SHANE WALSH (The walking dead)

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Eigentlich stirbt Shane am Ende der 2. Staffel, aber hier ist er einfach abgehauen, so wie er es von Anfang an vor hatte.

''''''''''''''''Ruby saß im Schneidersitz in der Zentrale

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Ruby saß im Schneidersitz in der Zentrale. Still beobachtete sie die Abhänge und die geteerte Fläche unter sich. Ihr war bewusst, das ihr Sitz, mindestens zehn Meter in der Höhe, instabil war und jederzeit zusammenbrechen konnte. Davor hatte sie zwar Angst, aber dennoch nicht soviel, dass sie hier nie wieder sein wollte. Andere Frauen der Gruppe, so wie zum Beispiel Emily James, hätten sofort ihren Schwanz eingezogen. Doch nicht die Blonde mit der Glock 19 auf dem kalten Schoß. Gerade stand sie auf, um zum Aufwärmen ein paar Dehnübungen zu machen. Der Beißer, den sie gesichtet hatte, war noch gut fünfhundert Meter entfernt und konnte noch etwas näher kommen.
Aber die junge Frau würde nicht mit der Pistole schießen, sondern mit einer Armbrust, die sie hier oben umfunktioniert hatte, sodass sie das Ding auf dem Holz, der Verkleidung des Höhenbunkers ablegen konnte.
Mit angehaltenem Atem beobachtete sie, wie die wandelnde Leiche näher kam.
Langsam, aber schnüffelnd. Er hatte die Menschen, die hier oben ihr Lager hatten ausgemacht.
"Na, komm schon.", flüsterte sie ungeduldig und lächelte, als sie den ersten Pfeil abfeuerte. Sie traf, aber nicht den Kopf, sondern nur die Brust. Die junge Frau zielte wieder. Tief ein- und ausatmen. Beim Ausatmen schoss sie noch einen roten Pfeil und der steckte an der richtigen Stelle.
Innerlich freute sie sich, aber äußerlich hatte sie abgehärtet. Kein Freudenschrei kam ihr über die rosa Lippen und kein siegreiches Grinsen zierte ihr blasses Gesicht.
Kaum nahm sie ihre Hände von der Armbrust, entdeckte sie, dass sie keine Pfeile mehr übrig hatte.

Der Himmel war blau. Wenige Wolken zogen von dannen und die Sonne lachte über den Platz. Ein wirklich schönes Bild ergab sich aus den wenigen Bäumen, die ringsum um die Container, Holzbauten und das Duschaus standen. Auf vielen Flächen war Moos, statt Gras und fast überall schmolz der Schnee.
Langsam kam der Frühling zurück ins Land und Ruby atmete erfreut auf, weil der Asphalt von Schnee und Eis befreit war. Und kaum dachte sie über diesen angenehmen Umstand nach, erinnerte sie sich an den Satz, den ihr der Boss entgegen geworfen hatte. Sie solle lieber ihre Arbeit machen, statt sich tot zu lachen, wenn einer der Beißer volle Granate auf den Boden knallte, weil er ausgerutscht war.
Das Problem war nicht, was er gesagt hatte, sondern wie. Noch heute verging ihr der Appetit, wenn sie daran dachte, dass sie wochenlang allein auf dem Turm geheult hatte. Sie war damals so fertig gewesen, dass sie sich am liebsten unter die Toten mischen wollte. Aber das konnte sie ihrem Hund nicht antun.
Kaum war sie von der letzten Stufe gestiegen, ließ sie die Eisenleiter los und der warme Hundekörper presste sich an ihre Beine.
Sie kniete sich hin und verpasste ihrem schwarzen Labrador eine Kuscheleinheit.
"Sam. Auf dich kann man sich immer verlassen, stimmts?", meinte sie mit ihrer sanftesten Stimme.
Heute waren viele der Gruppenmitglieder mit den Autos weg. Wenige, vielleicht sechs waren noch da und verließen manchmal ihren Posten, um zu essen oder aufs Klo zu gehen.
"Ach, mein Schmuseköter.", murmelte sie und stand wieder auf.
Mit festem Schritt schlenderte sie von Pfeil zu Pfeil und steckte die Holzgeschosse ein.
Sie konnte sie schnell finden, da die Leichen gestern Abend schon weg transportiert wurden, die Leute ließen die Geschosse dann einfach liegen. Die blonde Frau hatte ihre Pfeile himmelblau gefärbt, damit sie die Teile schneller fand. Mit Handfeuerwaffen spielte sie nur. Auch darüber hatte sich der Boss aufgeregt.

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