Anakin blinzelte, glaubte seinen Augen nicht.
"Mom!"
Shmi lächelte und setzte sich ihm gegenüber. Sie strahlte vor Gesundheit. Anakin konnte nichts von den schlimmen Verletzungen sehen, die er gewaschen und verbunden hatte, ehe er und Cliegg sie für die letzte Ruhe anzogen. Er starrte sie an. Entweder war er tot oder verrückt.
"Du bist nicht verrückt. Dein Geist hat sich zurück gezogen, um dich zu schützen. Anakin, warum zweifelst du so an dir?"
Er blinzelte krampfhaft und schloss die Augen.
Ihre braunen Augen trafen seinen Blick, als er sich traute und die Augen wieder aufmachte.
"Was ist los mein Sohn? Du bist immer Zielstrebig gewesen und jetzt weist du nicht, ob du noch weiter gehen sollst."
"Es klingt banal, wenn du es so sagst." brummte Anakin und zog seinen Mantel fester um sich. Dann fuhr er fort :" Ich weis nicht mal, ob es noch Sinn macht, Jedi zu sein. Alles hat sich anders entwickelt, als man es mir beigebracht hat. Ich bin ein Hüter des Friedens und muss mich nun General nennen lassen. Ich musste meiner Padawan beibringen zu überleben, statt diplomatisch zu sein. Ich kann nicht helfen, ohne das jemand dafür sein Leben oder seine Freiheit aufgeben muss. Ich habe einen Sith besiegt und muss mich nun darum kümmern, das er wieder hinter Schloss und Riegel kommt. Ich bin nur in Bewegung!"
Seine Stimme überschlug sich, während Shmi ihm zu hörte. Die folgende Stille war drückend.
"Du siehst nur eine Seite Ani. Warum schaust du nicht aus den Augen der anderen. Du hast die Ausbildung zum Ritter geschafft, du bist Meister des Jedi Ordens, du hast das Komando über Männer die dir folgen. Nicht weil sie es müssen, weil sie es wollen. Du hast nur den Glauben an dich und an deine Fähigkeiten verloren."
Sie lächelte ihn an und Anakin entspannte sich. Wie es ihm gefehlt hatte. Ihre Stimme, ihre tröstliche Wärme.
"Wie meinst du das? Ich habe den Glauben verloren?" Verwirrt hatte er das Gespräch noch einmal überdacht.
"Du hast keine Zuversicht mehr, kein Ziel das du störrisch verfolgst. Du bist irgendwo stehen geblieben. Nun musst du weiter gehen, dein Ziel finden und es zu Ende bringen."
Anakin schauderte. Er klang so entgültig, als wäre danach nichts mehr für ihn. Als würde nur die endlose Leere des Todes auf ihn warten.
"Ich kann nicht sterben. Nicht ohne mein Kind zu sehen, die Frau die ich liebe und verehre. Den Mentor, den ich am liebsten gern mal an die Wand werfen würde. Mom, ich habe so viel hier..."
Plötzlich ging ihm auf, was seine Mutter meinte. Er hatte nicht nur drei Menschen in seinem Leben, er hatte Freunde, Bekannte, Lehrer und Schüler. Alle brauchten ihn, unterstützten ihn und warteten eigentlich nur auf seinen finalen Schritt. Er hatte Angst gehabt diesen zu gehen.
"Jetzt hast du es verstanden." Sie saß plötzlich neben ihm. "Nichts ist so ausweglos, das du davor weglaufen musst. Du findest immer einen Weg und wenn du das allein nicht kannst, dann hol dir Hilfe. Hör auf so Stur zu sein, oder Angst zu haben, was Außenstehende über dich denken. Das Beste in dir kommt zum Vorschein, wenn du nicht zu viel Nachdenkst. Du weißt, dass ich Recht habe."
Der Held ohne Furcht, das war nur ein Titel. Die Menschen die ihn kannten wussten es besser und keiner verurteilte ihn deswegen. Nicht einmal Obi Wan. Dieser Mann hatte ihm alles beigebracht, er nicht richtig zugehört. Es war sträflich vermessen, alles auf Kenobi zu schieben. Anakin wurde klar, dass er nicht allein mit seinen Problemen kämpfen musste, dass nicht einmal Mace Windu gegen ihn war. Das war die Sicht eines Kindes und Palpatine hatte dies genutzt, sein Selbstwertgefühl noch weiter in die Gosse zu treten. Er war glanzvoll auf eine Lüge herein gefallen. Er seufzte und rieb sich die Augen. Wenn Dummheit mit Orden belohnt werden würde, dann wäre er voll davon. Seine Mutter beobachtete ihn aufmerksam.
"Kämpfe weiter Anakin, hör auf dein Herz und auf deine Instinkte."
Obi Wan wartete. Geduldig und tief verbunden mit der Macht. Er machte sich keine Sorgen. Anakin war immer zu ihm zurück gekommen, er würde ihn auch diesmal nicht enttäuschen. Die Sonnen schoben sich über den Horizont und Obi Wan öffnete die Augen. Ein Schatten war auf ihn gefallen. Er blinzelte und sah zu Anakin auf. Sein Freund sah anders aus. Die hellen Farben der Jediroben standen ihm gut, sein Haar war kürzer und er wirkte aufgeräumt und in sich ruhend.
"Ich wusste, dass du zurück kommst."
Anakin lächelte und reichte ihm eine helfende Hand.
"Ich musste mir nur über einiges klar werden."
"Das dachte ich mir schon. Owen hättest du nur Vorwarnen können. Er wollte schon einen Suchtrupp zusammen stellen."
Kenobi klopfte sich Sand von der Hose. Dann stand er Anakin gegenüber.
"Fangen wir einen Sith?" fragte der und seine blauen Augen blitzten.
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Wahrheiten
FanfictionDer Tag könnte für Anakin nicht blöder anfangen. Erst hat er einen Streit mit Padme, dann wird Obi Wan ihm zu neugierig und den Kanzler umgibt etwas gefährliches. Anakin weis nicht mehr, was er tun soll. Als Palaptine anfängt seine Macht auszuweiten...