Die Tochter der Hamlâr

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Belon stand auf und hatte einen ziemlich ernsten Blick.

"Unser nächstes Thema wird ziemlich kompliziert. Es geht um Mira"

Die kleine Zwergin stand selbstbewusst auf.

"Sie ist ganz besonders," fing Belon an, "Sie hat sehr besondere Kräfte. Und es wird an der Zeit das wir Chadèr wieder suchen!"

Die Zwerge starrten ihn ungläubig an. Ich hingegen verstand natürlich wieder nichts.

"Meister Belon. Ist es wirklich wahr was Sie uns sagen? Sie kann nie im Leben die Tochter von ihr sein"
Der Zwerg begutachtete Mira.
Sie hielt ihr Haupt erhoben und hatte ernste Züge. Doch man sah ihr an das es alles nicht einfach für sie war.

Belon schob die Teller beiseite und legte etwas schweres, in einem Tuch eingewickelt, auf den Tisch.

Manche Zwerge standen auf um es besser zu erkennen.
Belon wickelte den Gegenstand langsam aus und sprach dabei:

"Es fiel von Himmel. Genau vor ihre Füße. Hamlâr brauchte ihre Erbin. Hier ist sie" er machte den Weg frei für Mira.

Belon packte das Tuch weg und jetzt schnappten einige Zwerge erstaunt nach Luft.

Auf dem dunklen Tisch lag ein großer Hammer, doch auf der unteren Seite war es eine Axt.
Das Holz, das die Zwei Waffen verband, war fast genauso dunkel wie der Tisch und mit Hellen Runen verziert. Es waren verschiedene. Eine Runen Linie war komplett verschnörkelt, die in der Mitte weniger Verziert, die darunter war wie als hätte ein kleines Kind es geschrieben, ein einziges Gekritzel und die Letzte, war in der Sprache der Menschen geschrieben.

Hamlâr

Stand drauf geschrieben. Belon nickte Mira grimmig zu und sie nahm die Waffe in die Hand.

Die Runen fingen an zu leuchten und ein plötzlicher Wind durchzog den Raum. Einige Zwerge duckten sich erschrocken, aber keiner konnte die Augen von Mira abwenden.
Sie hatte Angst in den Augen, doch sie hatte den Griff fest in der Hand.

Der Wind nahm zu und jetzt fielen die Teller runter und zersplitterten auf dem Steinboden.
Ich krallte mich ängstlich an den Stuhl und mein Herz hämmerte kräftig gegen meinen Brustkorb.

Mira legte die Waffe wieder auf den Tisch und augenblicklich hörte der Wind und das leuchten auf.

"Ich bin Tochter und Erbin der Hamlâr!" Ihre Stimme zitterte, doch sie sprach Selbstbewusst und ich spürte großen Respekt vor ihr.

Belon setzte sich wieder hin, ebenso wie alle anderen.

"das komplizierte an der Sache ist, die Suche nach Chadèr. Und ebenso Mira zu beschützen. Viele, nein sogar alle Clans werden davon hören und Sie werden versuchen Mira zu beherrschen. Sie ist jetzt die wichtigste Person im ganzen Bergreich.
Doch wir müssen ihr alle Beistehen. Sie ist noch so jung. Sie muss damit erstmal fertig werden. Genauso muss sie zum Hamlâr Tempel und dort wohnen. Nur da kann sie ihre Kräfte trainieren. Und jeder von uns weiß wo er liegt... In der Felgorkette.

Zwar kann sie mit der Waffe kämpfen doch sie könnte noch viel mehr mit ihr erreichen. Und genau deswegen brauchen wir Chadèr. Er kennt die Geheimnisse dieser Waffe. Er wird ihr Lehrer sein. Er ist vor über 50 Jahren verschwunden. Schickt Kunde ins Ganze Land, dass Hamlârs Tochter aufgetaucht ist. Schickt Kunde ins ganze Land, dass Chadèr gebraucht wird.

Ebenso wird Mira beschützt von meinen Besten Wachen die ich habe. Sie ist extrem wichtig. Und wer ihr etwas antut wird niemals das Gericht betreten sondern bei seinen Tod als Lebloser Körper durch die Welt wandern. Im ständiger Begleitung von Mesot."

Belon kratzte sich wieder an seinem Bart.

"Wir machen morgen weiter. Es ist spät und wir sollen uns Ausruhen. Besonders Mira."

Die Zwergin saß erschöpft in ihren Sessel und den Tränen nah. Ich erhob mich langsam aus meinem Sessel. Belon hielt mich am Arm fest.

"Kümmere sich Bitte um sie. Ich habe schon ein zweites Bett in dein Zimmer stellen lassen. Ich denke du verstehst an besten ihre Lage"

Ich blickte in seine kleinen braunen Augen und nickte.

Ich verließ mit Mira den Raum als alle andere Zwerge schon weg waren.

Sie hatte die Waffe bei sich. Sie trug sie eingewickelt im Tuch.

Mira lief zu meinem Zimmer. Ohne sie hätte ich mein Zimmer nie wieder alleine gefunden.

"Möchtest du reden?" Fragte ich die kleine Zwergin vorsichtig.

Sie schüttelte den Kopf. "Ich brauch kurz Zeit für mich. Es war sehr anstrengend für mich. Diese Waffe verbraucht all meine Kraft. " Sie ging in das kleine Bad.

Ich ging auf den kleinen Balkon und blickte auf das Zwergenreich. Nach der Ratssitzung morgen wollte ich mich hier umsehen. Ich wusste ja noch nicht eimal wie die Stadt hier heißt. Vor allem ob es überhaupt eine Stadt war.

Man sah ein paar Sterne über die Öffnung, doch ich vermisste den ganzen Sternenhimmel. Aber endlich fühlte ich mich als wäre ich angekommen.

Nur der Wolf fehlte mir sehr. So viele Sachen schwirrten jetzt in meinem Kopf  herum.
Ich setzte mich auf den kalten Boden und ließ alles durch meinen Kopf gehen.

Meine Familie. Wie ging es ihr?
Ich vermisste sie sehr. Die Liebe meiner Eltern, das gute Gefühl zu Hause zu sein.

Ich fing an zu weinen. Aber irgendwie tat es gut die Gedanken nicht mehr zu verdrängen.

Vielleicht könnte ich ihnen einen Brief schicken. Aber wäre das klug? Bertha meinte sie wären nur sicher wenn sie da nicht mit hinein verwickelt werden.

Also kam ich zum Entschluss Bertha den Brief zu senden. Sie könnte meinen Eltern sagen das es mir gut ging, oder eben nicht.

Ben.
Was er wohl im Moment macht. Geht es ihm überhaupt gut und die wichtigste Frage lebt er überhaupt noch?
Ich weiß nicht wie lange so eine Ausbildung zum Soldat dauert.
Ein Stich fuhr mir durchs Herz. Ich hatte furchtbare Angst um ihn...

Bertha...

Sie war eine Rebellin! Jetzt wusste ich wenigstens den Grund warum sie mir immer so vertraut hatte...
Aber warum hatten sie mir das nie erzählt?

Und auch Sakia...
Ich hatte die Vermutung, dass ich wenn ich weit Weg von ihr war mehr über sie herausfinden würde.
Doch auch sie fehlte mir. Ihre kalte Art, ihre Entschlossenheit und das ich vertrauen konnte ,dass sie mich beschützt.

Viele Leute waren weg die ich vermisste. Eigentlich ja alle. Auch der ismêrrå. 
Wahrscheinlich war ich noch nicht einmal eine Rebellin und den Wolf würde ich auch nie wieder sehen...

Kleine Tränchen liefen meine Wange hinunter. Aber trotzdem lächelte ich in den Nachthimmel
Niemals hätte ich mit vorstellen können das ich so Ende.

Allein, in einer mir völlig unbekannten Welt.
Allein.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Oct 13, 2015 ⏰

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