Will machte sich Sorgen. Gewaltige Sorgen. Schon seit einer Weile striff er durch die Gegend, auf der Suche nach seinem Verlobten, doch nirgends fand er ihn.
Er hoffte nur, dass der Junge nicht irgendwo zusammenbrechen würde, wo er nicht gefunden werden konnte.
Eigentlich hatte er gedacht den Kleineren mit Sicherheit in der Bibliothek zu finden, doch als er die Spur aufgenommen hatte, war Nico auch dort nirgends zu Blicken.
Seufzend machte er sich dann doch nochmal auf in die Bibliothek, er hoffte etwas übersehen zu haben, und den Hadessohn zu finden, um ihn um Verzeihung zu bitten.Der Blondschopf öffnete die große, knarzende, Flügeltür und schritt die langen Gänge, zwischen unzähligen, bis an die Decke geschlichteten Büchern, hindurch. Er drehte sich um sich selbst, doch wo er auch hinsah, Nico war nicht zusehen...bis sein Blick an einer schwarzen Tür hängen blieb.
Sie war seltsamerweise einen Spalt weit offen, was nicht sein sollte, da dieser kleine gemütlich Rückzugsort nur der Adelsfamilie selbst zugänglich war, nur sie wussten wo der Schlüssel hing. Will schlich näher, schaute leise durch die Türe und hielt erleichtert den Atem an. Auf dem edlen Sofa, lag ein schwarzhaariger Junge, eingerollt in eine Daunendecke.
Trotz der zugezogenen Vorhänge erkannte der Apollosohn seinen Geliebten, weshalb er sofort zu ihm tapste.
Er flüsterte leise den nahmen seines Engels, doch dieser antwortete ihm nicht, stellte sich schlafend.
Will lächelte und das Sofa senkte sich, als er sich zu Nico kuschelte.
,,Hey Engelchen. Dqrf ich mit dir reden?"
Die Brust des Größeren war nun an Nicos Rücken gedrückt, die Arme lagen um seinen Bauch, so konnte er nicht fliehen, also schwieg her.
,,Liebster, ich weiß doch, dass du nicht schläfst. Bitte höre mir zu."
,,Verschwinde", kam es nur fluchend von Nico, noch immer zitterte seine Stimmte vom Weinen."
Ich bitte dich Engel...Es tut mir so leid. Ich habe heute morgen mit meinen Vater gestritten, seit dem fahren meine Gefühle Achterbahn, und ich habe nicht gesehen, dass es dir schlecht geht, aber ich war so enttäuscht, dass du ihr keine Chance geben wolltest, und.."
,,Halt mal die Luft an."
Die Decke wurde zurückgeschlagen, bevor ein Paar wütende, dunkle Augen ihn anfunkelten.
,,Glaubst du ernsthaft, dass ich ihr wirklich wehgetan habe? Ich weiß selber wie stur ich sein kann, aber ich hätte doch nie im Leben einen Menschen einfach so verletzt...ich...sie...war es. Sie hat mir ein Bein gestellt und sich auf mich geworfen. Sie meinte zuvor, dass du bald zu ihr kommen würdest weil ich nicht gut genug bin, tanzen kann ich übrigens auch nicht, dabei sehe ich anscheinend wie ein Sack Kartoffeln aus!"
,,Nicholas, sie hat wirklich einen verstauchten Fuß."
Der Blondschopf setzte sich auf, in seinem Blick, ein Hauch von Skepsis.
Das Gesicht des Hafessohnes lief vor Verzweiflung rot an, seine aufeinandergepressten Lippen, sahen trotz allem so schön aus, perfekt um einen Kuss darauf zu drücken.Der Größere wurde aus seiner Tagträumerrei gerissen, als Nico ihm mit voller Wucht, mitten ins Gesicht eine knallte.
,,Ich könnte doch niemals etwas tun, das du nicht möchtest, ich habe doch viel zu viel Angst dich zu verlieren! Verdammt ich hasse es, dass ich nach so kurzer Zeit schon so abhängig von dir bin, aber gerade bist du der einzige lebendige Mensch in meinem Leben! Ich will doch nicht wieder einsam sein...wieso glaubst du dieser Schnepfe denn nur mehr als mir!"
Er sank weinend auf Wills Brust zusammen, hasste seine Gefühle, seine Schwäche.Der Trohnfolger legte die Arme um ihn, drückte ihn fest an sich, während dieser zitterte, seinen Gefühlen durch Worte Platz schaffte:,, Ich hasse dich, weil ich dich mag, ich hasse diese zu perfekte noble Familie, in deren Vorstellungen ich niemals passen werde, deren Erwartungen ich nie erfüllen könnte. Ich hasse meinen und deinen Vater, dafür dass sie einfach über uns hinweg entscheiden, außerdem hasse ich Drew diese verlogene Kuh...Und ich hasse es so schwach zu sein.!!"
Will hielt ihn, obwohl der Kleinere wie verrückt auf ihn eindrosch, obwohl er versuchte ihn fort zu drücken. Er hielt ihn fest, denn genau in diesem Moment hatte er entschieden, der Ruhepol zu werden, den sein Verlobter brauchte, ein rettenden Felsen im tödlich Meer.
,,Es tut mir so, so leid. Du musst mir für meine Dummheiten nicht verzeihen, aber bitte lass mich für dich da sein, lass mich dich auffangen. Ich verspreche ich werde Drew zur Rechenschaft ziehen und dann machen wir es auf unsere Weise. Ich verspreche immer auf deiner Seite zu sein."
Will küsste sanft Nicos Stirn, während dieser in Gedanken versunken in die Ferne starrte, in seinen Augen lag ein nachdenklicher Glanz.
,,Ich verzeihe dir, immerhin verbringen wir noch unser restliches Leben gemeinsam...Aber du musst mir ab jetzt zuhören und Geduld haben...ich lerne erst meine Gefühle zu zeigen, wodurch ich leider sehr schnell eifersüchtig werde."
Den letzten Teil flüsterte Nico nur gedämpft in Wills Halsbeuge, seine roten Wangen zeugten davon, wie peinlich ihm diese Themen waren.
,,Oh Nico, ich finde es so süß, wenn du so offen bist. Wenn sich deine Nase kräuselt und du deine Augen verängst vor Scham, wenn deine Wangen sich in sanften rosa färben. Ich werde dir helfen zu deinen Emotionen zu stehen und viel Geduld mit dir haben, dich immer zu trösten wenn du es brauchst..."
Der Blick des Hadessohnes wanderte durch den Raum, verwundert, als würde er erst jetzt seine Umgebung wahrnehmen.
,,Wo sind wir hier eigentlich?"
Der Ältere legte sich eine Hand hinter den Kopf, bevor er seuftzte:,, Das ist die private Bibliothek, damals wurde sie auf Befehl meiner Mutter renoviert, seit sie jedoch nicht mehr hier ist, verstaubt der Raum immer mehr...Wir sind immer hier auf diesem Sofa gessesen und sie hat mir vorgelesen, selbst als ich alt genug war, um die Schriften selbst zu verstehen, tat sie das noch. "
Nico hörte, wie Wills Stimme dünner wurde, als er an diese nostalgische Zeit dachte, nahm er dessen Hand in seine umd drückte einen Kuss darauf.
,,Möchtest du mir deine liebsten Geschichten zeigen?
,,Gerne mein Engel"
Knarzende Schritte, auf einem alten Holzboden, erklangen, bis der Blonde vor dem äußersten Regal stehen blieb und mit dem Zeigefinger angewidert die dicke Staubschicht durchzog.
,,Hier müsste es irgendwo sein..."
Nach wenigen Sekunden, kam er mit einem großen, alten Buch zur Sitzgelegenheit zurück.
Ein modriger Duft erreichte Nicos Nase, als Will erbürträig über die gelb geblichenen Seiten fuhr.
,,Was ist das für ein Buch?"
,,Es geht um Kreaturen aus dem fernen All, Böse und Gute Mächte, Kämpfe und Gefühle. Es ist der erste Band, irgendwo hier müssten die anderen auch noch rumstehen. Aber der hier war mir der liebste...mein Vater hat ihn auf den Rückweg einer Reise gegen ein paar Goldmünzen eingetauscht, da er vergessen hatte mir ein Geschenk zum Geburtstag zu kaufen. Von da an, musste meine Mutter es mir jeden Tag in der Früh und vor dem Schlafen vorlesen."
Der Hadessohn haderte mit selbst, er hatte Angst, sein Verlobter ihn auslachen würde.
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Maybe tomorrow (✨️Solangelo AU✨️)
Fanfiction...in der Will und Nico heiratsfähige Prinzen sind. Nico soll einen Fremden heiraten. Naja, ganz so fremd ist ihn der blonde Schönling dann doch nicht, doch sich an ihn binden verweigert er defintiv! ...Aber vielleicht mag er ihn ja morgen... HeyHe...