Kapitel 10

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„Willst du mit zu mir, oder soll ich dich nach Hause bringen" fragt mich Paul als ich mich aus seiner Umarmung begebe. „Ich muss erst was klären" sage ich mit Tränen in den Augen. „Ne Mädchen, du hast genug für heute" befiehlt mir Paul sanft. „Ne lass mich bitte, du hast schon genug angerichtet" sage ich als ich die Decke und das was darauf lag in meinen Rucksack packe. „Chill mal, außerdem ist nichts hier meine Schuld" schreit er mich fast an an. Daraufhin drehe ich mich einfach um und laufe zum Feldweg. Der Feldweg an dem ich Thilo das erste mal geküsst habe. Mir rollen die Tränen nur so die Wange hinunter. Ich setze mich an den Waldrand welcher zu Thilo führt und lasse erstmal alles raus. Es ist erst 20Uhr und drei aus unserer Gruppe liegen im Krankenhaus, Thilo und seine Jungs sind sauer auf mich und ich habe zwei ehemalige Schulkameraden an meiner Backe welche für alles verantwortlich sind. Mir geht vieles durch den Kopf und ich überlege zu Thilo zu gehen, schließlich wohnt er nur 5 Minuten von hier entfernt. Doch ich habe Angst vor Konfrontation.
Nach kurzer Zeit beschließe ich zu ihm zu gehen, ich reiße mich zusammen, sodass ich nicht gleich wieder anfange zu weinen. Ich klopfe kurz an der Holztür, doch höre nichts, nicht mal seine Stimme, wie wenn er Songs aufnimmt. Deshalb trete ich einfach hinein, schließlich schließt er nie ab. Aber wenn man ehrlich ist würde das nichts bringen, da man diese Tür eh einfach eintreten könnte. „Hallo" rufe ich vorsichtig in den Raum, welcher schlimm nach Gras riecht. Ich bekomme keine Antwort also trete ich vorsichtig hinein. Ich laufe von der Tür bis zu seinem Bad, wo sich auch niemand befindet. Es liegen wie heut Nachmittag blister auf dem Boden und sein Aschenbecher an seinem PC ist auch voll. Ich atme tief ein und aus und beschloss wieder zu gehen. Ich schließe seine Tür und gehe auf den Feldweg hinzu. Mittlerweile ist die Sonne auch am untergehen und ich laufe dem wunderschöner Sonnenuntergang entgegen. Trotz der miesen Situation, bringt mich das irgendwie zum Lächeln. Ich höre die Grillen Geräusche und die warme Sommerluft steigt mir in die Nase. Ich mache mir meine Musik in die Ohren und schaue auf meiner App wie die Busse fahren und wie ich so schnell wie möglich nach Hause komme. Glücklicherweise kommt auch gleich ein Bus, welcher mich in die Nähe des Parks bringt. Auf der Fahrt geht mir wieder einiges durch den Kopf, es ist der erste Freitag der Ferien und ich fahre nach Hause. Das möchte ich nicht so stehenlassen, also beschließe ich beim Park auszusteigen, vllt treffe ich ja meinen Bruder. Doch das war nicht die Person, welche ich hoffte zu treffen. Wenn er nicht am See oder zu Hause ist, dann gibt es keinen anderen Ort wo er sich aufhält.
Nach ungefähr 20 Minuten Busfahrt steige ich aus, langsam wird es dunkel. Ich höre und sehe schon einige Jugendgruppen, doch fühle mich ohne meine Mädels etwas verloren hier. Ich lief über die Wiese und erkannte die Gruppe meines Bruders schon von etwas weiter weg.
„Jannik?" sagte ich leiser als ich ihm näher kam, doch laut genug sodass sie mich hören. Mein Bruder drehte sich verwirrt um. „Was machst du denn hier" fragt er mich abwertend. „Ich wollte nur mal vorbeischauen" sage ich unschuldig. Doch daraufhin nahm er mich an meinem Arm und zerrt mich näher an sich, sodass er mir etwas genau in mein Ohr sagen kann. „Hör mal zu, wir haben schon erfahren was passiert ist. Aber jetzt verpiss dich bitte, weil es super unangenehm für mich ist, wenn ich höre was den Freunden meiner Schwester passiert ist". Doch auf diesen Satz drücke ich seine Hand von mir weg. „Bist du drauf" frage ich ihn empört und überrascht zugleich. „Ich bin nicht dein Junkie Freund, was peinlich genug ist" sagt er und schubst mich wieder von sich weg. Ich schaue ihn daraufhin sprachlos an. Er jedoch lacht und dreht sich einfach wieder um wie als wäre das nicht passiert. Daraufhin beschließe ich das es genug für heute ist. Ich mache mich wieder kurz vor den Tränen auf den Weg zum Bus um diesmal wirklich nach Hause zu kommen. Doch als ich fast am Ende des Parks bin, höre ich eine bekannte Stimme. Ich schaue mich um und mit einmal sehe ich Linus vor mir. „Ey du auch hier" sagt er aufgedreht. Doch ich schaue ihm nur tief in die Augen, mit einer leichten Freude in mir. Doch als ich sehe wohin er geht traue ich meinen Augen nicht. Ich sehe den Jungen mit den schwarzen und etwas längeren Haaren auf einer Decke sitzen. Auf ihm sitzt ein Mädchen, blonde Haare, welche ein sehr kurzes und enges lila Top trägt.Er sieht mich nicht da er in dir andere Richtung schaut, das Mädchen auf ihm jedoch konnte mich sehen wenn sie ihren Blick von Thilo nehmen würde. Sie schaut ihn an wie frisch verliebt. Das tut meinem Herz mehr als weh, was man mir ansieht. Linus schaut mich fragwürdig an, doch von mir kommt weder ein Wort noch eine Bewegung. Auch nicht als sich Thilo verwirrt umdreht, er schaut mit tief in die Augen, jedoch mit keinerlei Emotion. Sein Blick ist eiskalt. Ich laufe daraufhin geschockt von der Grünen Wiese, welche durch die Dämmerung immer dunkler ausschaut. Ich bin fast wie gelähmt als ich zum Bus laufe, selbst im Bus mache ich mir nicht einmal meine AirPods in die Ohren. Wer ist dieses Mädchen und was habe ich Thilo getan. Ich wollte nichts von dem was Paul und Moritz gemacht haben.
Zu Hause angekommen setze ich mich auf die Couch im Wohnzimmer, da meine Eltern das Wochenende nicht da sind. Ich nehme mir eine kalte Sprite aus dem Kühlschrank und versuche mich mit YouTube Videos abzulenken. Es vergehen Tatsächlich Momente wo ich nicht an Thilo denken muss. Doch ich frage mich warum ich emotional schon so abhängig von dem Typen bin. Es vergeht keine Stunde Woche ich nicht an ihn denken muss. Ich überlege ihm zu schreiben, doch so wie sein Blick war wird seine Antwort wahrscheinlich auch sein, Eiskalt.
Mitten in der Nacht, so gegen 4Uhr sitze ich immer noch nachdenklich im Wohnzimmer und versuche die Gedanken abzuschalten, bis ich unsere Haustür höre, welche sich langsam öffnet. Ich höre im Flur bloß Schritte und Gepolter. „Mach leise man, meine Schwester ist da" lallt es."jaja" murmelt es zurück. „Was machst du noch hier" lallt mich mein Bruder anscheinend komplett besoffen zu. „Ich wohne auch hier falls du es vergessen hast" kommt es genervt von mir. Ich habe jetzt einfach keine Lust auf sein betrunkenes ich. „Sei nicht so mad wegen deinem Rapper, du findest schon wen anderen der dich fickt" kommt es unverständlich von ihm. „Junge" murmelt Jannik sein Kumpel und lacht. „Die fickt schon" nuschelt sein Kumpel. „Nein und jetzt kommt ihr besoffskis mal klar" sage ich und mache den Fernseher aus und gehe an den Jungs vorbei um in die Küche zu gehen. „Ey der hat sich mit der im Park so rumgebissen" „die haben fast gefickt" kommt es von den beiden Jungs welche darüber lachen. „Schön" sage ich nachdem ich mein Becher in dir Spülmaschine geräumt habe und nun an den Jungs vorbeigehe um in mein Zimmer zu gehen. „Willst du nen Video sehen" fragt mich Jannik als ich schon die Treppe hochgehe. Woraufhin ich keine Antwort gebe. In meinem Zimmer angekommen, rollen mit erneut die Tränen das Gesicht hinunter. Ich weine mich fast in den Schlaf mit den Gedanken Thilo zu schreiben.
Am nächsten Morgen wach ich erst gegen Mittag auf, ich gehe an mein Handy und sehe keine neue Nachricht. Ich beschließe trotzdem mal Mia zu schreiben wie es ihr geht.
Y/n 12:35 „wie gehts euch"
Mia 12:47 „geht, ist mir so unangenehm was passiert ist"
Y/n 12:50 „du kannst bestimmt Frau lernen, aber was passiert ist ist passiert"
Mia 12:51 „ja trotzdem unnötig, was habt ihr dann noch gemacht"
Y/n 12:53 „ja also ich weiß nicht ob du das noch weißt aber Linus hat dann den Krankenwagen geholt, daraufhin haben sich Thilo und seine Jungs Sau angepisst abgehauen, danach hatte Stella Angst das sie Ärger bekommt also ist sie auch gegangen. Am Ende haben die Notärzte Sarah und Leni noch mitgenommen, sodass ich mit Paul und Moritz allein war"
Mia 12:57 „kake man, tut mir echt leid"
Y/n 12:58 „hm mich belastet das mit Thilo gerade am meisten, dafür kannst du aber wenig"
Mia 13:00 „was ist da jetzt genau los"
Y/n 13:01 „na nach dem ganzen bin ich dann in den Park und dort habe ich nur Thilo gesehen und wie ein Mädchen auf ihm saß und laut meinem Bruder haben die dort noch mehr als nur rumgemacht"
Mia 13:02 „scheiße was ein arsch man"
Y/n 13:03 „Wann wirst du entlassen"
Mia 13:04 „ wenn meine Eltern kommen und die plus Ärzte zustimmen, kannst mich aber besuchen"
Y/n 13:04 „okay, ja ich weiß echt nicht was ich machen soll"

Nach dem Gespräch höre ich auf mein Magengrummeln und gehe in die Küche um mir was zu essen zu machen. Auf dem Weg dorthin höre ich schon stimmen. „Morgen" begrüße ich die Jungs. „Guten Morgen die Dame" kommt es von Jannik seinem Kumpel, woraufhin er und ich ihn komisch anschauen. „Wollte nur nett sein" erklärt er sich. „Brauchst du nicht" sagt Jannik und beißt von seinem Brot ab. „Arsch" sage ich nur und mache mir was zu essen. Ich setze mich trotzdem zu den Jungs. „Hast du Liebeskummer" fragt mich mein Bruder ironisch. „Wir waren nur zusammen" sage ich und beiße von meinem Brötchen ab. „Wie auch immer, ich will heute Abend ne Hausparty feiern, innerer Kreis, weil Mama und Papa sind nicht oft weg." sagt mein Bruder selbstverständlich. „Ne" sage ich gereizt. „Was ne, ich bin älter, du kannst ja zu deinem Junkie oder in dein Zimmer. Ach aber du hast deinen Junkie ja nicht mehr" kommt es frech von meinem Bruder welche hässlich über seinen eigenen Witz lacht. Ich schüttle nur meinen Kopf und wende meinen Blick auf mein Handy.

Sorry das länger nichts kam 🫣
Jetzt geht es aber stark weiter 😂🫶🏼

Ich bin nicht mal ihr Typ, doch sie ist Verliebt || T-Low FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt