Und wieder sitze ich im Zug und wieder entferne ich mich von dem Menschen, der mir ein Lachen ins Gesicht zaubern kann, ohne auch nur mit der Wimper zu zucken. Ich bin mir nicht sicher, was ich von dieser Beziehung zwischen mir und Taddl halten soll. Auf der einen Seite sind wir einfach nur Freunde und haben Spaß zusammen. In anderen Situationen flirten wir so heftig miteinander, dass man die Spannung zwischen uns mit Händen greifen kann. Und dann wieder beschützt er mich, wie ein Bruder oder so. Ich weiß nur, dass ich mich in seiner Gegenwart unglaublich wohl fühle.
Ich lehne den Kopf an die Scheibe und mache meine Musik an. Oder eher Taddls. Er hat mir, kurz bevor ich gefahren bin, noch seine Lieblingsplaylist aufs Handy gezogen und in die schnuppere ich jetzt einfach mal rein.
Gerade als ich mein Handy wieder sperren und die Augen schließen will, vibriert mein Handy und zeigt eine neue Whatsappnachricht von Taddl an.Taddl:
"Du bist erst vor zwei Minuten in den Zug gestiegen, und am Liebsten hätte ich dich jetzt schon wieder hier.
Das soll jetzt nicht aufdringlich klingen oder so...
Aber in deiner Gegenwart fühle ich mich einfach froh."Ich beginne bei dem Gedanken zu lächeln, dass Taddl jetzt so wie ich in der Bahn sitzt und an mich denkt.
Feli:
"Wärst du halt einfach mit gekommen.
Am Liebsten hätte ich dich nicht mehr los gelassen, als du mich umarmt hast..."Taddl:
"Hab ich gaaarnicht gemerkt!"Feli:
"Du riechst halt einfach unverschämt gut."Das stimmt. Und als er mich im Arm gehalten hat, wollte ich da einfach nicht wieder weg. Aber ich weiß ja, dass ich ihn bald wieder sehen werde. Das Mittagessen mit den Jungs verlief total chaotisch und verplant. Aber die sind alle so knuffig. Und sie haben kein Problem damit, dass Taddl mich mit nach LA nehmen will. Marley hat vorgeschlagen, dass sie mit ihrem Manager verhandeln können, dass sie eine Assistentin brauchen. Dann könnte ich sogar Teile des Aufenthalts dort bezahlt bekommen.
Bei dem Gedanken daran wird mir ganz warm im Bauch. Es wäre so unglaublich cool mit den Jungs nach LA zu fliegen. Und von dort aus, könnte ich einen Trip durch Amerika starten und mir alles ansehen, wovon ich schon seit Jahren träume.
Taddls Nachricht reißt mich aus meinen Träumen.Taddl:
"Du hast doch noch meinen Hoodie, der sollte auch nach mir riechen."Feli:
"Stimmt, den zieh ich aber zum Schlafen an..."Taddl:
"Heeeee..."Feli:
"Was los kleiner Taddli?"Taddl:
"Kuschel lieber mit mir..."Feli:
"Liebend gerne, aber du bist ja nicht da."Taddl:
"Und wenn ich da wäre?"Feli:
"Dann würde ich mit dir kuscheln, hab ich doch gerade gesagt du kleiner Nimmersatt!"Taddl:
"Stimmt..."Feli:
"Dann mal auf in den Kampf mit dem Stiefmonster..."Taddl:
"Viel Glück! Meld dich dann, ob du noch lebst..."Puh, der hat leicht reden. Aber immerhin bringt er mich zum Lachen. Ich schnappe mir meinen Rucksack und gehe in Richtung der Zugtür. Als er hält springe ich raus und mache mich schweren Herzens auf den Weg zu meinem zuhause. Oder zumindest zu dem Ort, an dem ich lebe. Zu Hause kann ich das schon seit einigen Jahren nicht mehr nennen. Ich würde nicht gleich sagen, dass ich mein Leben hasse, aber ich kann mir definitiv etwas schöneres vorstellen.
Langsam ziehe ich meinen Hausschlüssel aus der Tasche und stecke ihn ins Schloss. In der Einfahrt kann ich Tanjas Auto nicht entdecken, also schlüpfe ich schnell durch die Tür und husche nach oben in mein Zimmer. Ich habe die Hoffnung, dass sie nicht entdeckt, dass ich daheim bin, sodass ich einer erneuten Konfrontation aus dem Weg gehen kann. Das ist einfach die beste Lösung bei einer Tyrannin wie ihr...
Ich kicke meine Schuhe in die Ecke und will mich gerade auf mein Bett schmeißen, als die Zimmertür aufgeht. Verdammt, zu früh gefreut. Denn Tanja steht im Türrahmen."Oh, lässt sich das Fräulein auch mal wieder blicken?", zickt sie auch schon gleich los und ich verdrehe die Augen. Der Vortrag, der jetzt kommen wir, kenne ich sowieso schon in und auswendig.
"Machst du dir überhaupt mal Gedanken über die Familie?! Ist dir bewusst, dass du nur an dich selbst denkst und dein Vater..."
Ich schalte ab und lasse sie einfach reden. Ich schaue sie an und sehe, dass sie sich immer mehr hineinsteigert. Aber was redet diese Frau denn von Familie? Ich hatte eine Familie. Ich hatte meinen Papa, nachdem Mama gestorben war und das war eine gute Familie. Und dann kam sie und hat alles kaputt gemacht. Aber würde ich ihr diese Dinge mal ernsthaft so an den Kopf werfen wäre hier die Hölle los.
Sie würde noch mehr schreien und völlig ausraste, mich aufs übelste beleidigen und dann so tuen, als wäre ich die Böse und meinen Vater völlig verzweifelt anrufen, sodass er im Büro alles stehen und liegen lässt, um der Tochter ins Gewissen zu reden.
Ich habe am Anfang wirklich versucht nett zu sein, und wir haben uns auch gut verstanden. Aber als ich hinter Tanjas scheinheilige Fassade schauen konnte, war es zu spät.
Mist, vielleicht hätte ich doch mal zuhören sollen. Denn jetzt schaut sie mich auffordernd an.
"Ehm...", was soll ich denn jetzt sagen? "Du hast schon irgendwo recht..." Ich versuche mich irgendwie aus dieser Situation zu bekommen und lenke ab. "Wo ist denn Aaron?" Als ich ihren Sohn und meinen Stiefbruder erwähne wird ihr Gesicht weich und der Zorn auf mich verzieht sich aus ihren Augen. Ha, ich weiß halt, was ich sagen muss!
"Der ist beim Fußball. Ich wollte dich sowieso fragen, ob du ihn abholen kannst? Ich bin noch mit Freundinnen fürs Kino verabredet." Von Teufel auf Engel in nichtmal zehn Sekunden. Eine neue Höchstleistung von diesem scheinheiligen Miststück. Wie kann sie nur ihren eigenen Sohn so vernachlässigen. Ich nicke und frage nach der Uhrzeit, und sie verlässt eilig mein Zimmer, ohne mir noch irgendwelche Aufgaben aufzuhalsen. Erstaunlich...
Ich ziehe mein Handy aus der Tasche und öffne Whatsapp.Feli:
"Hab's überlebt, aber könnte bei dieser Scheinheiligkeit kotzen!"Ich erzähle Taddl schnell, was hier wieder abgegangen ist, sehe aber, dass der nicht mehr online war und die Nachricht nur einen Haken hat, weshalb ich das Handy wieder sperre.
Musik auf die Ohren, Schuhe wieder an und auf den Weg zum Fußballplatz machen, lautet der Plan. Dann kann ich Aaron noch ein bisschen beim Training zuschauen.~~~~~~~~~~~~~~~~~
Naaa ihr Nudeln?
Jaaa, die liebe Maiksey lebt auch noch. Aber es war in den letzten Tagen einfach zu warm, um auch nur ans Schreiben zu denken. Ich hoffe, ihr seid mir nicht böse...
Ich hab mir auch extra Mühe gegeben mit dem Kapitel.Love und so <3
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Let's Chat (Taddl Fanfiktion)
Fiksi PenggemarTaddl und Feli lernen sich auf den VideoDays 2015 kennen. Da sie ein Stück auseinander wohnen, sie aber den Kontakt nicht verlieren wollen, basiert ihre Freundschaft zunächst nur auf Whatsappgesprächen. || viel Spaß <3