Die Karte der schwarzen Armee

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Es war ein ganz normaler Tag. Ich stand auf als die Sonne in mein kleines Zimmer schien und mich an der Nasenspitze kitzelte. Langsam stand ich auf uns ließ meinen Blick durchs Zimmer streifen. Durch das Fenster sah ich die Spitze des Kirchturm. Ein großer Rabe hatte es sich gemütlich gemacht und beobachtete das wilde Treiben auf dem Markt so interessiert wie ich ihn ansah. Ich zog schnell meine Kleider an und Band mir die braune, mit Blut befleckte Schürze um. Vor dem Spiegel kämmte ich meine roten Haaren durch und steckte sie mir hoch. Meine grünen Augen funkelten mich freundlich und ängstlich an. Als ich die steile Treppe hinunter ging, stand meine Mutter schon in der Küche.

"Guten morgen" sagte sie sanft und gab mir einen Kuss auf die Stirn. Sie gab mir einen Leib Brot mit Käse.
Ich war froh das wir uns überhaupt Käse leisten könnten. Wir waren eine der wohlhabenderen Familien im Dorf.

Nach dem Frühstück ging ich aus dem Haus und in unsere Metzgerei gegenüber. Mein großer Bruder Ben kam gerade von der Jagt zurück. Er lief dir Straße entlang und winkte mir gut gelaunt zu. Er trug einen Hirsch auf dem Rücken. Ich eilte ihm zu Hilfe und half ihm das schwere Tier in den Laden zu tragen. Innen stand mein Vater an der Theke und bediente Bertha, die Heilerin in unserem Dorf Rôhre.

Unser Dorf lag ziemlich nah an der Grenze unseres Königreiches Ethádien. Dann war es auch kein wunder das in unseren Dorf doppelt so viele Soldaten waren.
Es war uns verboten das Königreich zu verlassen. Was hinter den Grenzen lag wussten keiner. Und wenn jemand über die Grenze ging kam er nie wieder zurück. Eine Schule gibt es auch nicht. Man kann sagen wir Menschen sind einfach ungebildet. Nur die wenigsten können lesen und schreiben. Und politisch interessiert ist auch keiner... Beziehungsweise es traut sich niemand... Rebellierende Menschen werden umgebracht...
Aber irgendwie hatte sich das Dorf daran gewöhnt einfach nie das Wort König in den Mund zu nehmen. Wenn man das Tat konnte man fast so leben, wie es wäre ohne die vielen Soldaten.

Bertha drehte sich zu uns um.
"ein stattliches Tier Ben" sie bewunderte den Hirsch den wir hinein und in den Nebenraum schleppten. Sie packte das gekaufte Fleisch ein und ging ohne ein weiteres Wort. Mein Vater lief zu uns

"gut gemacht Sohn" er klopfte meinen Bruder auf die Schultern. "Da hast du jetzt Arbeit vor dir Ginny, aber er hilft dir." Er stellte sich zurück hinter den Tresen und schärfte die Messern.
"Ach und vergiss nicht Ben. Morgen kommen wieder die Treiber. Bleib zu Hause hast du gehört?"
Mein Vater schaute uns ernst an. Treiber waren Männer mit bunten Federhüten. Sie gingen von Dorf zu Dorf um junge Männer zu holen die in der Armee arbeiten sollten. Früher konnten die Menschen frei entscheiden, ob sie sich überreden lassen, doch heute galt ein neues Gesetzt. Jeder Junge zwischen 18 und 25 musste in die Armee. Der einigste Weg war, sich an dem Tag zu verstecken und hoffen das man nicht gefunden wird.

Ben holte seine Schürze die genauso wie meine schon überall dunkelrote Blutflecken hatte. "Natürlich Vater" sagte er und lächelte.
Wir nahmen die Scharfen Messer und begannen das Tier auszunehmen und zu bearbeiten.

****

Am Nachmittag gingen meine Mutter und ich auf den Markt zum einkaufen.

"Dann erhängt mich doch! Es wird nichts daran ändern das der König ein Schwein ist!"
Ein Älterer Mann wurde von zwei Soldaten auf dem Boden in Richtung Marktplatz-mitte gezogen, wo der große Galgen stand...
Mir wurde ganz schwer ums Herz und mein Körper füllte sich mit Angst. Ich habe gehofft mich irgendwann daran zu gewöhnen aber ich fürchte das werde ich nie schaffen.

Ich hielt bei dem Kräuterstand von Bertha an. Sie hatte immer die neusten Geschichten zu erzählen . Oft kamen fremde Leute zu uns ins Dorf, Händler, Pilger, doch auch oft düstere, schweigend und stur blickende Menschen. Sie kamen von weit hinter unseren Grenzen. Manche erzählen sogar, dass auch schon Elfen hier herumgeschlichen sein. Über sie erzählte man doch oft im Dorf die gruseligsten Geschichten. Am meisten die Kleinkinder hatten vor ihnen Angst, doch auch die Erwachsenen mieden ihre Anwesenheit. Doch Bertha hatte gut mit ihnen zu reden. Sie erfuhr von ihnen die neusten Geheimnisse der fernen Welt. Und erzählte sie dann schließlich dem Volk. Viele meinen sie ist verrückt, doch ich mag sie und ihre Geschichten. Man munkelt sogar, Bertha war schon einmal weit hinter den Grenzen, sie soll blutbesudelt in unser Dorf gekommen sein. Es hieß sie wäre auf der Flucht. Hier lies sie sich dann nieder, zwar war sie am Anfang nicht willkommen doch durch ihr wissen an Kräutern ,Pflanzen und der Heilung waren unser Dorf Rôhre doch sehr froh das wir sie hatten.
Sie sah's wieder auf ihrer Erzähler-Holzkiste und um sie herum mehrere Leute.

"Unruhe herrscht da draußen sag ich euch. Mastruse bekriegen sich gegenseitig. Es heißt sie wollen sich dem König anschließen." sie stoppte und spuckte verachtend auf dem Boden "nie im Leben würd ich mit diesen Scheusalen unser Dorf teilen. Die sollen sich wieder in ihr dunkles Loch verkriechen wo sie hergekommen sind!" einige der Leute bestätigten ihr Meinung lautstark, andere wiederum fingen an zu diskutieren.

"doch es kommt noch schlimmer" sie hatte wieder die Aufmerksamkeit gewonnen. " man munkelt die Karte der schwarzen Armee sei wieder gefunden worden." verwirrte Gesichter

"Eine alte Legende die schon lange zu einem Mythos wurde berichtete von einem Jungen Krieger namens Merlock. Er war ein Kämpfer für Gerechtigkeit. Eines Tages wurde er wegen seiner Gedanken umgebracht. Ein Gift hatte man ihm gegeben und wärend seinen letzten Stunden des Lebens beschwöret er Dämonen, Geister und dunkle Kräfte um sich. jedoch starb er nicht. Nein er lebte weiter. Er hatte Besitz über diese beschworene Mächte ergriffen oder besser gesagt sie über ihn. Getrieben wurde er nun von Rache und dem Ziel den grausamen König zu vernichten. Er scharrte eine Armee um sich von schwarzen Geisterdämonen, die man nur vertreiben, aber nicht umbringen kann...
Er vernichtete die Rebellen die seit dem Tod des Königs für frieden sorgten.
Er krönte sich zum König und war wegen seiner Mächte noch grausamer als der alte. Er wollte die alleinige macht über Ethádien. Die Grenzen wurden stark bewacht keiner konnte raus oder rein. Elfen, Zwerge und rebellierende Menschen, die Leyàrr, mussten sich zurückziehen bis hin zu verstecken.
Ein Bund von Zauberern, dem Chlôscèst, war es jedoch gelungen mit ihren magischen Fähigkeiten Merlock und seine Armee zu vertreiben. Man nahm Melock seine Dämonen, Geister und was weis ich was noch alles für grässliche gestalten und verbannte sie. Danach wurde Merlock qualvoll umgebracht. Der Bund der Chlôscès starb... Wieso? Diese Margie die sie beschwörten war so stark das sie alle Sterben müssten. Aber sie machten es für das Volk. Sie opferten sich für den Frieden. Jeder Frieden hat seinen Preis. Nach dieser Schreckensherrschaft von Merlock kam dir Königin Magnia. Es war die Zeit den man den langen Frieden nannte. Die Grenzen blieben aber bestehen. Mastrus hatten sich zur Zeit Merlocks stark vermehrt und die Zwerge, Elfen etc. trauten sich nicht mehr ins Königreich. Magina war ein Elfe und lebte unendlich, bis sie von ihrem Gatten ermordet wurde. Dazu gibt es noch eine viele längere Geschichte, da sie ihn eigentlich hat nicht liebte... aber zu unserm Thema... Er ist unser jetzige König... dieser herzlose und grausame König hat kein Recht auf diesem Thron. Man bezeichnet ihn sogar als zweiten Merlock. Er ist wahnsinnig geworden...
Er hat ebenfalls magische Kräfte. Und zwar kennt er die dunkelsten Geheimnisse der Elfen.
Er plant Krieg und will auch die Grenzen von Außerhalb bekämpfen um sie zu unterdrücken und-"

"Halt dein Maul altes Weib oder willst du heute Abend noch am Galgen hängen!" Schrie ein Soldat sie an. Sie blickte finster drein. Über den König zu lästern bedeutete bei uns die Todesstrafe. Das wusste sie. Bertha hatte Glück, wäre der Soldat schlecht drauf gewesen wäre es niemals bei einer Ermahnung geblieben. Bertha wendete sich wieder ihrer Geschichte

" Merlock hatte eine Karte angelegt. Sie zeigt den Weg zu einem geheimen Ort wo die schwarze Armee hin verband und eingesperrt wurde. Wenn also unser König diese Karte besitzt wird er unbesiegbar... Also wenn jetzt diese Karte auftaucht wird er alles tun um sie zu hohlen. So aber jetzt ab mit euch." sie fing an die Umstehenden zu verscheuchen

"Bertha ich hab da noch fragen" wendete ich mich an die Heilerin.

"Was den Ginny" sagte sie genervt, doch das war halt ihr Art.

"ich würde deine Geschichte gerne genauer wissen. also wie das alles genau ablief." sie seufzte.

"du kannst am Abend zu mir kommen und ich erzähle es dir aber du musst wissen das ganze passierte nicht in einer Woche sondern zog sich über 50 Jahre." ich nickte..

"Und das passiert mit euch wenn ihr den König öffentlich beleidigt!" Die Stimme des Soldaten war über dem Ganzen Platz zu hören. Innerlich weigerte ich mich, doch ich drehte mich um. Es war der Mann, sein Kopf steckte im Galgenstrick. Mit einem Lauten knarren öffnete der Henker die Falltür. Ich drehte mich so schnell ich konnte weg...

Die RebellinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt