Kapitel 4

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Ich liege in meinem Hotelzimmer im Bett und bin einfach hundemüde. Eigentlich hatte ich vor, noch ein bisschen die Stadt zu erkunden, aber jetzt bin ich sogar zu müde, um mich etwas essen zu gehen. Traurig eigenlich... Ich drehe mich auf den Bauch, um nach der Fernbedienung zu angeln. Da sehe ich, dass mein Handy blinkt. Puh, jetzt muss ich mich auch noch strecken, dass ich da dran komme.



Teddy:
Hey du Fee, lebst du noch?

Feli:
Klar, ich kann ja meinen Teddy nicht alleine lassen.

Teddy:
Das ist aber freundlich von dir!
Ich freu mich auf morgen, bin aber gespannt, wie dir die Musik gefällt.

Feli:
Soll ich schonmal rein hören, oder soll ich mich überraschen lassen?

Teddy:
Ich weiß nicht, was mir lieber ist.
Lass dich überraschen, ich will deine Gesicht sehen, wenn es losgeht.

Feli:
Wenn du das sagst, muss ich das wohl glauben.

Teddy:
Was machst du so?

Feli:
Liege im Hotelzimmer und bin zu faul, um mich zu bewegen.
Träume von einer Weltreise...

Teddy:
Weltreise? Finde ich cool!

Feli:
Ja, ich habe jetzt mein Abi und gehe jetzt arbeiten und dann geht es weg von daheim.
Ich kann die alle nicht mehr sehen und will die Welt entdecken!
Außer meinen kleinen Bruder, der wird mir fehlen...

Teddy:
Klingt ja nicht nach einem so arg tollen Familienverhältnis...

Feli:
Ist es auch nicht, aber ist auch nicht so wichtig.
Und was treibst du so?

Teddy:
Jetzt auch von einer Weltreise träumen. Ich sitze gerade mit den Jungs zusammen und hab denen das erzählt und jetzt ist Weltreise das Thema. Danke!
Ich will auch unbedingt die Welt sehen. Immer am gleichen Ort ist ja langweilig.

Feli:
Immer wieder gerne.
Was willst du denn alles sehen?

Teddy:
ALLES! Aber erstmal wieder Amerika, am besten LA. Und dann Japan.

Feli:
Japan klingt echt verrückt!
Ich geh mal schlafen, muss ja morgen wieder fit sein, zum Autogramme jagen.

Teddy:
Dann schlaf mal gut, und wir sehen uns ja morgen!
Gute Nacht.

Es ist zwar erst neun Uhr abends, trotzdem bin ich hundemüde. Ich gehe schnell ins Bad und mache ein Katzenwäsche. Dann schlüpfe ich in mein Schlafshirt und kuschle mich in das große Bett. Ich scrolle noch ein bisschen durch Twitter und Instagram, kann aber nichts interessantes entdecken und lege deshalb bald das Handy zur Seite.
Ich schließe die Augen und habe das Bild von diesem Typ vor Augen. Er hat eine ganz besondere Ausstrahlung. Zwar weiß er genau, dass er jede haben kann die er will, allein schon wegen diesen krassen Augen, aber da ist auch wirklich was dahinter. Wenn er den Mund aufmacht, will man nicht schreiend weg laufen, sondern da kommt wirklich was sinnvolles raus, trotz des guten Aussehens. Wieso denke ich denn jetzt so viel über diesen Kerl nach, mit dem ich mich fünf Minuten unterhalten habe. Okay, wir haben danach noch relativ viel geschrieben und der hat einfach einen hammer lustigen Humor. Am meisten hat sich mir allerdings seine Stimme und sein Lachen ins Gedächtnis gebrannt. Diese tiefe Stimme hat es mir wirklich angetan. In Gedanken an diesen Typen, von dem ich nicht einmal weiß, wie er heißt, schlafe ich dann irgendwann ein.

...

Ich habe lange und gut geschlafen und sehe deshalb einigermaßen fit aus. Ich stehe frisch geduscht in dem Hotelbadezimmer und betrachte mich in dem großen Spiegel. Mir blickt eine 1,67m große achzehnjährige, nur mit Unterwäsche bekleidet, zurück. Die dunkelbraunen nassen Haare habe ich in einen Dutt gedreht und ich habe noch Schminkreste von gestern im Gesicht, die durch das Duschen total verlaufen sind. Ich mag meinen Körper eigentlich... Es gibt zwar wenige Menschen, die mir mal Komplimente machen und meine Stiefmutter hat meist nur abfällige Blicke für mich übrig. Sie ist eine große und superschlanke Frau, die immer perfekt gestiled ist und an der jedes Haar sitzt. Ich dagegen bin klein und habe die Rundungen an den richtigen Stellen, wie ich finde. Und meist weiß ich die auch einzusetzen, was ich auch gerne mache.
Ich löse meine Haare und beginne die langen Strähnen zu bürsten und dann kopfüber zu föhnen. Danach schminke ich mich ab und creme mich ein. Ich gehe zurück ins Zimmer und ziehe einen schwarzen Rock mit Hosenträgern und eine dezent gemusterte Bluse aus dem Koffer. Das kombiniere ich mit schwarzen Overknees. Dann gehe ich erstmal frühstücken.

Nach dem Frühstück habe ich mich noch ein bisschen geschminkt und mich dann auch schon auf den Weg zur Lanxess Arena gemacht.
"Hallo, anscheindend wurden hier gestern Karten für mich zurück gelegt. Ich bin Felizia", erkläre ich dem Mann am Haupteingang. Er schaut mich kurz verwundert an und bespricht sich dann mit einem Kollegen.
"Einen Moment bitte. Ich wusste davon nichts und muss kurz die Karte suchen", erklärt er. Als er sie gefunden hat wünscht er mir viel Spaß und ich gehe wieder in das Chaos. Jetzt bin ich ganz cool mit einem VIP-Ticket. Ich hänge es mir um und mache erstmal ein Selfie für T.

Feli:
*Du hast ein Bild gesendet*
Ich bin bereit. Wo kann ich dich finden?

Teddy:
Guten Morgen erstmal.
Ich bin noch nicht da, ich komme erst kurz vor dem Auftritt.

Feli:
Oh, Schade. Ich dachte, du könntest eventuell mit mir auf Autogrammjagd gehen...

Teddy:
Das würde ich sehr gerne, wäre bestimmt lustig!
Du kannst aber mit dem Ticket in den VIP-Bereich, da kommen die ganzen Youtuber für so Meet an Greets hin. Probiere das mal.
Wir sehen uns dann um 14 Uhr!

Okay, dann mache ich mich mal auf den Weg. Ich habe schließlich noch zwei Stunden Zeit. Ich weiß zwar nicht, wie T mich dann finden will, aber das muss er selbst wissen.

Eineinhalb Stunden später habe ich nicht nur Autogramme von ein paar Youtubern, sondern auch Fotos und einer, keine Ahnung wer das war, hat sogar ein kurzes Video mit meinem Handy für meinen Bruder gedreht. Was alles mit diesen VIP-Tickets möglich ist.

Feli:
Dankeschön für das Ticket, mein Bruder wird die auf ewig dankbar sein.

Teddy:
Gerne doch! Bis gleich.

Stimmt, ich sollte mich dann mal auf den Weg zum VIP-Bereich machen. Ich muss einige Treppen hoch und runter rennen und zweimal nach dem Weg fragen, aber dann habe ich es geschafft. Ich lasse mich auf einen der Plätze in dem extra abgetrennten Bereich fallen. Ich bin tatsächlich ganz nah an der Bühne dran und werde zumindest nicht tot gequetscht von den ganzen kreischenden Kindern.
"Und als nächstes seht ihr...", sagt der Moderator gerade.
"DAT ADAM!", schreit die gesamte Halle und die Moderatoren verlassen die Bühne, damit die Show losgehen kann. Wo ist denn T? Lässt der mich jetzt hier sitzen? Ich checke noch schnell mein Handy, aber da ist keine neue Nachricht von ihm...

Let's Chat (Taddl Fanfiktion)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt