Kapitel 22

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Josephine Blake

Um kurz nach vier fahren drei glänzend schwarze Wagen vor. Die Fahrer des ersten und dritten Wagens stellen sich neben ihre jeweilige Beifahrertür, doch der des mittleren läuft sicheren Schrittes auf mich zu. Ein Lächeln schleicht sich auf meine Lippen - ich habe ihn sofort erkannt. Raúls tiefroter, schwarzer, maßgeschneiderter Anzug hebt sich deutlich von denen der anderen beiden ab und schmeichelt umwerfend seiner dunklen Hautfarbe und den tiefschwarzen Haaren. Geschickt rundet er sein Auftreten mit seinem silbernen Schmuck ab. Woher ich meinen guten Geschmack habe, ist wohl kein Geheimnis mehr. Ich grinse ihn an. Elegant nimmt er seine Sonnenbrille herunter und zwinkert mir mit einem breiten, strahlenden Lächeln zu.

"Was machst du denn hier?" lache ich Raúl an. Er antwortet mir, während er sich leicht verbeugt, "Ich habe darauf bestanden, meine Mariposa selbst abzuholen." Bei dem Spitznamen wird mir warm ums Herz. "Oh Raúl!" stoße ich glücklich aus und fallen ihm um den Hals. Meine Anspannung verfliegt augenblicklich und ich stoße meine angehaltene Luft aus. Alles, was ich in diesem Moment spüre, ist Geborgenheit. "Du siehst wunderschön aus, meine zarte Blume", flüstert er mir mit rauer Stimme liebevoll ins Ohr. Ich lächle in seine Schulter hinein.

Sanft löst er sich von mir. Seine grün-braunen Augen glänzen fürsorglich. Ich lächle ihn munter an, er schüttelt als Antwort nur lachend den Kopf. Kurz bleibt sein milder, gütiger Blick noch an mir hängen.

Doch dann trete ich auch schon ein paar Schritte zurück und stehe so neben Conner. Ihm ist anzusehen, wie aufgewühlt er ist. Raúl tritt nun auch vor ihn und will zu einer erneuten Verbeugung ansetzen, doch Conner kommt ihm zuvor. Energisch umarmt er Raúl und drückt sich an ihn. Sofort schließt Raúl auch seine Arme um ihn, fest und beschützend. "Alej, endlich" haucht er. Langsam läuft eine Träne über die Wange meines Bruders. Kurz verweilen die beiden in der innigen Umarmung. Als sie sich voneinander lösen, klopft Raúl sanft auf Conners Arm, der ihn warmherzig anblickt. Auch ich streichle ihm sanft über den Rücken. Sein Lächeln wirkt befreit. Froh darüber betrachte ich meine kleine Familie aus meiner Vergangenheit. Ich merke erst jetzt, wie sehr ich den besten Freund meines Vaters vermisst habe, wie sehr auch Conner ihn brauchte und dass Raúl selbst sich ebenso nach uns gesehnt hat.

Raúl richtet den Blick hinter mich auf die Profiler. In seinen Augen spiegelt sich Freundlichkeit wider, doch darunter blitzt etwas Gefährliches auf. Ein Gefühl von Sicherheit umgibt mich. Raúl ist die schönste Seele, die ich je getroffen habe und der Einzige, der meinen Beschützerinstinkt zum Ruhen bringen kann. Ich trete einen Schritt zur Seite und drehe mich zu den Profilern um. Ich treffe Spencers eingeschüchterten Blick. Raúls Person wirkt sehr respekteinflößend. Nicht umsonst, sind wir, wer wir sind. Ich lasse meine Augen nicht von Spencer, er blickt mit derselben Intensität zurück. Erst als Raúl vortritt und anfängt zu sprechen, reiße ich mich los.


Danke an dich, meine größte Supporterin. Ya, genau du. Du weißt ich meine dich hehe <3

Operation Mind-Fallout (Criminal Minds FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt