Teil 6

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"Und er hat dir geholfen?" fragt Noah und schmunzelt. "Ja, keine große Sache." meine ich und stelle die Dekoration zurecht. "Keine große Sache? Er war voll süß!" kreischt sie. "Jeder hätte geholfen." "Ja, aber er war besonders süß zu dir." Sie zwinkert. Ich verdrehe stattdessen meine Augen. "Passt das so?" wechsle ich das Thema. "Es ist alles perfekt." meint sie. Ich setze mich neben ihr und betrachte unseren Laden. "Ich glaube es nicht, dass wir es geschafft haben." Ich lehne mich an ihre Schulter. "Unser Laden." seufze ich. "Alles ist bereit für Montag." fängt sie an. "Flyer sind verteilt. Der Laden sieht perfekt aus und ist so schön dekoriert. Wir hatten aber auch gute Hilfe." Sie zwinkert mich an. Ich ziehe verwirrt meine Augenbrauen zusammen. "Er mag dich." Sie stupst mich an. "Ich ihn aber nicht." Ich lächele schief. "Du bist echt kalt zu ihm. Tut er dir nicht leid?" fragt sie. "Nö." Sie verdreht lachend ihre Augen.

"Ich mach mich mal auf den Weg nachhause." sage ich Bescheid. Ich habe noch meine Tage, und habe Schmerzen. Am dritten Tag sind sie am schlimmsten, sowie heute.  "Ja, alles gut. Ich räume noch auf." Ich nicke und greife zu meiner Tasche. Ich verlasse den Laden und mache mich zu Fuß auf den Weg nachhause. Mit meinen Kopfhörern genieße ich meine Musik und singe leise in meinem Kopf mit. Kurz vor der Haustür suche ich in meiner Tasche meinen Haustür Schlüssel. Ich suche ihn und finde ihn auch.

Ich schaue nach oben und japse erschreckend nach Luft. "Du Vollidiot! Was machst du hier?" herrsche ich ihn direkt an. Ich schupse ihn beiseite und öffne die grüne Haustür, die in den Hausflur führt. Ich drehe mich zu ihm um, und schaue ihn fragend an. "Du hast was in meinem Auto vergessen, als wir deinen Lexus abgeholt haben." Ich schaue ihn weiterhin fragend an. "Deinen Lippenstift?" Er hält ihn hoch. Ich nehme ihn. "Den hab ich gesucht." meine ich und drehe mich um, um die Treppen hochzugehen, was ich auch mache. Er folgt mir. "Ist noch was?" Ich bleibe stehen, während er eine Stufe unter mir ist, sodass ich größer bin. "Darf ich reinkommen?" Ich drehe mich wieder um und laufe weiter hoch. "Ungern." meine ich. Ich bleibe vor meiner Tür stehen und öffne sie mit dem Schlüssel. "Bist du etwa unordentlich?" fragt er, bevor er reinkommt. "Halts Maul." sage ich schlicht und lasse ihn rein.

Ich gehe kurz in mein Zimmer und schmeiße meine Tasche auf mein Bett. Schnell ziehe ich mir eine bequeme Hose an, und laufe in den Wohnbereich, wo er auf der Couch sitzt. "Hier, dass ist für dich." Er hält mir das Blau-rote Trikot hin. "Wofür?" frage ich. "Morgen. Du kommst doch?" fragt er diesmal. "Ja, aber nur weil Noah unbedingt kommen will." sage ich, was ihn eine Augenbrauen hochheben lässt. Ich nehme es ihm ab und lege es auf den Hocker. Carlos betritt den Wohnbereich und hüpft auf die Couch zu Pedri. "Ich wusste gar nicht, dass du eine Katze hast." Er fängt an ihn zu streicheln. "Jetzt weißt du's" sage ich. "Ist es ein Er oder eine Sie?" fragt er. "Er ist Carlos." stelle ich ihn vor. "Das ist Carlos?" fragt er verwirrt. "Was dachtest du den? Mein Freund?" sage ich mürrisch. Er lacht unsicher.

"Hast du Hunger?" meine ich ausnahmsweise gastfreundlich, was er auch merkt und sein Gesicht verzieht. "Nein, danke." lehnt er ab. "Besser ist es. Ich kann nur Nudeln kochen." Er fängt an zu lachen, während ich mir ein Eis aus dem Kühlschrank hole. Ich schalte mir kurz den Wasserkocher an und laufe dann zur Couch. Ich schnappe mir meine Kuscheldecke und setze mich neben ihm auf die Couch. Ich schalte einfach meine Serie an, ohne ihn fragen, ob er was anderes schauen will. "Sollte es dir nicht gefallen" Fange ich an und stelle den Löffel kurz ins Eis, um fortzufahren. "Da ist die Tür." Von der Couch aus, kann mal die Haustür sehen, weshalb ich auf sie zeige. Er fängt an zu lachen wegen meinem Satz. "Das war ernst gemeint." Sage ich und esse wieder mein Eis. "Ich kann dich nicht ernst nehmen." Ich schaue seitlich zu ihm und verdrehe meine Augen.

"Das macht überhaupt keinen Sinn! Wieso geht sie nicht zu ihm zurück?" Inzwischen haben wir schon einige Folgen geguckt und Pedri hat sich auch Süßigkeiten aus meinem Schrank geholt. "Weil er ein Arsch ist?" spreche ich die Wahrheit aus. "Er liebt sie doch." "Bestimmt nicht. Schau mal wie toxisch er ist!" schreie ich schon fast. "Und außerdem ist sie schon oft genug zu ihm zurück gegangen." meine ich. "Gibt es überhaupt ein happy-end?" fragt er grimmig. "Ich hoffe nicht." Er schaut mich verwirrt an.  "Mag keine happy-ends." Er hinterfragt das ganze nicht, und lässt uns weiterschauen. Carlos mag ihn anscheinend. Er liegt die ganze Zeit bei ihm. Vielleicht liegt es auch daran, dass Pedri ihn verwöhnt mit diesem kraulen.

Während er nach vorne schaut, beobachte ich ihn von der Seite. Bart steht ihm, obwohl es rasiert auch nicht schlecht aussieht.  Ich frag mich, ob es kitzelt, wenn man es anfasst. Seine Nase hat einen Buckel, was aber nicht schlimm ist. Ich mag solche Nasen. Seine Wimpern sind so voll, dass ich glatt neidisch werde! Das ist immer so bei Jungs. Und Mädchen haben Platte Wimpern. Er streichelt seinen Bart. Ich will ihn auch streicheln, aber dass ist bestimmt komisch, wenn ich das mache. Merkt er nicht, dass ich ihn beobachte? Wieso starre ich ihn überhaupt an? Ich starre einen Vollidiot an!

Ich konzentriere mich wieder auf die Serie. Die Folge geht zu Ende, und es startet direkt eine neue Folge. Scheinbar hat er Zeit. Er sitzt nämlich schon seit über zwei Stunden hier, und schaut mit mir meine Serie. Gefällt ihm die so sehr? Ich hinterfrage das ganze nicht mehr. Irgendwann steht er auf, was mich fragend blicken lässt. "Ich muss auf Klo." sagt er schlicht. "In meinem Zimmer links." Er nickt kurz und läuft weg. Ich setze mich in eine neue Position, da mir mein Rücken langsam schmerzt vom sitzen.

Nach fünf Minuten ist er immer noch nicht zurück, weshalb ich die Serie pausiere und aufstehe, um nach ihm zu schauen. Ich sehe ihn, wie er in meinem Zimmer steht. "Was machst du?" frage ich, als er meine Bilder anschaut. "Du kannst toll zeichnen." sagt er. Ich laufe zu ihm hin und nehme ihn die Blätter ab. "Warum schaut Du sie dir an?" frage ich. "Die lagen hier so rum. Als ich aus dem Bad herausgekommen bin, habe ich sie gesehen." erzählt er. "Hast du noch was angesehen?" Er verneint es. Ich laufe ins Wohnzimmer und er läuft mir hinterher. Er setzt sich vor mich auf die Couch, weshalb ich die Chance ergreife und meine Füße auf seinem Schoß lege. "Bequem?" lacht er, weshalb ich nickte. "Du bist heute offener zu mir." stellt er fest. Bin ich das? "Soll ich wieder fies sein?" Ich bin kurz davor meine Beine wegzuziehen, was er merkt, und sie festhält. "Nicht zurückziehen. Öffne dich mir." "Das klang cringe." sage ich. Ich lasse es dabei und schaue auf den Fernseher, den ich spielen lasse. Aus dem Augenwinkel sehe ich, wie er mich noch beobachtet, aber dann wegschaut.

Wieso nähere ich mich ihm überhaupt?

till I get your love | PEDRI Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt