Teil 13

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Der Tag hat wie immer gestartet, sodass ich jetzt wieder im Laden sitze. Während Noah gerade die Kundin bedient, sitze ich hinten mit offner Tür. Ich kümmere mich um den Papier Kram, was eigentlich Noah immer erledigt, aber sie meint, dass ich das lernen sollte. Ich schaue aus dem Fenster. Der Mai ist angekommen und die Sonne scheint. Ich liebe den Mai. Wahrscheinlich auch, weil ich ihm Mai Geburtstag habe. Ich werde also knackige 21. Ich weiß gar nicht, wie ich meinen Geburtstag feiern werde. Wahrscheinlich einfach nur mit Noah.

"Worüber denkst du nach?" Sie kommt zu mir. Ich habe gar nicht bemerkt, dass die Kundin schon gegangen ist. "Nichts." "Glaub ich dir nicht." Sie stupst mich an. "Hab realisiert, dass ich bald Geburtstag habe." erzähle ich es ihr doch. "Ja, ich weiß. Habe auch schon ein Geschenk für dich." erzählt sie mit tanzenden Augenbrauen. "Was hast du mir geholt?" frage ich neugierig. "Nö, lass dich überraschen." Sie lächelt freudig. Eine neue Kundin kommt in den Laden, die ich diesmal bediene. Sie wünscht sich schon einen fertigen Blumenstrauß, weshalb ich nicht viel Arbeit habe. "Ich brauche Urlaub." stöhne ich genervt. "Warum sitzt du dich dann wieder hin? Aufstehen! Der Urlaub bezahlt sich nicht von alleine!" zerrt sie mich wieder aus dem Raum.

Diesmal ist es keine Kundin, die den Laden betritt, sondern ein Kunde. "Oh, hi, Pablo und Ale." betone ich. Sofort kommt Noah aus dem Raum hinten. "Was macht ihr den hier?" kreischt sie freudig und begrüßt unsere Freunde. Ich weiß nicht, ob man sie als Freunde für mich bezeichnen kann. Sie umarmt beide. "Heute ist so ein langweiliger Tag für uns. Wie wäre es wenn wir heute etwas machen?" schlägt Pablo vor. Noah schaut fragend zu mir. Ich zucke mit meinen Schultern. "Heute Abend passt." meint Noah. Beide stimmen zu und wir machen aus, dass wir uns abends bei Pablos Wohnung treffen. Wir verabschieden uns und beide verschieden wieder.

Bevor wir den Laden abschließen, räumen wir auf. Mit Noahs Auto fahren wir kurz zu mir, wo ich Carlos füttere und kurz meine Sachen ablege, bevor wir wieder runter zum Auto laufen und zu Pablos Wohnung fahren. "Sag mal," fängt Noah an. Fragend schaue ich zu ihr. "Pedri hat sich nicht bei dir gemeldet, oder?" "Ja, habe ich dir doch erzählt. Seit der Party, wo ich ihn wieder gekorbt habe, meldet er sich nicht bei mir. Ist mir aber auch egal." Ich zucke mit den Schultern. "Die Party ist ja auch erst eine Woche her. Und wie ich gehört habe, hat euer Plan funktioniert und ihr habt wie ein richtiges Paar gewirkt." "Kann halt gut lügen." Noah lacht. "Weißt du, ich frage mich immer noch, was ihr so getan habt, dass ihr wie ein Paar gewirkt habt." Sie tanzt mit ihren Augenbrauen. "Hab ich dir doch erzählt." meine ich. "Ich glaub' dir nicht." Ich verdrehe meine Augen.

Bei Pablo Wohnung angekommen, parken wir und klingeln bei einer der Eigentumswohnungen. Die Tür wird von unten geöffnet. "Ale hat mir geschrieben, dass Pablo im letzten Stock wohnt." gibt mir Noah Bescheid, als sie im Fahrstuhl auf dem Knopf drückt. "Okay." nicke ich. Der Fahrstuhl fährt direkt vor ihre Haustür, und wird von Pablo geöffnet. "Hi, Girls." spricht Pablo sarkastisch. Noah lacht. Ich lache auch. Sofort schielen alle drei zu mir, als wir die Wohnung betreten. "Was denn? Darf ich nicht lachen?" entgegne ich. "Du hast Grübchen?" stellt Ale fest. "Ja, sieht richtig süß aus, oder?" kommentiert Noah, als wir uns auf die Couch setzen. Die Jungs haben gedeckt, irgendwie süß. "Damit siehst du so unschuldig aus." lacht Pablo. Er kriegt von mir einen Todes-blick, weshalb sein Lachen verschwindet.

"Also Belly, wie findest du es hier in Barcelona? Noah hat erzählt, dass du schon seit drei Monaten hier wohnst." Noah trinkt unschuldig ihr Getränk. Der Spitzname ist gut. Besser als Isa. "Ja, ist schön hier." antworte ich auf Pablos Frage. "Wir müssen dich hier mal richtig einführen, dann wird es dir noch mehr gefallen." spricht Ale. "Inwiefern?" frage ich verwirrt. "Ein paar Leute." Ich weiß worauf er hinaus ist. "Fußballer sind unloyale Schweine." Noah verschluckt sich an ihrem Getränk, was uns alle drei zum Lachen bringt. "Der arme Pedrito." lacht Pablo, was die anderen auch zum Lachen bringt, außer mich. "Wenn man vom Teufel spricht." Pablo's Handy vibriert und er verlässt kurz den Raum. Als er wieder kommt, schauen wir ihn alle erwartungsvoll an, bis er spricht. "Pedri kommt auch vorbei." Noah schaut mich an, während ich die Augen verdrehe.

"Wer hat Lust auf den?" gebe ich von mir und trinke aus meinem Cola Glas. Anscheinend wird meine Frage falsch verstanden- denn alle drei fangen anzulachen. "Wir haben schon verstanden." lacht Ale. "Wir geben euch einen freien Raum." meint Pablo. Ich schaue zu Noah. "Was denn?" Sie verkneift sich das Lachen, indem sie aus ihrem Glas trinkt.

Kurze Zeit später klingelt es auch an der Tür. Pablo steht auf und öffnet sie ihm. "Kein doofer Kommentar." warne ich beide, während er weg ist. Zu zweit kommen sie zurück. "Hey." begrüßt Pedri uns in der Runde. Noah umarmt er- ich schenke ihm keinen Blick. Stattdessen schaue ich Ale an und unterhalte mich mit ihm. "Ich wusste gar nicht, dass Noah auch hier ist." spricht Pedri. Wie bitte? Oh, oh. Er meint mich ignorieren zu müssen. Da kommt wohl niemand mit meinem Korb klar. Was er macht, kann ich schon lange. "Pablo, warum bist du gerade aufgestanden?" frage ich extra. Er schaut verwirrt. "Ich habe für Pedri die Tür aufgemacht." "Für wen?" Pedri schnaubt. Tja, damit hast du wohl nicht gerechnet. Die anderen drei merken wohl die Anspannung zwischen uns und fangen an zu lachen.

Ich trinke genüsslich und provokant aus meinem Getränk und genieße seinen Blick auf mir. Er tippt kurz auf seinem Handy rum. Eine Sekunde später bekommt Ale eine Nachricht. Glaub er, dass ich dumm bin? Ale räuspert sich kurz, und bekommt so die Aufmerksamkeit von uns allen. "Pedri, warum warst du eigentlich in der Nähe?" fragt er. "Ich war bei Maria." Pablo und Ale nicken kurz. "Was habt ihr gemacht?" spielt Pablo mit. Ich tausche kurz meine Blicke mit Noah aus, die schon versteht, was hier abläuft. "Ach, das übliche." Er grinst. Ich schnaube. Der Tisch ist groß, und die Süßigkeiten, die ich will sind vor Pedri. Ich frage ihn nicht, stattdessen lehne ich mich vor. Dadurch sieht man meine Dekolleté viel mehr, als vorher. Ich lehne mich wieder zurück, als er anfängt sich zu räuspern. Gewonnen.

Mein Handy vibriert. Mateo hat mir geschrieben. Warte mal, was? Noah beobachtet mich und schaut ebenfalls auf mein Handy.

'Isa?'

'Können wir telefonieren?'

Noah schaut hoch zu mir, nachdem sie die Nachrichten gelesen hat. Sie denkt dasselbe wie ich. "Ist was?" fragt Pablo. "Nein, alles gut." versichert Noah ihn. Sie nimmt mir mein Handy weg, damit ich ihm nicht schreibe. Die drei Jungs vor uns kommentieren das nicht weiter. Ich versuche mein Handy ihr wegzunehmen, doch sie legt es unter ihren Po. "Willst du mich veraschen?" meckere ich. "Ich will nicht, dass du ihm schreibst." meint sie. Ich verdrehe meine Augen. Pedri wird aufmerksam. Aha, ich bin doch noch anwesend. "Ich hab Hunger." wechselt Ale das Thema. "Ja, ich auch. Lasst uns in die Küche." meint Pablo. Es zieht uns also alle in die Küche. Ich bin die vorletzte und Pedri scheint hinter mir zu sein. Bevor ich die Küche betreten kann, werde ich ein anderes Zimmer gezogen. Ich sehe ein Bett. Ist wohl ein Gäste Zimmer.

Ich drehe mich um, und sehe Pedri. "Was willst du?" entgegne ich direkt genervt. "Warum provozierst du so, huh?" Ich schnaube. "Wie war's bei Maria?" Ich ziehe meine Augenbrauen hoch, während er anfängt zu lachen. "Was du kannst, kann ich schon lange, Pedri." Er zieht seine Augenbrauen hoch. "Ich glaube da ist etwas, was ich besser als du kann, mi hermosa." Er tretet mir näher. Ich reagiere nicht, obwohl es mir Gänsehaut bereitet. "Wer hat dir geschrieben?" fragt er neugierig. "Was interessiert dich das?" Ich setze mich aufs Bett. Fragen sich die anderen nicht wo wir sind? "Mich interessiert so vieles an dir." Ich stöhne genervt auf. "Du nervst." Ich stehe auf, will an ihm vorbei, doch er drückt mich wieder zurück.

"Lässt du mich mal durch, du Freak." motze ich. "Nein." Ich ziehe meine Augenbrauen zusammen. "So bringst du mich auf jeden Fall zum Lachen." Ich verdrehe wieder meine Augen. "Verdreh' deine Augen nicht." Aus Provokation verdrehe ich sie nochmal. "Ich habe Hunger." meine ich. "Du kriegst schon dein Essen gleich." Ich setze mich wieder auf Bett, während er noch vor mir steht. "Du bist echt nervig, weißt du das?" fragt er mich. Ich schnaube. "Du nervst doch gerade. Du lässt mich nicht mal aus dem Raum." kontere ich zurück. Er tretet mir einen Schritt näher, sodass ich jetzt nach oben schauen muss. "Du bist ziemlich frech." merkt er. "Ich kann auch noch frecher werden." Das Kontern macht Spaß.

Plötzlich sitze ich nicht mehr auf dem Bett, sondern liege. Er ist über mir und hält meine Handgelenke fest. Wie hat er das geschafft? Ich versuche ihn wegzutreten, doch er hält zu fest zu. "Hilfe! Vergewaltigung!" schreie ich aus dem nichts. Er ist genauso überrascht wie ich, bei meiner Wortwahl und hält mir jetzt mit der rechten Hand den Mund zu. Wegen meinem Geschrei, rennen die anderen drei endlich ins Zimmer. Sie stehen da und beobachten uns. Die Position ist nicht die beste. Ich schaue kurz hoch zu Pedri, aber dann wieder seitlich zu den drei, die anfangen zu lachen. "Angemessne Position, die ihr da beide habt." kommentiert Ale. Ich schaffe es Pedri wegzuschubsen und aufzustehen. Kurz richte ich mich auf. Er grinst blöd.

"Hat Spaß gemacht, mi hermosa."

till I get your love | PEDRI Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt