Gally (Maze Runner Teil 3)

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(Achtung Spoiler)
Der Film "Maze Runner" erzählt die Geschichte des Jungen Thomas, der ohne Erinnerungen auf einer Lichtung erwacht und fortan zusammen mit einer Gruppe anderer Jungen versucht, dem umgebenden Labyrinth und den dort lauernden Gefahren zu entrinnen. Gally ist mehr oder weniger einer dieser Jungs und "stirbt" kurz vorm Ende des ersten Teils. Im dritten Teil, der Trilogie, jedoch kommt heraus, dass er eigentlich gar nicht tot ist. Und jetz hab ich eine Fanfiction über ihn geschrieben.
Thomas und seine Freunde sind einige Monate draußen und die FF spielt ungefähr im letzten Monat. Also einen Monat, bevor sie dem totgelaubten Gally gegenüber stehen.
Ist wieder smut.
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Leise schlich ich durch die Ruinen. Meinem Herzschlag nachzuurteilen hatte ich Angst. Menschen, nun jetzt nicht mehr, mit blutunterlaufenden Augen hatten mich gefunden und mehrere Kilometer gejagt. Durch einen spontanen lebensrettenden Einfall hatte ich sie abgehängt. Mir lief der Schweiß übers Gesicht und jede Körperstelle brannte wie Zunder. Seit Tagen, gar Wochen, war ich unterwegs. Ich wusste nicht wann ich zuletzt gegessen hatte, aber inzwischen spürte ich eh nur noch den Durst. Jeder Tropfen Wasser wäre mir recht gewesen...
Meine Beine schmerzten vom vielen Laufen. Die Wüste hatte ich fast hinter mir gelassen und war an einem Gebäude, dass durch unterirdische Gänge in ein Labyrinth führte vorbei gekommen.
Ich hatte mich geschüttelt an den Gedanken, an die Griever in unserem Labyrinth. Angst war mir also nicht neu. Zumindest nicht vor Monstern mit matellenen Scherenarmen und Giftstacheln.

Inzwischen hatte ich mich sogar an den Zustand gewöhnt, dass man mich damals übersehen hatte. Offenbar war ich bewusstlos liegen gelassen worden, im Glauben ich wäre tot.
Eine Narbe, aus der man meinen Namen erkennen konnte, prangte an meinem rechten Arm. Ich hatte sie mir verpasst, nachdem ich mich wieder an meinen Namen erinnern konnte. Vorsichtig strich ich darüber. Ich vermisste meine Freunde. Meine Zuflucht und mein Bett, auch wenn es nur aus alten Säcken bestanden hatte.
Alles war besser, als dieses Fiasko an Hitze und ohne einen Tropfen Wasser. Mit den lebendigen Toten würde ich schon klar kommen. Aber ohne Wasser? Nein.
Ich ging davon aus, dass sie alle mit irgendwas infiziert waren, aber offensichtlich hatte ich kaum eine Ahnung von solchen Dingen.
Ich hatte es ausprobiert und konnte rechnen, schreiben und lesen - ist ja klar. Aber andere Dinge schienen unglaublich schwer.

Hier im Schatten der riesen Gemäuer war es auf jeden Fall kühler, aber nicht viel. Manchmal hörte ich beängstigende Geräusche, aber kaum hatte ich versucht richtig hin zu hören, hörten sie wieder auf. Wenn ich nicht bald etwas zu trinken fand, dann würde ich wahrscheinlich umkippen.
An sich wäre es nicht wirklich schlimm zu sterben. Aber hier in der Hitze, wo nicht mal ein Geier rumflatterte, der mich fressen konnte, war es also unnötig.
Mein Weg führte mich weiter 'gen Horizont und tatsächlich wurden die Geräusche lauter, wenn sie denn mal zu hören waren. Der Wind machte echt eine miese Arbeit, wenn er die Laute zu mir übertragen sollte! Gefühlte Stunden wanderte ich durch den Sand, ehe mehr Steine und Sandberge auftauchten.
Plötzlich lief mir ein Schweißtropfen ins Auge: "Vorhin ein Sandkorn, jetzt Schweiß! Was ist es morgen..."
Ich hielt inne, waren das Häuser? Oder Türme?
Mit zusammengekniffenden Augen starrte ich an die Stelle. Und tatsächlich!
"Das ist 'ne ganze Stadt.", sagte ich fassungslos. Eine Stadt!
Und von einer toten Stadt kamen keine Geräusche! Also mussten da Menschen sein! Lebende! Zumindest bis zu diesem Zeitpunkt.

Hoffnungsvoll lief ich von Hügel zu Hügel. Der Ort kam immer näher und irgendwann erkannte ich, dass hinter den teils zusammengebrochenen Hochhäusern neuere Bauten standen. Hatte man hier renoviert, oder was?!
Irgendwann wurden die Mauern größer und meine Augen auch.
Nach ungefähr einer viertel Stunde stand ich zwischen zwei zusammengestoßenen Fernsehtürmen. Kurz dachte ich eine Bewegung neben mir wahrgenommen zu haben, aber das war bestimmt Einbildung.
Weiter rannte ich an einem alten Kinderwagen vorbei, dann an Autos und schließlich auch an einem querliegenden Zuggleis.
Ich wusste nicht wirklich woher ich von all diesen Sachen den Namen kannte, aber es war so.
Mein Instinkt sagte mir, dass ich nur weiter rennen musste, ich würde schon fündig werden. Eigentlich wusste ich nicht wirklich wonach ich suchte...
Nach einem Gerümpelhaufen blieb ich vor einer Art Mauer stehen, sie war an sich nicht dick, aber ich konnte trotzdem nicht durch.
Ich ließ meine Augen wandern und entdeckte eine verrosstete Eisenbahn direkt daneben, auf der Seite liegend. Mit meinen schmutzigen Händen griff ich nach den Stangen einer Leiter, die förmlich darauf einlud, sie zu besteigen.
Vorsichtig guckte ich über die Wand. Langsam, fast zeitlupenmäßig hangelte ich mich auf die andere Seite und landete natürlich nicht auf meinen Füßen. Sondern auf meinem Hintern!
Unsicher stand ich wieder auf.
Schnell putzte ich den Schmutz von meiner Hose: "Okay, jetzt gibt's kein Zurück."

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