Teil 20

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Ich stehe auf, realisiere dass die Sonne untergeht. Mein Mund und meine Zähne tun weh. Das einzige was nicht weh tut, sind Pedris Arme um mich. Ich nehme sie weg, wobei ich ihn aufwecke und mich aufrichte. Ich nehme mir mein Handy im die Hand und lese die Uhr. "Wie viel Uhr haben wir?" stöhnt der Spanier müde neben mir. "Gleich halb sechs." antworte ich ihm. "Ist deine Narkose weg?" fragt er. "Ja." bejahe ich seine Frage. "Schade." Ich schlage seinen Kopf weg, während er lacht. "Und außerdem, was machst du in meinem Bett?" Ich ziehe meine Augenbrauen hoch. "Du hast gesagt, ich soll mich zu dir legen." Ich erinnere mich nicht dran. Du warst auch unter Narkose.

Ich stehe zu schnell auf, weshalb ich wieder ins Bett falle. "Alles gut?" Der Spanier liegt noch in meinem Bett. Ich nicke schnell und stehe diesmal langsamer auf. Pedri läuft mir hinterher. "Hast du Hunger?" spricht er hinter mir. "Ja." bejahe ich. "Wir können was essen gehen, falls du Lust hast." Er lächelt unsicher. "Wenn du bezahlst, gerne." Ich bringe ihn zu lachen. Ich schnappe mir meine Haustürschlüssel und ziehe mir einfach Schlappen an, damit es schneller geht. Gemeinsam laufen wir zum Auto runter. Er öffnet mir die Beifahrertür. Schleimer.

"Was willst du essen?" Ich überlege. "Ich weiß nicht, sag du." meine ich. An der Ampel schaut er kurz zu mir. "Ich hab' dich doch gefragt." Augenverdrehend schaue ich zur Straße. "Stress mich nicht." Die Ampel wird grün, weshalb er losfährt. "Mc Donalds." Nickend fährt er nach rechts. Im McDrive muss ich wieder überlegen. "Kannst du für mich bestellen?" frage ich. Irritiert nickt er. Er bestellt für mich ein einfaches Menü mit einer Sprite. Ich mag Sprite. Er parkt auf dem Parkplatz, sodass wir dort in Ruhe essen können.

"Danke." bedanke ich mich. "Kein Problem, mi hermosa." Ich verdrehe meine Augen und hole mein Menü raus. Die Sonne geht langsam unter. Die letzten Sonnenscheinen strahlen in mein Gesicht. "Bin ich noch sehr dick im Gesicht?" frage ich, bevor ich in meinem Bürger reinbeiße. "Es geht." Wir essen beide in der Stille. Die Stille tut gut. Ich habe Kopfschmerzen. Vielleicht brauche ich einfach nur frische Luft. "Sollen wir vielleicht gleich an den Strand laufen? Ich brauche frische Luft." Mein Vorschlag überrascht ihn. "Klar."

Nachdem wir gegessen haben, laufen wir also zum Strand. "Mich wundert es immer, wie du nie angesprochen wirst." fange ich an. "Und deine Sonnenbrille hilft nicht." Ich lache ihn aus. "Ich habe dich zum Lachen gebracht!" Ich schlage seinen grinsenden Kopf weg. "Das erzähle ich den Jungs." Sein Grinsen verschwindet nicht. Am Strand ziehe ich meine Schlappen aus und setze mich auf den Sand. Pedri sitzt neben mir. "Ich mag es Zeit mit dir zu verbringen, Isabel." Der Wind schlägt gegen meine Haare. "Freunde sollten es auch mögen." betone ich. Er nickt lächelnd. "Wir sind gute Freunde geworden, Pedrito." Mein Spitzname für ihn bringt ihn zum grinsen, weshalb ich auch lachen muss.

"Wie war ich eigentlich heute beim Arzt?" fange ich ein neues Thema an. "Wie immer." Er versucht dem Thema aus dem Weg zu gehen. "Erzähl doch." zwinge ich ihn schon dazu. "Na ja, anfangs musste ich dir helfen beim laufen, das hat dir gefallen." Ich werde rot. "Du hast mit meinem Bizeps gespielt." Ich weite meine Augen. "Und wieso hast du das zugelassen?" Er antwortet nicht. "Dir hat's gefallen." Ich schüttele meinen Kopf. "Du hast gesagt, dass ich beim Autofahren gut aussehe." Ich nicke. So schlimm klingt es nicht. "Oh, und du wolltest du mich küssen, als du dich auf meinen Schoß gegessen hast, aber ich habe dich dann schlafen gebracht." erzählt er, als wäre es etwas ganz normales. "Spinnst du?" Ich haue ihn gegen den Arm. "Wofür war das denn?" fragt er blöd. "Das ist doch nicht meine Schuld. Du warst unter Narkose." verteidigt er sich.

"Ich hasse dich." gestehe ich. "Ach, was." Ich verdrehe meine Augen. "Du hasst mich nicht. Du kannst mich nicht hassen, Isabel." fängt er an. Ich schenke ihm meine Aufmerksamkeit. "Was redest du?" Ich schüttle leicht den Kopf, als der Wind meine Haare wegweht. "Nach allem was zwischen uns passiert ist, kannst du mich nicht hassen. Irgendein Gefühl musst du doch bei mir spüren. Spürst du nichts, Isabel?" Ich schlucke, während ich versuche meinen Atem zu bändigen. Jedes Mal, wenn er meinen Namen ausspricht, trifft mich die Gänsehaut. "Pedri, ich hatte eine schwere Vergangenheit. Ich erwarte nicht, dass du das verstehst." meine ich, als ich auf meine Lippen beiße. "Ich will alles verstehen, Belly. Erzähl es mir." Ich schaue weg und richte meine Augen aufs Meer.

"Weißt du, mein Vater war schon immer sehr impulsiv und eifersüchtig. Meine Mutter durfte nicht mal alleine einkaufen gehen ohne mich. Natürlich war es ihr dann auch mal genug, sodass sie sich getrennt hat. Meine Mutter ist ausgezogen und hat mich bei meinem Vater alleine gelassen. Sie lässt sich nicht mehr blicken und meldet sich auch nicht." kommt es aus der Pistole aus mir herausgeschossen. Pedri will was sagen, aber ich bin noch nicht fertig. "Mein Vater wurde während der Scheidung viel strenger. Ich war froh, dass ich manchmal zu einer Freundin durfte. Durch sie habe ich auch Mateo kennengelernt. Mateo war der einzige, der mich verstand und mir geholfen hat. Leider hat er aber in Barcelona gewohnt und nicht in Madrid." Pedri seufzt. "Als ich zwanzig wurde, bin ich ausgezogen. Ich hatte genug von meinem Vater. Von seinen Sprüchen und von seiner ganzen Existenz." Ich schlucke. "Deswegen habe ich Bindungsängste." gestehe ich.

Ich fange an zu weinen. Die Tränen konnten nicht mehr in mir bleiben und kullern an meinen Wangen runter. Pedri bemerkt meine Tränen. Er dreht meinen Kopf zu sich und wischt meine Tränen weg. Der Augenkontakt ist intensiv, zu intensiv. Ich weiß nicht was ich tun soll, sodass ich einfach mich in seine Brust drücke und anfange noch mehr zu weinen. Meine Arme gleiten an seinen Rücken. Der Moment ist peinlich und ich sehe es als Fehler an, doch als seine Hand meinen Rücken krault, werde ich ruhiger.

"Es tut mir so leid."

till I get your love | PEDRI Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt