2.) Von Umarmungen und Entäuschungen

205 13 6
                                    

Ich spürte wie ich vorsichtig hochgehoben und an etwas Warmes gepresst wurde. Warscheinlich war es einfach wieder einer meiner Träume, in denen ich mich nach der Nähe eines anderen Menschen sehnte. Durch den gleichmäßige warmen Atem der meine Haut strich, fühlte es sich fast so an als würde ich wirklich getragen werden.

Wieder kuschelte ich mich fest an das Objekt, nur um zu merken wie sehr ich fröstelte.
Ja, regelrechte kalte Schauer überkamen mich, schüttelten mich durch und ließen mich kränklich fühlen.
Seltsamerweise fing ich daraufhin auch noch zu schwitzen an.
Nachdem ich schließlich auf etwas Weichem abgelegt wurde, entfernte sich meine wärmende Quelle und stattdessen wurde ich von einer Decke ummantelt.

Schmollend schob ich die Unterlippe vor. Ich
Wollte mich wieder ohne jeden Hintergedankenan diesen Körper kuscheln, dessen Besitzer war mir gleichgültig. Vorsichtig streckte ich die Hand aus und tastete in der Luft. Raue Finger verschränkten sich mit meinen und strichen liebevoll darüber. Ein quiekendes Geräusch erreichte mein Ohr, erinnerte mich an Mädchen die einen Hund beim Spielen sahen. Endlich gab ich mir einen Ruck und zog den Menschen auf mich.

Ein verschrecktes Geräusch verließ meinen Mund, jetzt war ich gänzlich wach und langsam öffnete ich mein linkes Auge, dann mein rechtes. Blaue, wie Diamanten glänzende, Augen starrten in meine, goldblonde gelockte Haare umspielten das von unzähligen
Sommersprossen bedeckte Gesicht, während sich bei dem verspielten Lächeln der vollen
Lippen Grübchen in den Wangen bildeten. Mein
Gegenüber musterte mich und grinste dann. Wie ein Schlag traf mich die Erkenntnis in welcher Position wir uns gerade befanden und ich wurde rot. Tomatenrot. Eins zu Null für ihn.

Schnell verdeckte ich mein Gesicht mit meiner Hand und bemerkte, dass meine Hand noch immer mit der des Fremden verwoben war.

‣“Willkommen Zuhause Angel,“ flüsterte der
Blonde Junge mir gegenüber bevor er langsam die Hand von meinem Gescicht entfernte, um mir in die Augen zu schauen. ,,Was?“, meine Stimme zitterte leicht und ich konnte meine Augen nicht von dem Blondschopf lassen. Was war bloß los mit mir? Ich war doch sonst auch nicht so..sentimental.

Ohne auf meinen jämmerlichen Versuch eine
Frage zu stellen einzugehen, schüttelte er nur lachend den Kopf:,, Ich habe mich ja schon
Echt auf deine Ankunft gefreut, immerhin bin
Ich schon ewig in dich verliebt, aber dass du
SO süß bist wusste ich nicht mehr.“ ,
,lch..bin nicht..süß“, nuschelte ich halbherzig und schob die Unterlippe schmollend noch weiter vor. ,,Oh Gott ich sterbe!“, rief er aus, nur um mir noch näher zu kommen. Langsam und immer weiter, bis nur noch wenige Millimeter uns trennten, ich konnte seinen warmen Atem auf meinen Lippen spüren, ehe er mir, ohne Erlaubnis, einen Kuss darauf hauchte. Bewegungslos, ein bisschen über seine Dreistigkeit geschockt, lag ich da, mein Herz raste als ob es mir jeden Moment aus der Brust springen würde.

,,Ach ich habe mich ja noch gar nicht vorgestellt, gestatten: William Solace, Prinz, zukünftiger König dieses schönen Landes und..“ er hielt inne:,,..dein Verlobter! Plötzlich fielen mir die Schuppen von den Augen. Schnell schupste ich den Älteren von mir runter und funkelte ihn böse an, ehe ich ihm den Rücken zu kehrte.

,,Heißt das du liebst mich nicht?“
„ Wir haben gerade das erste richtige Gespräch
gehabt wie soll das gehen?!“ herrschte ich ihn an und wich einige Schritte zurück, um mich an das große Fenster zu stellen.
Obwohl ich so harsch war, musste ich mir
eingestehen, dass mir seine Wärme jetzt schon
fehlte. Er hatte sich, ohne dass ich es bemerkte, schon mehr in mein Leben geschlichen, als mir lieb war. Langsam kam zu mir und schloss mich, trotz meiner Wehr, von hinten in den Arm und vergrub sein Gesicht in meinen Haaren. Aus Reflex, und wegen der nicht bestehenden Kälte, rückte ich näher an ihn, was ihn zum Lachen brachte:,,So, so du magst mich nicht, kein klitzekleines bisschen, also überhaupt gar nicht?“ Meine Antwort fiel schlicht „Nein“ aus, ehe ich ihn dann doch von mir drückte.

Mit verletzten Blick, es erinnerte mich an einen geschlagenen Hundewelpen, akzeptierte er es.
,, Alles klar, ich werde dich nicht weiter belästigen, natürlich entschuldige ich mich auch dafür, dass ich dich unwohl fühlen lassen habe. Ich würde vorschlagen du schläfst dich erstmal aus, es scheint eine lange Fahrt gewesen zu sein...Morgen früh wird dich meine rechte Hand und Halbschwester Kayla durch dein neues Zuhause führen, anschließend werden wir mit meinem Vater zu Mittag essen und uns um die Organisation der Hochzeit kümmern."

Mir wurde augenblicklich flau im Magen, als er das bevorstehende Ereignis ansprach, weshalb ich auf seine Worte hin, nur ein Nicken zustande brachte.
Er ging mit langen Schritten zu der großen Eichentür, blieb davor stehen. Diese angespannte Stille war laut, sagte mehr als tausend Worte.
Schließlich drehte er sich noch einmal um und wünschte mir eine gute Nacht. Er lächelte, och diesmal erreichte es nicht seine Augen.

"Will"
Seine Hand lag eingefroren auf dem eisernen Türknopf.
"Ja?"
"Vielleicht mag ich dich ja morgen..."
Diesmal erreichte das Lächeln seine Augen.

**********************************************
Yayyy, die ersten beiden Kapitel sind überarbeitet und hochgeladen, ich würde empfehlen sie nochmal zu lesen, da ich noch etwas hinzugefügt bzw. umgeändert habe.
@DaydreamerLuna666 ich hoffe es ist nach deinem Geschmack, das nächste Kapitel sollte um morgen Abend kommen ^^

LotsOfLove

Maybe tomorrow (✨️Solangelo AU✨️)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt