laufe ich, als mit dir in einem Auto zu sitzen' Meine Nachricht bleibt auf ungelesen.
Ich bleibe vor meiner Haustür angewurzelt stehen. Mit diesem Idiot fahre ich bestimmt nicht, aber ich brauche die Adresse, deswegen warte ich halt auf ihn. Der soll sich bloß nichts darauf einbilden. Wie hieß er nochmal? Pablo? Nein, ich glaube Pedro. Ja! Pedro. Wieso haben wir überhaupt den selben Nachnamen? Das nervt mich, vor allem weil er mich damit neckt. Boah, wenn ich schon wieder an seine Visage denke, wird mir schlecht.
Sein grüner Mini fährt in die Straße rein und bleibt vor mir stehen. Sein Fenster fährt runter und er grinst mich an. Wieso ist sein Auto überhaupt so schnell fertig, aber meins nicht? "Du hast ja doch auf mich gewartet, mi hermosa." Er zwinkert, weshalb ich meine dunkelgrünen Augen verdrehe. "Ich hab nur gewartet, weil ich die Adresse brauche. Immer noch." betone ich zum Schluss. "Du brauchst dir Adresse nicht, weil ich dich fahre." meint er streng. "Von dir lasse ich mir nichts sagen. Gib mir jetzt die Adresse." meine ich genervt. "Nein." Er grinst und zwinkert dabei. Wie kann ein Mensch so sein? Argh! "Komm jetzt." befielt er wieder. "Nein." Ich starre ihn an. "Willst du etwa nicht meine Beifahrerin-Prinzessin sein?" Er schmunzelt. Meine Augenbrauen fahre ich zusammen. "Du bist so ein Vollidiot!" kreische ich. "Ruhig, mi hermosa." sagt er gelassen, als ich um das Auto gehe. Plötzlich steht er vor mir und öffnet mir wie ein Gentleman die Tür. Ich schaue ihn mir kurz an, verdrehe aber dann meine Augen, bevor ich einsteige und er die Tür sanft schließt und sich neben mich setzt.
"Woher wusstest du überhaupt meine Adresse?" frage ich ihn. "Du hast sie mir vor zwanzig Minuten geschrieben?" Hab ich das? Ich antwortete ihm nicht. "Hast du schon was gefrühstückt?" fragt er, während er los fährt. Ich beobachte ihn. Sein drei Tage Bart steht ihm. Warte mal, nein! Das tut es ihm nicht. Er ist ungepflegt. Ich schaue schnell wieder weg, bevor ich mehr solcher Gedanken bekomme. "Hallo?" holt er mich wieder zurück. "Ich hab dich gefragt, ob du heute schon was gegessen hast." wiederholt er sich. "Toast und Kaffee." antwortete ich ihm simpel, als wir an der Ampel stehen bleiben. Sofort macht er seinen Blinker an und will nach rechts fahren. "Was machst du da?" frage ich ihn. "Wir gehen frühstücken." meint er. Sofort weite ich meine Augen. "Ich will mein Auto!" herrsche ich ihn sofort an. "Kriegst du auch. Nach dem Frühstück." Er schaut kurz zu mir, aber dann wieder auf die Straße. "Ich hab doch gefrühstückt!" zicke ich. "Ja, ein Toast und Kaffee. Das reicht nicht." "Für mich schon." Jetzt bleibt er ruhig. Besser für ihn.
Er hält vor einem Laden an, der gut gefüllt ist. Hoffentlich gibt es dort keinen Platz mehr, sodass wir meinen Lexus abholen können. Er steigt aus, und hält mir die Tür auf, bevor ich sie anfassen konnte. Ich steige aus, ohne ihn anzuschauen. Die Sonne scheint, weshalb mir warm wird in meinem pinken Pullover. Ich fange an daran zum zu piksen, damit Luft rein kommt. Pedro bemerkt das anscheinend aber hinterfragt nichts, sondern geht in den Laden hinein, wohin ich ihm folge. "Pedri!" Der Chef des Ladens, so scheint es mir, nimmt ihn kräftig ihn die Arme. Er heißt Pedri und nicht Pedro! Ich stehe still daneben und beobachte die beiden wie sie einen Smalltalk führen. "Wie ich sehe hast du Begleitung dabei." Der Geschäftsführer zwinkert mich an, aber ich zeige keine Reaktion. "Sie ist nicht gut gelaunt." meint Pedri, weshalb er Verständnisvoll nickt. Das kann Pedri also beurteilen? Eine Kellnerin zeigt uns unseren Tisch und gibt uns die Menükarte. Ich lasse sie vor mir liegen.
"Du musst dir schon was zu essen aussuchen, das weißt du oder?" fragt er mich, während er sich die Karte ansieht. "Ich bin nicht dumm." meine ich augenverdrehend. Er schmunzelnd, was mich verwirrt blicken lässt. "Dann entscheide ich halt für dich." meint er. "Ich. Hab. Keinen. Hunger." meine ich streng. "Du bist ja dominant. Das gefällt mir, mi hermosa." Bevor ich anfangen kann zu diskutieren, kommt die Kellnerin zurück und Pedri bestellt für uns etwas. Ich schaue ihn finster an. "Wieso bist du so...gemein?" fragt er mich. Mein Blick verändert sich. Das hat mich noch nie jemand gefragt. "Hat seine Gründe." meine ich klar. "Darf ich diese Gründe erfahren?" fragt er vorsichtig, als die Kellnerin uns schon mal unseren Orangensaft bringt. "Nein." Ich schaue ihn ohne Emotionen an. "Ich werde es schon irgendwie erfahren."
Das Essen kommt, was ich ohne Diskussion esse. Wieso will er das wissen? Es geht ihn ja nichts an, wieso ich keine Emotionen zeige, bei Leuten die ich nicht mag oder anderen. Ich zeige nur Emotionen bei Noah und Carlos. Der Rest ist mir scheiß egal. Er ist mir auch scheiß egal, dennoch sitze ich hier. Wieso sitze ich hier überhaupt? Ich bin satt und höre auf zu essen. Stattdessen trinke ich meinen Orangensaft. Mein Handy fängt an zu vibrieren.
Ich lese Noahs Namen ab und gehe ran. "Hi, Süße." begrüßt die Spanierin mich. "Hallo, Noah." meine ich. Sofort hebt Pedri seinen Kopf und schaut mich an. "Wo bist du?" fragt sie mich. "Frühstücken mit einem Freund." Pedri muss grinsen. "Welchem Freund? Bel! Ersetzt du mich etwa?" "Natürlich nicht." versichere ich ihr. "Besser für dich." Ich lache in meinem Gedanken. "Kommst du nachher zu meinem Laden? Dann planen wir die Renovierung." frage ich. Pedris Augenbrauen gehen in die Luft. "Klar. Bis später." Sie legt auf und ich lege mein Handy auf den Tisch.
"Carlos und Noah, also?" fragt er neugierig. "Ja. Was geht dich das an?" zicke ich schon wieder. "Wieso hast du zwei Jungs?" Ich verdrücke mir das Lachen. Meint er das gerade ernst. "Weil ich kann." Er fängt an zu lachen. "Lerne ich die beiden bald kennen?" fragt er neugierig. "Nein."
Wir beide stehen auf und gehen zur Kasse. ,,Ich bezahle." meint er streng. "Wie du willst." Ich diskutiere nicht. Soll er doch bezahlen. Ich brauche das Geld für meine Renovierung. Wir kaufen wieder zu seinem grünen Auto, wo er mir netterweise die Tür öffnet. Ich richte mich kurz auf, und beobachte ihn wie er rein kommt. "Gefällt dir, was du siehst?" fragt er schmunzelnd. "Nein, und jetzt fahr los. Ich will meinen Lexus." Er hört auf mich und fährt los.
Wir kommen schnell an und ich entdecke meinen grünen Lexus wieder. Ich renne auf ihn zu und steige sofort ein. Ich umarme das Lenkrad. "Ich hab dich vermisst." flüstere ich. Pedri redet mit dem Mann, der das Auto repariert hat. Der Mann drückt ihm auch meinen Autoschlüssel in die Hand. Pedri kommt gelassen auf mich zu gelaufen. "Hier dein Autoschlüssel." Ich nehme ihn ab. "Wie wäre es mit einem Danke?" "Vergiss nicht, du wolltest mein Auto bezahlen." Ich zwinkere ihn an, was ihm anscheinend gefällt, weil er anfängt zu lachen. Ich starte mein Auto und fahre los zu meinem Laden.
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till I get your love | PEDRI
Любовные романыIsabel gerät in einen Autounfall, wobei der Verursacher kein anderer als Pedri González ist.