1.) Zwischen Gabeln und unbekannten Ehemännern

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,,Nicholas! Du bleibst jetzt hier!“
Harsch nahm ich einem Diener einen Teller aus der Hand und warf ihn neben meinen Vater an die Wand, wo er klirrend in tausende Stücke zersprang.

,,Vergiss es! ICH WERDE KEINEN WILD
FREMDEN HEIRATEN!“

Wieder griff ich nach einem weiteren Gegenstand zum Werfen, diesmal erhaschte ich eine Gabel. Triumphierend richtete ich sie auf meinen Vater, welcher sofort etwas
zurück wich und beschwichtigend die Hände
hob.

,,Es ist kein Wildfremder Nico. Er ist der Sohn von König Apollon von der Insel Delos. Also ein Thronfolger und Prinz, du hast ihn schon öfters auf Bällen getroffen. Ich und sein Vater möchten doch nur den Frieden unserer Länder stärken und die Reiche verbünden.“

Mein Erzeuger sah mich bittend, aber doch mit einer gewissen Strenge in den Augen an.
,,Du willst mich doch eh nur abschieben! Seit Mutters und Biancas Tod bin ich dir komplett egal! Es zählen nur noch deine blöden Regierungsgeschäfte!“

Ich spürte die unaufhaltsamen Tränen der Wut in mir aufkommen und biss mir auf die Zunge um nicht wie ein Baby loszuheulen.
Meine Hand fing an zu zittern und ich konnte
Die Gabel nicht länger erhoben halten. Langsam sackte meine Hand schlaff hinab, was mein Vater nutzte um mit leisen schnellen Schritten um den Tisch zu gehen und sie mir aus der Hand zu nehmen.
Klirrend ließ er das spitze Ding auf den Tisch fallen, legte mir seine Hände auf die Schultern und drückte mich auf meinen Stuhl zurück.

,,...Nico du hörst jetzt gefällig zu! Ich habe dich nie abgeschoben, aber du wirst diesen Will heiraten, Punkt! Der Junge selbst hat sogar schon eingewilligt, denn er ist nicht
So stur wie du! Jetzt geh auf dein Zimmer. Du
Wirst morgen zur Mittagszeit mit der Kutsche zu
eurem, jetzt gemeinsamen Palast gebracht. Keine Wiederworte!“

Ich schaute den Schwarzhaarigen ungläubig an, ehe ich aufsprang und meine Tränen versteckend in mein Zimmer flüchtete.
Mit langen Schritten eilte ich zu meinem Bett,
warf mich darauf und schrie ins Lacken. Mein
Vater hatte mich nie gewollt, ich war immer der überflüssige Sohn gewesen. Ein leises Schluchzen entkam mir, mein Kissen war bald nass getränkt. Jetzt da er keine heiratsfähige Tochter mehr hatte, musste er mich verheiraten. Typisch. Ich kratzte mit den Fingern über meine Oberschenkel. Durch dass Beißen auf der Unterlippe verbreitete sich der metallische Geschmack von Blut  in meinem Mund und ließ mich weiter weinen. Was würde dieser Will von mir denken? Von dem kleinen depressiven Sohn des König Hades? Er würde sich für mich schämen, mich verachten.

Immer tiefer in meinen Gedankenstrudel sinkend bemerkte ich nicht wie mir langsam die schweren Augenlieder zufielen.

„ Junger Herr! Junger Herr die Kutsche steht
Bereit, wir bringen sie jetzt zu ihrem Verlobten!“

Wieder wurde energisch angeklopft, und ich entschloss mich schließlich missmutig
dazu, mich aus dem Bett zu bewegen.
Langsam öffnete ich die knarzende Tür und drückte dem Diener mein, wiederwillig gepacktes, Gepäck in die Hand. Ich folgte ihm
stumm mit zur Kutsche, wo schon einige Leute
standen um mich zu verabschieden. Alle außer...mein Vater. Langsam senkte ich enttäuscht den Kopf, wobei ich gar nicht gemerkt hatte, dass ich ihn hoffnungsvoll erhoben hatte. Ich wurde in die Kutsche geführt und auf meinen Platz gewiesen, auf meiner gegenűberliegenden Seite lag ein schwarzer Brief.
Augenverdrehend griff ich danach, mir bewusst wer der Verfasser war

<geliebter Sohn,>
Ich hoffe du verzeihst mir, dass ich mich nicht
verabschiedet habe, doch ich hatte zu tun. Ich
wollte dir noch mitteilen, dass du meinerseits
keine finanzielle Unterstützung bekommen wirst umd somit auf Prinz Will angewiesen bist. Es soll dabei helfen eure Bindung zu stärken.
In Liebe,
>dein Vater<

Was war denn das für ein Bullshit? Stärkt die
Bindung? Weiß dieser Typ überhaupt was Liebe
Ist? Mit einem geräuschvollen Schnauben legte
Ich den Brief beiseite und lehnte den Kopf
ans Fenster. Wie dieser Will wohl sein wird?
Hoffentlich akzeptiert er mich..

Maybe tomorrow (✨️Solangelo AU✨️)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt