3.) unter dem Schatten der Bäume

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Müde blinzelte ich gegen die Sonnenstrahlen, und kniff die Augen zusammen. Zu hell, zu früh, zu viel. Als ich mich an die plötzliche Helligkeit gewöhnt hatte, streckte ich mich, wobei ich den weichen, veränderten Untergrund bemerkte. Das war definitiv nicht mein Bett. Als mein Gedächtnis sich kurz darauf entschied auch mal wach zu werden, schlug ich mir die Hände auf die mittlerweile roten Wangen, um die Erinnerung an die Geschehnisse zu verarbeiten. Ich habe ihm gesagt, dass ich ihn mag...Naja nicht ganz. Ich habe nur gesagt, dass ich ihn mögen könnte. Konjunktiv.

Ich erwische mich dabei wie ich schon wieder an seine Arme um meinen Torso denke und klatschen mir selber eine, so laut dass es in dem großen Raum wiederhallte. Erschrocken über mich selbst, versuchte ich mich abzulenken, also fing ich an das große Zimmer zu erkunden. Obwohl ich gestern schon hier angekam, hatte ich trotzdem noch nicht allzu viel von meiner Umgebung wahrgenommen.

In der Mitte des hochen Raumes stand ein Obsidian-schwarzes kingsize Bett, auf den ersten Blick hatte ich das edle Mahagoniholz erkannt, über das meine Fingerspitzen strichen

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In der Mitte des hochen Raumes stand ein Obsidian-schwarzes kingsize Bett, auf den ersten Blick hatte ich das edle Mahagoniholz erkannt, über das meine Fingerspitzen strichen. Es ließ mich fühlen wie Zuhause, seit ich einen kleinen Setzling dieses Baumes in meinem Zimmer stehen hatte. Es erinnerte mich jeden Tag an Bianca, deren Lieblingspflanze es gewesen war. Während ich in der Wiese gespielt hatte, war sie stundenlang in dem Schatten der großen Baumkrone gesessen und hatte die sonst so scheuen Rehe gefüttert. Wenn dann der Abend herein brach und den Horizont in zartes rosa tauchte, setzte ich mich zu ihr und wir beobachteten wie der Tag zur Nacht wurde. ,,Weißt du wieso ich diesen Baum so liebe?," hatte sie dann immer gefragt, obwohl sie die die Antwort schon kannte. ,,Nein, erzähle es mir bitte," hatte ich immer geantwortet, legte meinen Kopf auf ihre Schulter während sie durch meine nachtschwarzen Haare strich.
,,Das Holz dieses Gewächses ist stark. Er ist sehr witterungsbeständig und gibt sich nicht so schnell geschlagen. Und trotzdem ist es einfach zum Schnitzen und man kann wunderschöne Dinge damit bauen. Es ist eines der begehrtesten Hölzer der Welt. Es erinnert mich an dich Nico."
Ich hatte mich darauf näher zu ihr gekuschelt und wir hatten den Sternenhimmel beobachtet, bis unsere Eltern uns fanden.

In Gedanken versunken setzte ich mich auf die Bettkante und starrte in die Luft. Dadurch vernahm ich auch nicht das laute Klopfen an meiner Tür, welches schon zum dritten Mal durch die morgendliche Stille Schnitt. Erst als sich der Störenfried dazu entschied, ohne seine Erlaubnis einzutreten, schreckte ich auf. Ein bunter Haarschopf schob sich durch die Tür und die weitesten Zähne, die ich jemals gesehen hatte, grinste mich an. Das Mädchen streckte ihm die Hand hin.

"Hi"
Verwundert musterte ich sie von oben bis unten:,,Ähmm..Hi?"
Das Mädchen schlug sich mit der flachen Hand auf die Stirn und lachte:,,Ach, ich hab' moch ja noch gar nicht vorgestellt, tut mir leid. Das mit dem reinplatzen auch, aber ich sollte dich holen und ich dachte es sei etwas passiert als du nicht aufgemacht hast...mein Name ist übrigens Kayla...du kannst mich übrigens..Kayla nennen. Eigentlich habe ich keinen Spitznamen, aber..."

Ich nickte nur komplett überfordert, bemüht nicht den Anschluss zu verlieren.
,,Ohhh ich rede zu viel, oder? Tut mir Leid, ich bin nur so verdammt aufgeregt endlich meinen knuffigen fast-Schwager kennenzulernen."
Sie kratzte sich verlegen am Hinterkopf und meine Wangen färben sich in ein zartes rot.
,,Ähm...was hatten wir nochmal vor?"
,,Ich zeige dir erstmal das Anwesen von innen, und dann den Garten, immerhin sollst du dich hier nicht verrennen. Schön, dass du dein Zimmer schon eingerichtet hast. Bisschen zu dunkel für mich, aber jedem das seine."
,,Ich habe das nicht eingerichtet. Das war schon da als ich aufgewacht bin. Es sein denn ich habe mal wieder Schlafgewandelt und in der Nacht einen ganzen Wald gefällt um Tischker zu spielen. Was..mir eher unwahrscheinlich erscheint."
,,Vielleicht war Will es. Anscheinend hat er sich schon über deine Interressen informiert."
Sie zwinkerte mir zu (obwohl es eher aussah als wäre ihre eine Mücke ins Auge geflogen), bevor sie mich mit einer Handbewegumg aufforderte ihr zu folgen.

Maybe tomorrow (✨️Solangelo AU✨️)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt