Teil 2

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Heute erwarte ich den Anruf der Vermieterin, um gesagt zu bekommen, ob ich den Laden bekomme oder nicht. Ich habe schon immer davon geträumt mal einen eigenen Blumenladen zu besitzen. Früher, als ich noch in Madrid bei meinem Vater gelebt habe, habe ich in einem Blumenladen gearbeitet und auch während der Schulzeit Praktikums absolviert, weshalb ich überhaupt auf die Idee kam einen eigenen Laden zu eröffnen. Ich glaube, dass ich gestern einen guten Eindruck hinterlassen habe. Ich glaube auch, dass ich die einzige interessierte Person bin, die diesen Laden haben möchte. Das wundert mich sehr. Dieser Laden ist perfekt! Er ist in der Stadt, dort gibt es keinen Blumenladen und es ist groß genug. Klar, nicht jeder möchte einen Blumenladen eröffnen, aber ich will es, und für mich ist dieser Laden perfekt!

Trotzdem bin ich erschöpft vom Tag gestern. Ich hatte einen Autounfall, der von einem Fußballer verursacht worden ist. Ich dachte, dass er sich noch mal meldet wegen dem Auto, aber das hat er nicht. Interessieren tut es mich auch nicht, was er macht oder sagt. Hauptsache ich kriege meinen Lexus zurück. Gott, ich vermisse mein Auto! Wie kann man überhaupt ein Auto vermissen? Aber Lexus ist irgendwie für mich kein Auto sondern ein Mensch, so komisch es auch klingt. Sie ist wie meine beste Freundin.

Kaum denke ich an eine beste Freundin ruft meine beste Freundin mich an. Ich gehe an ihren FaceTime Anruf ran und sehe meine Freundin, wie sie im Auto sitzt. "Na" Sie zieht das Wort in die Länge. "Guten morgen." begrüße ich sie auch. "Wie lief es gestern bei der Besichtigung?" fragt sie. "Ach, ganz gut. Bin aber zu spät gekommen, weil so ein Trottel in mich reingefahren ist." erzähle ich ihr gelassen, und werde von meiner grauen Katze ableckt, die sich zu mir ins Bett gesellt. "Warte mal, du hattest einen Autounfall? Geht es dir gut?" fragt sie hektisch. "Natürlich, sonst wäre ich doch nicht hier am telefonieren." Ich verdrehe meine Augen. "Was für ein Trottel! Der fährt einfach in dich rein. Kann er kein Autofahren?" fängt sie an sich zu beschweren. "Er meinte, dass ich wie eine betrunkene gefahren bin, und dann ist er anscheinend abgedriftet." erzähle ich augenverdrehend. "Wie? Sag mir nicht, dass du ehrlich betrunken warst." Sie schaut mich finster an. "Natürlich nicht! Ich wollte der Vermieterin schreiben, dass ich zu spät kommen werde, und dann ist mein Handy runtergefallen. Ich wollte es nur aufheben." erzähle ich ihr, woraufhin sie ihren kopfschüttelnd bewegt. "Kommst du vorbei?" frage ich sie. Sie nickt schnell. "Ich hole uns noch Frühstück und dann bin ich sofort da." Nickend lege ich auf und schmeiße mein Bett hin.

Seufzend stehe ich auf. "Komm, Carlos. Zeit sich frisch zu machen." Die graue Katze miaut und rennt in den Ess- und Wohnbereich, der ohne Tür zu erreichen ist. Ich habe die Türen in jedem Zimmer entfernt, außer im Bad. Ich habe überlegt sie auch da zu entfernen, aber habe mich dann für Privatsphäre entschieden. Ich laufe in das kleine Bad, was direkt an meinem Zimmer angeschlossen ist und gehe auf Klo. Hände waschen und Zähne putzen darf natürlich nicht fehlen. Meine Haare kämme ich und lasse sie mir über die Schulter fallen. Ich ziehe mir ein T-Shirt über, was im Bad hing und laufe zu meiner Katze. Sie liegt auf der dunkelblauen Couch, während ich mir in der weißen Küche mir einen Kaffee zubereite. Meine Wohnung ist ziemlich klein, aber ich mags so. Und außerdem sind die Mieten in Barcelona nicht zu topen!

Kurze Zeit später klinget es an meiner Tür. Ich öffne für Noah die Tür, die mich erstmal umarmen will, und es ausnahmsweise zulasse. Sie läuft direkt auf die Couch zu und lässt sich nieder. Sie hat uns Starbucks geholt, weshalb ich nicht Nein sage. "Erzähl mir doch jetzt mal, wie der Laden war." Sofort strahle ich. "Oh mein Gott Noah, du musst diesen Laden sehen! Er ist traumhaft. Ich habe mir alles schon ausgemalt!" fange ich mit meiner Erzählung an. Ich beschreibe alles genau. Eine Toilette und es gibt einen Raum hinten für den Papier-Kram, wobei sie mir helfen muss. Sie ist die ordentliche von uns, was man auch glaube ich bemerkt hat. Der Raum ist sehr groß und es wird perfekt. "Das klingt alles super toll, aber noch hat sie dich nicht angerufen, Bel." "Sie muss mich anrufen. Nur ich bin gekommen!" erzähle ich ihr verträumt.

Nachdem Frühstück hilft mir Noah beim aufräumen und auspacken meiner Kartons. Wir haben auch die letzten Möbel aufgebaut, die noch nicht aufgebaut waren. Jetzt steht alles und ist einigermaßen aufgeräumt. Noah verabschiedet sich von mir und Carlos, weil sie zu ihrer Arbeit muss. Ich schaue mir meine Wohnung genauer an. Wenn man durch die Tür hereinkommt, ist rechts direkt mein Zimmer und links der Wohn- und Essbereich. Alles ziemlich klein, aber wie gesagt, ich mags so. In meinem Zimmer steht mein Bett, welches weiß ist und mit Herzen-Bettwäsche bezogen ist. Daneben ein Nachtisch mit einer kleinen Lampe und meine Bücher liegen auf dem Boden. Mein Kleiderschrank besteht aus Kleiderstangen. Neben ihnen ist die Tür, die in das kleine Bad, welches aus einer Dusche, einem Waschbecken und einer Toilette besteht. Die Waschmaschine ist in dem Gemeinschaftskeller. Und in meiner Küche gibt es auch keine Spülmaschine, was heißt, dass ich alles per Hand waschen muss. Mein brauner Holzboden passt sich meinem Möbeln an, die alle dunkel gehalten sind. Ich bin eine Mischung aus dunkel und hell. Ich mag das.

Mein Handy klingelt auf meinem Bett, weshalb ich sofort los renne und gar nicht erst auf den Namen schaue, als ich rangehe. "Hallo?" Ich gehe laut atmend an den Anruf ran. "Du bist ja aus der Puste. Hast du auf meinen Anruf gewartet, mi hermosa?" sagt er rau. Wieso zum Teufel ist seine Stimme so rau? "Vergiss es" "Ich glaube dir nicht." meint er. Sofort atme ich sauer aus. "Was willst du?" Ich verdrehe meine Augen. "Dich." raunt er extra ins Telefon. "Spaß" witzelt er und fängt an zu lachen. Ich atme durch. "Wollte dir nur sagen, dass dein Lexus morgen fertig ist." "Hervorragend." meine ich schlicht. "Willst du dich nicht bedanken?" Ich schnaube. "Wofür sollte ich mich bei dir bedanken?" Ich betone das dir. "Ich hab dir deine Reparatur bezahlt?" "Ich hab dich nicht gezwungen." Ich verdrehe meine Augen. Er atmet tief durch. "Tja, ich hab recht." provoziere ich ihn. Bevor er etwas sagen kann, hüpft Carlos zu mir und kratzt mich. "Carlos!" schimpfe ich. "Wer ist Carlos?" fragt er sofort am Telefon.

"Interessiert dich nicht."

till I get your love | PEDRI Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt