17. Luke

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Luke

Stunden lang irre ich durch die dunklen Straßen, obwohl sie hier wohl nie wirklich dunkel werden, immer leuchtet irgendwo eine Straßenlaterne, ganz anders als in meinem Viertel wo sie ständig Opfer von Randale werden.

Starr liegt mein Blick auf der 1/4 vollen Wodka Flasche und die halbvolle Zigaretten Schachtel, das bin ich nicht mehr... Und trotzdem brachten mich meine Füße wie von selbst in den nächsten Laden um meine zwei Begierden zu kaufen.

Seit John mich bei sich aufgenommen hat, hab ich die Finger von dem Zeug gelassen. Dank Wil...und jetzt sitzt ich wegen ihm hier, betrunken auf der Straße, die Schuld trifft wohl kaum ihn. Aber allein wen ich an seinen verkrampften Körper unter mir oder seinem verängstigten Blick denke kann ich nicht anders als diese eindrücke im Alkohol zu ertränken.

Ich hätte nicht aufhören können, fast hätte ich die Kontrolle verloren und...
,,Fuck!", laut hallt mein schrei durch die Straßen, die Kraft und Wut alles und jeden um mich herum zu zerstören überrollt mich.
Wil ist der einzige Mensch auf dieser Gott verlassenen Welt der mir wirklich etwas bedeutet und ich hab mich nicht unter Kontrolle.

Aber jetzt habe ich mich noch viel weniger unter Kontrolle, schwankend erheb ich mich, lächelnd dreh ich die Flasche auf und leer ihren Inhalt. Vielleicht macht Wil mich so verrückt das die Kontrolle verliere, doch dem Alkohol sollte ich nie wieder die macht überlassen.

,,Luke, ich hab dir den Schlüssel für Notfälle gegeben und nicht um dich hier betrunken zu verkriechen", Gabriel's laute Stimme lässt mich aufschrecken ,,Morgen Gabriel, entschuldige...ich wußte nur nicht wo ich sonst hin könnte".

Lächelnd reicht er mir ein Glas ,,Trink was".
Mein Kopf pocht mehr als sonst, warscheinlich kann ich das Zeug einfach nicht mehr so gut ab ,,Danke...", dann erfüllt stille den Raum. Keine Ahnung wieso Gabriel mich nicht belehrt oder ähnliches, vielleicht bin ich am Ende des Tages einfach nur ein versager von der Straße mit dem er Mitleid hat.

Kurz seh ich zu ihm auf und wirre worte Platzen aus mir heraus ,,Ich..ich hab mal eine frage, warum warst du mir gegenüber nie skeptisch? Selbst jetzt? Ich mein warum bist du nicht..?".

,,Wütend? Enttäuscht? Nein, ich mein ich hab nicht erwartet dich hier mal so aufzufinden und dafür hab ich dir den Schlüssel ganz bestimmt nicht gegeben. Aber ich vertraue dir und schätze dich als Angestellten und als Menschen. Sieh also zu das du das wieder hinbekommst, den so will ich dich nicht öfters auffinden", in Gabriel's Stimme liegt so viel Ruhe und Mitgefühl das mir endlich klar wird, ich bin nicht mehr von Menschen umgeben die mich hintergehen und dann fallen lassen, sondern sie setzen sich für mich ein und glauben an mich.

So wie Wil, und ich hab nichts besseres zu tun als mich zu betrinken.

Hektisch spring ich auf ,,Danke Gabriel, ich geh schnell Nachhause und zieh mich um. Dann komm ich und helf dir ja?".
Als ich los laufen will hält er mich fest ,,Luke es ist Sonntag und du hast keinen Dienst also geh Nachhause, Ruh dich aus und komm Montag wieder zur Arbeit. Wenn du mehr arbeiten möchtest steht mein Angebot immernoch".

Fest klopft er mir auf die Schulter und bringt mich dan zur Tür wo ich in die mir bekannte blauen Augen sehe. Wil.
Tränen funkeln in seinen wunderschönen Augen als er mich ansieht und dann seine Arme um mich schlingt ,,Ich hab mir Sorgen gemacht...ich bin wach geworden und du warst nicht da...ich hab dich angerufen aber dein Handy war Zuhause...".

Vorsichtig leg ich meine Arme um seinen bebenden Körper ,,Es tut mir leid Wil", so leid, alles, die Sache gestern und der Alkohol. Aber die Worte hallen nur durch meinen Kopf.

,,Schon verziehen, aber lass mich nie wieder alleine ja?", über sein verweintes Gesicht zieht sich ein breites Lächeln, so das ich stark gegen den drang ihn zu küssen ankämpfen muss. Genau wie er, ich seh es in seinen Augen, die immerwieder meine Lippen fixieren um wieder ihren Weg zu meinen Augen zu finden.

Schnell versuche ich Abstand zwischen uns zu bringen und zieh ihn mit Richtung Nachhause ,,Woher wusstest du das ich hier bin?".
Leicht zuckt er mit den Schultern ,,Hab Jo's Handy geklaut und die Nachricht von Gabriel gesehen das du im Café bist und er dich abholen soll weil du nicht fit bist. Da hab ich mir noch mehr Sorgen gemacht. Aber zum Glück geht es dir super".

Leicht muss ich schmunzeln ,,Ja super, außer das mein Kopf dröhnt und alles doppelt so laut ist", plötzlich bleibt er stehen ,,Hast du etwas getrunken? Also Alkohol?", überrascht sieht er mich an, möchte er mich jetzt veräppeln oder ist das für ihn wirklich so absurd?

,,Ja, du etwa noch nie?", aufmerksam beobachte ich ihn, leicht schüttelt er mit dem Kopf ,,Nein, das riecht ja schon so eklig. Wie kann man das dann trinken?".

Langsam tret ich näher an ihn heran ,,Also hast du es noch nie probiert? Dann kannst du garnicht wissen ob es dir nicht schmeckt...vielleicht gefälltes dir so gut wie ein Kuss", fest fixieren meine Augen seine, wie wild springen seine Pupillen hin und her und suchen an etwas halt, bis sie diesen an meinen Lippen finden. Vermutlich ist es der Alkohol ist der mich dazu drängt ihn endlich zu küssen, dennoch warte ich auf eine Erlaubnis.

Ein leichtes Nicken kommt von ihm, es genügt mir als Erlaubnis ihm endlich wieder näher zu kommen. Freudig press ich meine Lippen auf seine und befriedige das Kribbeln in meinem Bauch was immer stärker wird.
Gestern dachte ich noch alles, sein Vertrauen und seine Zuneigung verloren zu haben und jetzt stehen  wir hier.

Bedacht lasse ich Wil den Rhythmus vorgegeben, er wird immer stürmischer bis ich mir sicher bin das es ok ist.
Sachte leg ich meine Hände um seine Hüfte und zieh ihn dichter zu mir ,,Haa", ein überraschter laut entkommt ihm, trotzdem lässt er keine Sekunde von meinen Lippen ab.

Vielleicht ist es für mich nicht einfach, ich muss mich zurückhalten und vielleicht hat John auch recht und Wil wird nie bereit für mehr sein. Aber ich genieße jede dieser Sekunden in vollen zügen, ich würde alles für ihn tun.




.........

Ich fand das Kapitel schön, wir erfahren mehr über Luke und auch Gabriel, außerdem scheint zwischen Wil und Luke alles in Ordnung zu sein💞
Das bedeutet das nächste Drama kann nicht lange warten...🤭😂

Wrong WayWo Geschichten leben. Entdecke jetzt