Teil 22

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Heute fahre ich mit dem Auto zur Arbeit. Ich habe keine Lust zu Fuß zu gehen. Die letzten zwei Tage bin ich zuhause geblieben, weil Noah das wollte. Sie wollte nicht, dass ich mit meiner Laune zur Arbeit komme. Heute habe ich sie aber überredet, weshalb ich jetzt auf dem Weg bin. Da ich mit dem Auto fahre, bin ich schnell da und parke meinen Lexus vor dem Laden.

Das Glöckchen läutet, als ich den Laden betrete. Noah kommt von hinten nach vorne und nimmt mich in dem Arm. "Wie geht es dir?" fragt sie sofort. "Mir geht es gut." lüge ich. "Lüge." merkt sie. "Noah, wie soll es mir bitte gehen? Du kannst dir dass doch ausmalen." meine ich, als ich meine Sachen nach hinten bringe und mir eine Schürze anziehe. "Ich weiß, ich weiß." wiederholt sie. "Na also." "Hast du gestern den Salat gegessen, den ich dir gebracht habe?" fragt sie. "Ja." Ich nicke genervt. Ich schlucke. "Ich habe noch nichts zu Mittag gegessen. Bestellen wir was?" Ich nicke bloß. "Gut. Pizza?" Wieder nicke ich.

Es vergeht eine Stunde und inzwischen habe ich auch recht viele Kunden bedient. Die Glöckchen an der Tür läuten wieder, und als ich hochsehe, sehe ich Pablo mit einem Pizza Karton. "Oh, hi." Ich begrüße ihn verlegen. "Hey, ich habe wie gewünscht Pizza vorbeigebracht." Noah hört ihn endlich von hinten und kommt nach vorne. Er umarmt sie und legt die Pizza auf den Tisch. "Hast du nicht heute Training?" fragt Noah ihn. Ich nehme mir ein kleines Pizza Stück raus und höre aufmerksam zu. "Doch, aber das ist erst später. Wollt ihr zuschauen?" Ich schlucke meine Pizza runter. Noah schaut mich kurz an. Pablo nun auch. "Nein, tut mir leid. Der Laden." Pablo versteht und will uns auch nicht mehr lange stören, weshalb er geht.

Eigentlich hätten wir Zeit. Ich will ihn sehen aber irgendwie auch nicht. Warum fühle ich mich so? Seit wann bin ich so...verliebt? "An was denkst du?" fragt Noah. "Wieso tut er mir sowas an? Er muss lügen, er muss doch auch so empfinden wie ich." Ich esse meine Pizza. "Ach, Maus. Komm her. " Sie nimmt mich in den Arm. "Irgendwas wird ihm auf dem Herzen liegen. Er liebt dich sicherlich auch." Ich beiße schmollend an meiner Pizza. Ich will nicht schon wieder weinen.

Nachdem wir aufgegessen haben, fangen wir an den Laden aufzuräumen. Die übliche Routine wird durchgegangen. Ich bin nicht ganz bei den Gedanken, so wie die letzten Tage. Ich frage mich, ob er gerade gut spielt. Ich möchte ihm zusehen. "Belly, nimmst du mir das mal ab?" Ich komme wieder zur realen Welt und nehme ihr den Blumentopf ab. Sie läuft nach draußen und holt den Wagen rein, nach dem wir gefegt haben. Ich genieße die frische Luft, die reinkommt. Dunkel ist es schon. Als ich gerade nach hinten gehe, kriege ich einen Anruf. Verwirrt hole ich mein Handy aus meiner Hosentasche. Es ist Pablo.

"Hallo?" nehme ich den Anruf verwirrt an. "Belly, hallo." Er klingt hektisch. "Was ist los?" entgegne ich ihm. "Komm bitte schnell zum Training." "Wieso? Was ist passiert?" Noah schaut mich fragend an, als sie mir meine Jacke reicht. Ich stelle den Anruf auf laut und ziehe meine Jacke an. "Pedri hat sich verletzt. Er will dich sehen. Er ruft deinen Namen." Ich schlucke. Noah weitet ihre Augen. "Ich komme sofort." Ohne zu zögern lege ich auf und renne praktisch zum Auto. "Ich schreibe dir!" rufe ich meiner besten Freundin noch zu, als ich losfahre.

Ich beeile mich und bin nervös. Ist es eine schwere Verletzung? Wird er lange ausfallen? Oh mein Gott! Ihm geht es nicht gut. "Fahr doch endlich!" schreie ich den Autofahrer vor mir an, der bei einer grünen Ampel nicht losfährt. "Arschloch." beleidige ich ihn, als er endlich fährt. Ich komme an, und renne zum Trainingsgelände. Ich kenne den Raum, wo die Spieler untersucht werden, weshalb ich den Weg kenne. Ich renne an den anderen vorbei, die gerade trainieren, was ich aber ignoriere. Ich sehe Pablo am Eingang des Raumes. "Gott sei dank." Er umarmt mich schnell. "Er wartet auf dich." Ich nicke und öffne langsam die Tür.

"Gut, das wär's dann erstmal." spricht der Arzt. Ich nicke ihn an, als er den Raum verlässt und die Tür hinter sich schließt. "Isabel." Seine Stimme ist unruhig. Ich mag das nicht. "Pedri." Ich umarme ihn, was schwer ist, weil er auf der Liege liegt. "Was ist passiert?" frage ich sofort. "Ich bin umgeknickt. Oberschenkelverletzung." Ich nicke. "Tut es sehr weh?" Ich fasse sein Oberschenkel an, was sich als Fehler entpuppt, weil er vor Schmerzen aufstöhnt. "Sorry." entschuldige ich mich. "Alles gut, Isabel." Seine nun ruhige Stimme bringt uns in eine Stille. "Es tut mir so leid, ich verspreche es. Ich wollte das alles nicht. Es war kein Fehler, bitte." Er nimmt meine Hand. Sein Flehen bringt mich zum seufzen. "Wir klären das, wenn es dir besser geht." weiche ich ihm aus. "Willst du nach Hause?" frage ich. "Wäre besser, hm?" Ich nicke. "Ich fahre dich." Er sagt nichts. Ich helfe ihm auf und lasse ihn seinen Arm um mich machen, sodass er sich stützen kann. Ich trage seine Sachen, und gemeinsam laufen wir weiter zum Auto.

Diesmal öffne ich ihm die Beifahrertür und steige dann selbst ein. Ich fahre uns zu ihm. Während der Fahrt ist es ruhig, wahrscheinlich ist er einfach kaputt. Als wir bei ihm ankommen, helfe ich ihm wieder beim aussteigen. Er muss kichern, als ich ihn a die Seite packe. "Das kitzelt." Ich lache leicht und nervös. Im Fahrstuhl stehen wir nebeneinander. Ich merke wie er mich mustert, versuche mir aber nichts anzumerken. "Holst du meinen Schlüssel raus?" Er deutet auf seine Jackentasche an. Ich presse meinen Lippen zusammen und nicke, während ich die Schlüssel raushole, und die Tür danach öffne. Seine Taschen lasse ich im Flur liegen und helfe ihm auf die Couch. "Was möchtest du Essen?" frage ich ihn, weil ich weiß, dass er Hunger hat. "Du brauchst nicht für mich zu kochen." lehnt er ab. "Doch. Du hast dich um mich gekümmert, als ich krank war, also tue ich das für dich jetzt auch." diskutiere ich. Eigentlich diskutieren wir nicht, weil er es einfach akzeptiert. "Nudeln reichen mir." Ich nicke und gehe in die Küche. Er mag seine Nudeln mit Ketchup.

Während die Nudeln auf dem Herd stehen, gehe ich zurück zu ihm. Ich setze mich auf die Couch. "Danke wirklich." Ich nicke lächelnd. "Können wir jetzt reden?" wechselt er das Thema. Zögerlich nicke ich. "Tut mir so leid. Es war nicht so, wie ich das alles wollte. Ich wollte das alles perfekt ist mit unserer Beziehung. Alles ist schief gegangen, nur weil ich gesagt habe, dass es ein Fehler war. " fängt er an. "Du vertraust mir alles an. Du erzählst mir alle deine Sorgen und Geheimnisse, die du in dir hattest, über die du nie sprichst, vor allem wenn man sich nicht lange kennt. Ich bin so stolz auf dich, dass du dich getraut hast, dich gegenüber mir zu öffnen. Das zeigt, dass du bereit bist für eine neue...Beziehung." beendet er nervös. "Warum hast du gesagt, dass es ein Fehler war?" Ich spiele mit meinen Fingern und traue mich nicht ihn anzuschauen.

"Ich hatte Angst." gesteht er. Ich schaue ihn in die Augen bei seinem Geständnis. "Weißt du, ich wollte das alles perfekt ist, weshalb ich mich unter Druck gesetzt habe." Ich nicke bei jedem Wort. "Du hättest es mir sagen können." Er schaut wieder weg. "Ich wollte nicht. Du hättest mich für einen Feigling gehalten." Ich muss schmunzeln. Ich rutsche näher an ihn und nehme seine Hand. Sein Blick fällt auf unsere Hände und dann treffen sich unsere Augen. "Wir gehen alles ruhig an. Kein Druck." Ich lächle sanft, was er erwidert. "Wäre es zu viel, wenn ich dich jetzt küsse?" Ich schmunzele. "Nein." Seine Hand legt sich auf meine Wange, an der er mich noch näher an sich zieht, sodass unsere Lippen sich treffen. Gott, habe ich diese Lippen vermisst.

Der Kuss ist ruhig und sanft, bevor er mich auf seinen Schoß schiebt. Ich spiele mit und greife in seine Haare, bevor ich meine Zunge in seinen Mund gleite. Seine Hände wandern auf meinen Hintern, in die er kneift, was mich kurz zum quietschen bringt. Der Kuss wird intensiver und er zappelt an meinem Oberteil. "Die Nudeln!" erinnere ich mich. Schnell stehe ich auf und unterbreche unser Geschehen.

"Isabel!"

till I get your love | PEDRI Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt