T w e n t y - T h r e e

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"Puls sinkt."
"Wir müssen sie wieder beleben."
Laute, fast schreiende Stimmen umgaben mich, dröhnten erbarmungslos in meine Ohren. Hustend presste ich das Wasser, dass sich seinen Weg in meine Lungen gesucht hatte, wieder aus meinem Körper.
"Puls ist wieder da." Erklang eine erleichterte männliche Stimme neben mir.
"Legt sie auf die Trage." Erklang eine gehetzte Stimme. " Wir müssen sie so schnell wie möglich in die Notaufnahme bringen."
Mein Körper fühlte sich schwerelos an, veranlasste mich dazu, mich übergeben zu wollen. Die aufsteigende Übelkeit übermannte mich, trotz das ich versuchte, frische Luft in meine Lungen zu pumpen. Mein Herz raste unkontrolliert. Meine Brust hob und senkte sich im gleichen Takt wie die kühle Nachtluft aus meinen Lungen verschwand und wieder, wie ein Pfeil, aus ihr herausschoss. Meine Augenlider fühlten sich, genauso wie der Rest meines schlaffen Körpers, schwer und träge an. Ich hatte das Gefühl, dass mein Körper unter so einem enormen Druck stand und alles auf eine schmerzhafte Weise zusammendrückte, dass es mir mein Bewusstsein raubte und ich langsam aber sicher wieder weg driftete.

Meine Lieder flatterten, ließen kleine Lichtstrahlen auf meine Netzhaut strahlen, die sogleich anfing wie verrückt zu brennen. Ein leises keuchen entfloh mir, als ich meinen Körper versuchte zu drehen und dabei sich ein stechender Schmerz in meinem Kopf ausbreitete. Leise und routiniert piepste es neben mir. Jetzt war ich mir sicher. Krankenhaus. Wie ich diese Häuser hasste. Sie waren verabscheuenswürdig, selbst wenn sie auf die Gesundheit und das Wohlbefinden bezogen waren, konnte ich sie auf den Tot nicht ab. Ich steckte meine ganze Kraft die ich aufbringen konnte daran, meine Augen zu öffnen, doch scheiterte daran kläglich, als ich eine Tür sich öffnen hörte, sowie Schritte die sich mir nähern zu scheinen wahrnahm. Etwas warmes berührte meine Hand, ließ sie zittern.

"Ave...." Seine Stimme ließ mich erzittern. Ich wollte ihn nicht in meiner Nähe. Nie wieder. Etwas klebriges, warmes lief über meine Wange. Sachte drückte er meine Hand. Etwas weiches traf auf meine Wange. Seine Lippen, kam es mir in den Sinn, als er mir meine Tränen wegküsste. Geh weg! Geh weg! Geh weg! Mein Puls beschleunigte sich, wurde zunehmend unruhiger. Ein leises seufzen erklang, bevor sich Derek wieder entfernte.

"Ich hab dich lieb." Mit diesen Worten verschwand er, während mein Kopf immer mehr pochte. Wie konnte er nur? Wie konnte er sich nur das Recht dazu nehmen mich so zu quälen? Mich so zu zerstören?

Ich sammelte neue Kraft, schlug meine Augen auf, blinzelte ein paar Mal wegen dem gleißendem Licht und sah mich anschließen im Raum um. Alles weis. Wie zu erwarten, denke ich. Erst jetzt fiel mir auf, dass die Luft schwer nach Desinfektionsmittel stank und mir den Atem raubte. Ich schlug die Decke beiseite, sah an mir herunter und musste mit Schrecken feststellen, dass ich nur ein weisen Kleidchen anhatte. So ein hässliches Krankenhauskleidchen, das hinten zugeknotet werden musste, damit man.... Ich hatte keine Unterwäsche an. Noch ein Grund mehr um diese Bude zu verabscheuen. Vorsichtig drückte ich mich mit meinen Armen nach oben, setzte mich aufrecht hin und fuhr mir einmal durch mein verknotetes Haar. Ich wollte nicht hier sein - nicht im geringsten. Schnell griff ich nach den ganzen Kabeln, Nadeln und sonstigen Dingen, die sie an mir befestigt hatten und zog sie raus. Jetzt hatte ich ungefähr Fünf Minuten, wenn ich Glück hatte, um hier zu verschwinden. Ich schwang meine Beine über die Bettkante, wartete kurz bis ich sicher war, dass ich nicht umkippen würde und setzte dann vorsichtig einen meiner nackten Füße auf den kalten Linoleumboden, danach den anderen. Zur Sicherheit hielt ich mich am Bettgestell fest und humpelte dann eher durch den Raum. Nachdem ich die Suche nach meinen Kleidern aufgegeben hatte stellte ich mich vor die Tür, linste einmal raus und schaute auf den leeren Gang. Alles still. Schnell öffnete ich die Tür und trat auf den leeren Flur, dessen bedrückende Stille sich schnell in mir ausbreitete und ein dumpfes Gefühl der Nervosität in mir verursachte. Schnell raus, dachte ich und humpelte den Gang entlang, Richtung Notausgang.

Als ich an der großen Tür angekommen war, drückte ich die Verriegelung nach unten und huschte in ein kleines Treppenhaus. Als ich mich jedoch wieder umdrehte schrie ich kurz auf, wollte wieder zurück, musste aber feststellen, dass das nicht möglich war.

"Was machst du hier?" Die honigweiche Stimme eines jungen Mannes, ich schätze ihn auf Anfang 20, ließ mich zusammen zucken. Schnell richtete ich meinen Blick nach unten, spielte nervös mit meinen Fingern, wobei ich mir schnell eine Ausrede ausdachte, doch bevor ich auch nur ein Wort aus meinem Mund bekam, sprach der Fremde wieder.

"Du wolltest doch nicht etwa abhauen?" Seine melancholisch, sanfte Stimme ließ mich erzittern. Sie hatte so viel Autorität in sich, dass ich erst einmal tief einatmen musste, um mir sicher zu sein, dass meine Stimme nicht brüchig werden würde, bevor ich antworten konnte.

"Ich hab mich verlaufen." Erwiderte ich schnell. Etwas zu schnell. Mein Blick wanderte wieder nach oben. Fuck, wieso war das mir nicht früher aufgefallene?! ER WAR ARZT?! Naja, dass verriet mir sein weiser Kittel, unter dem er ein schwarzes T-Shirt und eine Jeans trug. Warte, mussten Ärzte nicht ganz weis gekleidet sein?

Als er meinen Blick sah, seufzte er schwer und kam einen Schritt näher, währenddessen ich einen nach hinten tat.

"Mir gehört dieses Krankenhaus." Erklärte er mir während er sich einmal lässig durch seine braunen Haare fuhr. Seine stahlblauen Augen waren direkt auf mich gerichtet. Mich, das Häufchen Elend in dem wenigen Stück Stoff, das sie mir gnädiger weise übrig gelassen hatten. Als ich nicht mehr antwortete drückte er mir die Jacke, die er unter seinen Arm geklemmt hatte, in die Hand und öffnete die Tür, aus der ich gekommen war, während ich mich nah an die Treppen, die nach oben führten, drängte.

" Sei doch so nett und schließ die Tür wenn du wieder kommst." Und mit diesen Worten verschwand er. Einfach so, was mich noch mehr an seinen Worten zweifeln ließ. Er war nie und nimmer der Besitzer dieses Krankenhauses. Zu mein Glück, stellte ich fest.

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A/N

Ich liebe liebe liebe es an diesen buch zu schreiben *cry*
Hoffen wir das es nie enden mag *-* [ wenn dann dürft ihr mich mit euren Dominapeitschen verdreschen xD]

Hey Idiot, I love you.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt