TW: Rauchen, Häusliche Gewalt
George PoV (ein Tag vorher)
Als ich mit ansehen musste, wie meine Schwester Clay umarmte und ihn dann auch noch küsste, stieg Wut und Eifersucht in mir auf. Zwei Emotionen, die ich nicht sehr gut im Griff hatte, jedoch war ich umso gut darin sie zu verbergen. Ich verbarg so gut wie immer meine Emotionen oder Gefühle, da ich nicht wollte, dass Leute sahen, wie verletzlich ich eigentlich sein konnte. Viele kannten mich als den fiesen rücksichtslosen George, der sich um nichts als sich selbst interessierte. Doch eigentlich war ich nie so gewesen. Ich gab es nur vor um nicht schwach zu wirken, doch auch manchmal versagte ich darin. So wie diese mal.
Als Clay endlich verschwand und Stacy sich mit dem Rücken zu mir drehte konnte ich die Tränen nicht mehr verkneifen, die aus meinen Augen kullerten. Ich stieg von der Couch auf, lief in mein Zimmer und öffnete das Fenster. Oft wenn es mir nicht gut ging oder mir das mit den Gefühlen zu viel wurde, kletterte ich aufs Dach um eine zu rauchen - oder manchmal auch mehrere.
Als ich mich auf dem kaltem Dach bequem gemacht hatte, falls dies überhaupt möglich war, kramte ich die Zigarettenpackung und ein Feuerzeug aus meiner Hosentasche. Ich nahm eine Zigarette heraus und zündete sie an ehe ich einen Zug nahm und den Qualm ausatmete. Ich beobachtete die Aussicht auf die leere Straße. Die Häuser in unserer Gegend sahen alle nicht sonderlich hübsch aus jedoch scherte mich das auch nicht. Ich war froh wenigstens ein Dach übern Kopf zu haben, welches jedoch nicht ganz ungefährlich war. Jedenfalls wohnte ich mit einem Verbrecher unter einem Dach, der sich mein Vater nannte, und sich jeden Abend in einer Kneipe voll laufen ließ und sich für Garnichts als Alkohol und Drogen interessierte.
Meine Schwester versuchte immer die Dinge positiv zu sehen, obwohl es keine positiven Dinge an ihm gab. Er war ein narzisstisches und homophobes Arschloch, um es genau auszudrücken. Er hasste jeden, selbst seine eigenen Kinder und ließ sich nur bei ihnen blicken, um seinen Frust und Aggressionen an ihnen rauszulassen, was er meistens an mir tat, in dem er mich ohnmächtig prügelte. Wenn ich mal Glück hatte, war Stacy gerade da, um ihn mit dem Baseballschläger eins überzuziehen. Zudem war er auch noch der homophobste Mensch, den ich kannte. Wenn er herausfinden würde, dass ich schwul war würde er mich wortwörtlich umbringen. Aber zum Glück war es noch nie soweit gekommen und hoffentlich wird es auch niemals passieren.
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Es war nun Mittwoch und ich war noch bis zur späten Stunde unterwegs. Ich hatte mich mit einem Kumpel von mir getroffen, der eigentlich mein Dealer war und mich hasste - aber wen juckts.
Ich lief mit Händen in den Taschen die Straße hinunter in Richtung meines, so genannten Hauses. Ohne irgendwelchen Erwartungen im Sinn drehte ich mich um und blickte die Straße hinauf, nur um festzustellen, dass eine Person hinter mir war. Und zu meinem Pech war es auch noch mein eigener Vater gewesen.
Es kam manchmal vor, dass ich verfolgt wurde. Meistens war es die Polizei, manchmal auch nur ein Fremder aber wenn ich nun mal Pech hatte mein Vater.
Als er mich bemerkt hatte wurde seine grässliche Miene zu einem bösen Blick und seine Schritte begannen schneller zu erden. Ich drehte mich wieder nach vorne und rannte noch das letzten Stück bis zum Haus. Mit voller Wucht riss ich die Haustür auf und rannte durch den Flur die Treppe nach oben in Richtung meines Zimmers, dabei bemerkte ich aber nicht Clay und Stacy, die abrupt von der Couch aufstanden. Bevor ich in meinem Zimmer ankommen und die Tür zusperren konnte stolperte ich dummerweise über den Wäschekorb, der mitten im Weg stand.
Gerade wollte ich mich wieder aufraffen doch in nächsten Moment sah ich, wie mein Vater die Treppe hinauf zu mir kam und mich am Kragen hoch zog. Er hob seine Faust und rammte sie mir volle Kanne ins Gesicht. Ich versuchte mir nichts anmerken zu lassen und mich loszureißen, doch ehe ich mich versah schubste er mich rückwärts auf meine Zimmertür zu, die dabei auf ging und ich mit starken Schmerzen auf dem Rücken landete.
Ich ließ ein schmerzvolles Stöhnen aus und konnte mich plötzlich nicht mehr bewegen. Er begann nun auf mich einzutreten und traf dabei hin und wieder mein Gesicht. Schmerzerfüllt schloss ich meine Augen und ließ es über mich ergehen doch dann hörte ich nur noch einen Schrei und ein darauffolgendes dumpfes Geräusch, als würde jemand auf den Boden fallen.
Langsam öffnete ich wieder meine Augen und sah meinen Vater auf meinem Zimmerboden liegen und daneben stand meine Schwester mit einem Knüppel in der Hand. Sie streckte ihre freie Hand nach mir aus, die ich auch annahm und sie mich wieder hoch auf die Füße zog.
"Danke" hauchte ich und ließ mich erschöpft und immer noch geprägt von Schmerzen auf meinem Bett nieder.
"Gern geschehen" sagte sie im Gegenzug. "Das ist ja gerade gerade nochmal gut ausgegangen." fügte sie hinzu und sah nun zur Türöffnung, in der Clay stand und besorgt und ängstlich zu uns rein blickte. "Hol das Erst-Hilfe-Set aus dem Bad" war das einzige, was sie zu ihm sagte ehe er wieder im Türbogen verschwand. Erst jetzt fiel mir auf, dass meine Lippe blutete und auch mein Auge ziemlich weh tat.
Es dauerte ein wenig, bis er wieder zurück kam und sie das Päckchen annahm und begann mit einem Tuch in meinem Gesicht rumzutupfen. Doch sie kam plötzlich auf eine Idee und wolle nun, dass Clay mich weiter verarztete. Dabei konnte ich mir schon denken, dass es nicht gut enden würde.
Nun saß Clay dicht neben mir mit seiner Hand in meinem Gesicht. Ich hatte gerade eine Chance und so ließ ich sie mir auch nicht entgehen. Sorgfältig musterte ich jeden Millimeter seines Gesichtes. Dabei viel mir auf, wie unglaublich gut er eigentlich aussah. Fuck.
Ohne Vorwarnung legte er anstatt des Tuchs jetzt auf einmal seinen Daumen auf meine Lippe, worauf mein Atem stockte und sich danach gefühlt um das dreifache beschleunigte. Offenbar bemerkte es dies auch aber hörte nicht auf sanft über meine Lippen zu streichen, bis sein Blick kurz zu meinen Augen rauf huschte.
Sollte ich es tun? Wäre jetzt der richtige Moment gewesen?
Gerade als ich ihm näher kommen wollte hörte ich jedoch Schritte und eine Stimme im Eingang, die mich unterbrachen. "Ich bin wieder da" war es Stacys Stimmer gewesen.
Flink zog ich mich wieder etwas von ihm zurück und tat so als ob ich ihn nicht gerade küssen wollte und verschränkte meine Arme ineinander. Hoffentlich hatte sie es nicht bemerkt und auch er nicht. Obwohl wahrscheinlich wusste er es sowieso schon.
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Ig man merkt so bssl den Unterschied des Schreibstiles zwischen Clay und George.
Ich bin nicht so zufrieden mit dem Kapitel aber ich wollte es trotzdem veröffentlichen, da das letzte auch schon eine Woche her ist. Mir geht es im Moment nicht sehr gut, weshalb ich auch nicht sagen kann, wann das nächste kommt aber ich hoffe bald.
Doch ich habe noch sehr viele Ideen, was alles passieren wird und ich sag mal so: es wird sehr krass.
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my grilfriends brother - DNF
FanficAls Clay sich nach der Schule mit Stacy, seiner Chemie und Biologie Partnerin verabredet um für den Chemietest zu lernen trifft er dort auf ihren älteren Bruder George, worauf sich sein Leben schlagartig verändert. Sowohl zum guten als auch zum schl...