Kapitel 9 ~überarbeitet~

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Bailey POV
"Schon krass das wieder ein Jahr rum ist." "Irgendwie schon. Ist viel passiert dieses Jahr." "Und nächstes Jahr wird es noch besser. Da sind wir alle zusammen." hörte ich Theo seinen Freunden zustimmen, kurz sah ich die Jungs über meine Schulter hinweg an. Wir hatten wirklich viel zusammen erlebt dieses Schuljahr und ich wusste dass ich sie den Sommer über vermissen würde. Sie waren wirklich wie eine zweite Familie für mich geworden, ich hatte wirklich das Gefühl dass ich bei ihnen gut aufgehoben war. "Was macht ihr den Sommer über eigentlich so?" fragte Enzo in die Runde, ich blickte auf meinen Koffer. Er war zwar gepackt, aber zu bekam ich ihn nicht. "Ich denke mal meine Eltern werden wieder unterwegs sein. Also bin ich allein zu Hause." "Hast du nicht was vergessen?" "Stimmt ja, du kommst ja mit zu mir. Hatte ich komplett vergessen." lachte Theo, die Jungs hatten erzählt dass Mattheo schon den letzten Sommer bei Theo zu Hause verbracht hatte. Warum hatten sie mir allerdings nicht gesagt, aber bestimmt einfach weil sie sich so gut verstanden. Während die Jungs weiter redeten verließ ich unser Zimmer, bevor es nach Hause ging wollte ich noch einmal an unseren platz gehen.

Seit die Jungs mir zu Beginn des Schuljahres diesen Ort gezeigt hatten war ich in ihn verliebt, es war ein etwas abgelegener Platz auf dem Schulgelände welcher aber trotzdem wunderschön war. Der Baum in der Mitte der Wiese war riesig, im Sommer warf er weite Schatten und im Winter schützte er einen vor fallenden Schnee wenn man auf den Bänken saß. Ich hatte mich auf eine der Bänke gesetzt und schloss meine Augen, dabei atmete ich tief ein. Dieser Ort hatte etwas Beruhigendes an sich, immer wenn ich nervös war kam ich hier her um mich zu entspannen. "Wusste ich doch dass ich dich hier finden würde." hörte ich Mattheos Stimme, ich merkte wie er sich neben mich setzte. Meinen Kopf legte ich auf seiner Schulter ab, ich öffnete meine Augen und sah ihn an. "Worüber denkst du nach Kleine?" "Wie ich den Sommer überstehen soll. Ich habe echt keine Lust nach Hause zu fahren, ich würde lieber hier bleiben. Ist das komisch?" "Ist es nicht, ich kann dich da verstehen. Aber glaub mir, es ist nicht gut wenn du die Ferien hier allein verbringst. Im ersten Jahr war ich über Weihnachten allein hier, und es war anders."

"Wie meinst du das?" "Ich bin eigentlich kein Typ der viel mit anderen  macht, aber in dieser Zeit habe ich gemerkt wie allein ich eigentlich war. Zum Glück habe ich dann die anderen kennen gelernt, seitdem bin ich immer mit bei Theo über die Feiertage und im Sommer." "Wäre es unangebracht zu fragen warum du nicht nach Hause möchtest?" hakte ich vorsichtig nach, kurz sah er mich an. "Ich rede eigentlich nicht gerne darüber... und ehrlich gesagt habe ich auch bei den anderen eine Weile gebraucht bis ich es ihnen sagen konnte." "du musst es mir nicht sagen wenn du nicht willst, ich kann warten bis du bereit bist es mir zu sagen Matty." entgegnete ich leise und er lächelte mich sanft an. "Du bist wirklich anders Bailey. Aber okay, ich vertraue dir. Ich kann nicht nach Hause weil... ich bin in einem Heim groß geworden. Als ich meinen Brief für Hogwarts bekommen habe war ich komplett überfordert, ich wusste nicht dass Magie existiert. Ich habe meine Eltern nie kennen gelernt musst du verstehen, ich weiß nicht ob sie noch leben oder nicht. Als ich hier angekommen bin hat mich Snape sofort unter seine Fittiche genommen, ich weiß bis heute nicht wieso. Auch Dracos Eltern, seit ich mit ihrem Sohn befreundet bin kaufen sie wie Draco auch meine Schulsachen."

"Okay das ist irgendwie komisch. Kennen sie dich irgendwo her." "Nicht dass ich wüsste. Seine Mutter meinte nur einmal dass sie mir helfen würden und..." "Und was?" "Und dass sie hoffen dass ich meine Eltern bald kennen lernen werde." "Vielleicht kenne sie deine Eltern ja? Und deswegen passen sie mit auf dich auf? Weil deine Eltern gerade noch nicht in der Lage dazu sind, aber vielleicht bald." "Glaubst du wirklich? Dass sie mich noch kennen lernen wollen?" "Warum nicht? Du bist doch ein super Mensch Matty." ermutigte ich ihn, er lachte. "Danke dir Bailey, wirklich. Es hat gut getan mal so mit jemanden reden zu können. Du bist die Beste. lachte er und legte dabei seinen Arm um mich. "Ist bloß blöd dass wir uns für unsere Geburtstage nicht sehen." meinte ich auf dem Weg zurück in unser Zimmer, zustimmend nickte er. "Wir feiern nach wenn wir alle wieder hier sind, das verspreche ich dir." antwortete er, vor unserem Zimmer angekommen sahen wir Fred welcher auf mich zu warten schien. "Geh schon mal rein, ich komme gleich." sagte ich zu Mattheo, als er im Zimmer verschwunden war drehte ich mich zu meinem Bruder um.

"Wir wollen dann langsam los machen, hast du alles gepackt?" "Habe ich. Ich verabschiede mich noch von den Jungs, dann können wir los machen." "Alles klar, ich warte hier auf dich." entgegnete er bevor ich in mein Zimmer verschwand, wie erwartet saßen die Jungs auf ihren Betten und lachten. "Jungs? Ich mache dann los." informierte ich sie, meinen Koffer bekam ich gerade so zu und als ich mich umdrehte standen sie alle hinter mir. "Schon? Ich dachte wir gehen alle zusammen zum Zug?" "War eigentlich auch mein Plan, aber scheinbar wollen meine Geschwister alle zusammen gehen. Sorry Jungs." "Du kannst nichts dafür Kleine." sagte Enzo und zog mich in eine Umarmung, die anderen schlossen sich an. "Wir sehen uns nächstes Jahr okay?" "Direkt an der großen Halle, sofort wenn wir ankommen." "Geht klar." stimmten wir alle zu, nach ein paar Minuten verließ ich mein Zimmer mitsamt meinem Koffer. Auf dem Weg zu unseren Geschwistern und schlussendlich zum Zug redete ich nicht, ich war wirklich traurig dass ich die Jungs eine Weile nicht sehen würde. Aber sie hatten recht, ich musste es positiv sehen. Denn ab dem nächsten Schuljahr waren wir in einer Klasse.

Young & Relentless [Slytherin Boys FF]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt