Maybe tomorrow (✨️Solangelo AU✨️)

8.) alles auf Anfang

Nico war müde. Und platt. Außerdem hatte er gerade so überhaupt gar keine Lust, sich den dreistündigen Tanzunterricht der perfekten Choreografin Drew zu geben. Die schwarzhaarige Schönheit hatte sie heute, schlafend, auf der Wieso gefunden und mit viel Wimperngeklimper, natürlich in Wills Richtung, hatte sie ihnen erklärt, die von Apollo arrangierte, Tanzlehrerin sei. Die beiden sollten für ihren Hochzeitstanz, in nicht allzu langer Zeit, zumindest die Grundschritte können.
Nico mochte die Frau nicht, denn sie hatte ihn nicht nur viel zu früh am morgen geweckt, sondern auch noch versucht mit seinem Verlobten zu flirten. Blöde Kuh.

Der Hadessohn schwang sich schließlich, mit Mühe und Not, aus dem Bett und trottete gelangweilt zu dem großen Spiegelsaal. Als er die große, schwere Tür aufmachte, hätte sein Frühstück fast wieder den Weg zurück in sie Freiheit gefunden. Neben dem Phonografen, der auf einem Podest plaziert war, stand schon Will. Ihm Gegenüber stand Drew, die sich eine Locke um den Finger wickelte, und anziehend grinste.
Drecksziege.

Nico stieß die Tür gehörig zu, und erzeugte somit ein lautes, schallendes Geräusch, welches auf ihn aufmerksam machte. Sofort drehte sich Will um, um mit einem breiten Lächeln auf dem Gesicht.
,,Engelchen!" Er breitete die Arme aus und eilte zu ihm, um ihn in eine warme wohlige Umarmung zu ziehen.
Nico linste über die Schulter des Blonden, wo er die vor Zorn zusammen gekniffenen Augen der Hexe sah.
Der Kleinste im Raum streckte ihr, natürlich von seinem Verlobten unbemerkt, die Zunge raus. Vielleicht war es kindisch, aber wenigstens brachte es Genugtuung.
,,Müssen wir das wirklich machen? Können wir nicht einfach alleine üben?"
Will strich sanft durch die schwarzen Haare und versteckte anschließend die Nase hinein.
,,Glaub mir ich würde gerade auch lieber mit dir durch den Garten schlendern...aber der Kurs ist schon bezahlt worden. Ich möchte die Geschenke meines Vaters nicht verachten, also machst du bitte mit? Für mich?"
,,Na gut...aber ich mag die Frau trotzdem nicht."
Will kicherte leise:,, Sie wird schon nicht so schlimm sein wie Du denkst, gib ihr einfach Chance."

Drew war so schlimm, wie Nico gedacht hatte. Ach was Schwachsinn sie war noch schlimmer, ein hinterhältiges, kleines Biest, mit dem Charme einer Liebesgöttin, und dem boshaftigen Herz seines Vaters.
Am Anfang hatten sie Aufwärmebungen gemacht, um "sich nicht zu verletzten", wobei das einzige, das verletzt wurde, Nicos Augen waren, nachdem Drew ihren Arsch dreimal hintereinander in ihre Richtung gestreckt hatte.

,,Können wir endlich anfangen, oder hast du vor, auch den restlichen Tag Arschgymnastik zu machen?", funkelte der Hadessohn böse aus der Ecke.
,,Keine Sorge Schätzchen. Wir gehen jetzt zum Paartanz über." Sie grinste und dackelte davon, um die Musik anzumachen.

,,Will Süßer, dein Vater meinte, dass du schon so einiges drauf hast stimmt das? Dann werde ich anfangen mit dir zu üben, also um Nico die Basics beizubringen wirst du den führenden Teil übernehmen."
Sie wandte sich nun dem Schwarzhaarigen zu.
,,Schau gut zu was ich mache Kleiner, damit du dich von Will später genauso gut führen lassen kannst wie ich."
Sie zwinkerte ihm zu.
Die beiden tanzten und tanzten, sicher eine Stunde war schon vergangen, als Nico noch immer in der Ecke kauerte. Immer wieder vielen ihm die Augen zu, zum einen, da sein Vormittagsschlaf gestört worden war, und zum anderen, weil er nicht sehen wollte, wie Drew ihren Körper am den von Will presste. Will war bisexuell. Er könnte sich also jederzeit ein hübsches Mädchen suchen und ihn links liegen lassen. Es hatte Nico verwundert, dass es nicht schon längst geschehen war, und trotzdem fühlte er jetzt, obwohl er auf diesen Moment eingestellt war, wie Felsen auf sein, schon so kaputtes Herz, fielen.

Er war weder hübsch, noch einfach, tat sich schwer seine Gefühle zu zeigen, war undankbar und zu allem Übel noch rotzfrech.
Jeder normal denkende Mensch würde sich für die Tanzlehrerin entscheiden.
Doch als Will für einen kurzen Moment zu ihm rüber schaute, und ihm das Will-Lächeln zu schenken, welches nur für ihn bestimmt war, traute er sich zu hoffen. Vielleicht war Will aber nicht jeder normal denkende Mensch.